Bei herrlichstem Wetter konnte am Sonntag der Silvesteraufmarsch mit Fahnenparade und Ehrensalven veranstaltet werden. Bürgermeister Günter Pfundstein bedankte sich in seiner Ansprache besonders bei den Ehrenamtlichen der Feuerwehr, des DRK und THW, der Polizei und in der Flüchtlingshilfe.











»Die Bürgerwehren repräsentieren den Ort an hohen Festtagen und zu besonderen Anlässen. Sie sind das Aushängeschild unserer Stadt«, sagte Günter Pfundstein zur Begrüßung. Die Ulanen, Trachtenfrauen und die Stadtkapelle schloss er in diese Begrüßung mit ein. In unserer schnelllebigen Zeit sei die Pflege der Tradition immer wichtiger, betonte Pfundstein. Zum 40. Mal marschierte die Freiwillige Bürgerwehr gemeinsam mit der Stadtkapelle Zell am Harmersbach am Silvesternachmittag im Zeller Städtle auf. Angeführt wurde die Parade von Hauptmann Paul Gutmann, Tambourmajor Ingo Lorenz und Dirigent Stefan Polap.
Erstmals konnte er beim Silvesteraufmarsch auch eine Fahnenabordnung der Historischen Bürgerwehr Unterharmersbach mit Hauptmann Marcus Bohnert und Tambourmajor Josef Roth begrüßen sowie die Kommandanten der historischen Bürgerwehren aus Bad Peterstal, Gengenbach, Oberharmersbach und Wolfach. Besonders freute sich Pfundstein über die Teilnahme von Landeskommandant Hans-Joachim Böhm aus Villingen.
Weitere Willkommensgrüße richtete Bürgermeister Pfundstein an die Vertreter der Kirchen, der Wirtschaft und Banken sowie an die Ortsvorsteher und Gemeinderäte. Er bedankte sich ausdrück-lich bei den gewählten Vertretern im Gemeinderat: »Wir haben in diesem Jahr viele richtungsweisende Entscheidungen getroffen.« Alle wichtigen Beschlüsse seien mit großen Mehrheiten geschlossen worden.
Ein Themenschwerpunkt der Rede Pfundsteins war die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements. Vor allem die Freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und die DRK-Ortsvereine seien im Jahr 2017 stark gefordert gewesen. Allein die Feuerwehr sei zu mehr als 80 Einsätzen gerufen worden. »Die Ehrenamtlichen verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit damit, anderen Menschen zu helfen. Dies verdient unseren höchsten Respekt und unsere Dankbarkeit.«
In einem Rückblick nannte er die wichtigsten Projekte, die im Jahr 2017 realisiert wurden. In einem Ausblick aufs neue Jahr führte er folgende Maßnahmen auf: In Oberentersbach wird eine lang ersehnte Straßensanierung durchgeführt. Das alte Musikschulgebäude im Untertor-Areal wird im Januar 2018 abgebrochen, damit die Sanierung des Areals durch einen privaten Investor beginnen kann.
In der zweiten Jahreshälfte 2018 wird voraussichtlich mit der Sanierung des Rundofens begonnen. »Zuversichtlich dürfen wir sein, dass die Zeller Keramik am Standort Zell ebenfalls investiert. Vertragliche Details müssen noch geklärt werden«, informierte Pfundstein. Bis Mitte 2018 soll das Planungsbüro für die Rathaussanierung ermittelt werden. Für das Frühjahr 2019 ist der Beginn der Sanierung geplant. Der lang ersehnte dm-Markt wird voraussichtlich im Oktober 2018 am Ortseingang eröffnet.
Zum Thema Flüchtlinge sagte Pfundstein, dass aktuell 165 Flüchtlinge in Zell leben. Für weitere 28 Personen mit Bleiberecht werde dringend Wohnraum gesucht.
Zur allgemeinen Lage in Deutschland bedauerte Bürgermeister Pfundstein, dass sich viele Menschen Sorgen um die Zukunft machen. Daran würden auch die neuen Medien ihren Anteil haben, meinte er. Der heutige Mensch würde doppelt so viel Informationen an einem Tag aufnehmen, wie ein Gehirn in dieser Zeitspanne überhaupt sinnvoll verarbeiten kann. Er mahnte, Informationen nicht unreflektiert aufzunehmen. Eine falsche Information werde nicht richtiger, auch wenn sie mehrfach wiederholt wird.
Er rief die Zuhörer dazu auf, mit persönlichem Wirken die eigene Familie, die Nachbarschaft, den Verein und damit auch ein klein
wenig die Stadt zu verbessern, in der wir wohnen. »Wir können etwas bewegen. Tun wir es auch!«
Am Ende seiner halbstündigen Rede wünschte er allen Anwesenden einen guten Rutsch und den Feriengästen einen schönen Aufenthalt. Seine letzten Sätze waren zugleich eine Mahnung: »Schauen Sie optimistisch in die Zukunft. Wir haben allen Grund dazu.«
Danach erfolgten die Fahnenparade vor dem Rathaus und das Abschreiten der Parade mit dem Kommandanten der Bürgerwehr Paul Gutmann, dem Landeskommandanten Hans-Joachim Böhm, Landesehrenkommandant Bernhard Lehmann und Bürgermeister Günter Pfundstein. Die Ehrensalve der Bürgerwehr war der »letzte Kracher« im alten Jahr in der Hauptstraße. Mit dem gemeinsam gesungenen Badnerlied wurde der Silvesteraufmarsch beendet.