Zahlreiche Glückwünsche gingen am 26. April in die Kirchstraße. Das Ehepaar Wilhelm (82) und Luise Mayer (82) feierte diamantene Hochzeit.
Bürgermeister-Stellvertreterin Dr. Brigitte Stunder überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und des Ministerpräsidenten anlässlich des 60. Jubiläums des Eheversprechens.
Damals, so erzählen Wilhelm und Luise Mayer heute, haben sie klammheimlich geheiratet. Ein Jahr hatten sie sich vorher gekannt und keiner hatte von dem Termin auf dem Standesamt gewusst.
Wilhelm und Luise Mayer sind Rumäniendeutsche. Luise Mayer stammt aus Temeschburg, Wilhelm Mayer aus Deutsch-St.-Michael. Seinen Beruf fand Wilhelm Mayer im Färben von Textilien; als Textilfärbe-Meister arbeitete er in einer Fabrik in Temeschburg, wo auch seine Frau angestellt war. Drei Kinder erblickten das Licht der Welt. Ein älterer Sohn und ein Zwillingspaar wuchsen behütet und gut umsorgt auf. Das war nicht immer einfach in der rumänischen Mangelwirtschaft, aber Elternliebe macht bekanntlich zum einen oft erfinderisch und zum anderen auch so manches wett. In der Wendezeit wollten die Kinder nach Deutschland übersiedeln. Ihnen zuliebe sind Wilhelm und Luise Mayer mitgegangen. Dabei war der Start in der neuen Heimat alles andere als leicht. Nach der Erstunterkunft im Auffanglager in Rastatt ging es für die Mayers nach Zell. Dort waren sie eine ganze Zeit lang getrennt untergebracht, bis sie endlich wieder zusammen eine gemeinsame Wohnung beziehen konnten. Wilhelm Mayer fing an bei der Firma Knauer in Biberach zu arbeiten, Luise Mayer kümmerte sich um verschiedene Haushalte. Nach einer schweren Erkrankung und eines Schlaganfalls vor vielen Jahren geht es Wilhelm Mayer wieder besser. Luise bekommt Unterstützung von der Sozialstation.
Die Kinder von Familie Mayer haben ebenfalls Familien gegründet. Drei Enkelkinder und eine wachsende Schar von Urenkeln bereichern das Leben.
Die »Schwarzwälder Post« gratuliert herzlich zum seltenen Jubiläum der diamantenen Hochzeit und wünscht alles Gute, Glück und Zufriedenheit.