Die kirchliche Sozialstation St. Raphael veranstaltete am Sonntag den Tag der Sozialstation. Dabei handelt es sich um einen Tag der offenen Tür, der durch ein musikalisches Programm mit Bewirtung im Kulturzentrum ergänzt wird.
Foto: Gisela Albrecht
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Foto: Gisela AlbrechtAm Vormittag waren in den Gottesdiensten beider Konfessionen Mitarbeiter der Sozialstation anwesend und berichteten über ihre Arbeit. In der Zeller Pfarrkirche stellte Vorstandsmitglied Friedebert Stehle die Dienste der Sozialstation vor. Die kirchliche Einrichtung beschäftigt 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 17 Ehrenamtliche.
Das Schwerpunktthema war die häusliche Pflege. Der ambulante Dienst der Sozialstation unterstützt die Angehörigen bei der häuslichen Pflege ihrer Angehörigen. Im Jahr 2017 wurde das Pflegestärkungsgesetz auf den Weg gebracht, informierte Stehle. Es stellt die Einteilung der zu pflegenden Personen in Pflegestufen um in eine Einteilung in Pflegegrade. »Durch dieses Gesetz wird die ambulante Pflege gestärkt, die Versorgung im eigenen Heim erhält Vorrang«, erklärte Stehle. Mitarbeiter der Sozialstation leisten Beratung zu dem neuen gesetzlichen Umfeld und erstellen für jeden zu Pflegenden ein individuelles Konzept.
Die Mitarbeiterinnen Petra Isenmann und Bärbel Buchholz berichteten den Kirchenbesuchern von ihrer täglichen Arbeit. Sie erleben ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl in den Familien. »Wir sehen viele Menschen, die Verantwortung übernehmen für ihre Ehepartner, Eltern, Geschwister oder Freunde«, berichteten sie. Einige vernachlässigen sich dabei selber. Konkret stellen sie den Fall einer 80-jährigen Ehefrau vor, die mit der Pflege ihres demenzkranken Mannes überfordert ist. »Aus Scham wird nicht erzählt, dass man überfordert ist«, wissen die Mitarbeiterinnen. Der ambulante Dienst ist dazu da, die gesamte Pflegesituation in einem Haushalt zu unterstützen – auch die Angehörigen. Am Ende ihrer Ausführungen appellieren sie an die Zuhörer: »Haben Sie den Mut, sich Hilfe zu holen. Dafür sind wir da. Denn wer nicht für sich selbst sorgen kann, kann es auch nicht für andere tun.« Die Kollekten in den Kirchen waren an diesem Sonntag für die Sozialstation bestimmt.
Am Nachmittag begrüßte Michael Horst, Vorstandsmitglied der Sozialstation, die Gäste im Kulturzentrum. Er entschuldige den Vorsitzenden Herbert Vollmer. Die verschiedenen Dienste der Sozialstation stellte er in einem kurzen Überblick vor. Es ist der ambulante Dienst, die Tagespflege und die Dorfhelferinnen-Station. In einer immer älter werdenden Gesellschaft, sei die Sozialstation eine unverzichtbare Einrichtung, erklärte Horst. »Jeder möchte in seinen eigenen vier Wänden alt werden«, weiß er aus den Gesprächen mit der älteren Generation.
Die Mitarbeiterinnen des ambulanten Dienstes besuchen und helfen dem zu Pflegenden in seinem Haus. Sie bieten eine unverbindliche Beratung an bei der Antragstellung und der individuell geplanten Pflege. Neben der Grundpflege bieten sie Unterstützung in den Bereichen Ernährung und Bewegung. Außerdem übernehmen sie die medizinische Versorgung nach den Anweisungen des Arztes, zum Beispiel die Medikamentenversorgung, Injektionen, Verbände, Kompressionsstrümpfe anziehen und vieles mehr.
Die Mitarbeiterinnen übernehmen eine Betreuung bei dem zu Pflegenden zu Hause oder in der wöchentlichen Betreuungsgruppe. Sie leis-ten hauswirtschaftliche Hilfe: Reinigung der Wohnung, Einkauf, Wäsche waschen und mehr. Der Besuchs- und Hospizdienst besucht Langzeit- und Schwerkranke nach Absprache. Außerdem können verschiedene Dienste vermittelt werden, wie etwa der Hausnotruf, Essen auf Rädern, usw.Der ambulante Dienst ist rund um die Uhr für die zu Pflegenden da. Die Kosten werden von der Pflegekasse übernommen. Diese umfangreiche Palette an komplementären Angeboten hilft pflegenden Angehörigen und schafft die notwendige Entlastung.
Weiter Informationen gibt es bei Pflegedienstleiterin Birgit Stein, Tel. 07835/6329-0 oder per E-Mailbirgit.stein@sozialstation-zell.de.





