Ganz im Zeichen des 80-jährigen Bestehens steht der Kappenabend der Fasendgemeinschaft »Klein Paris«. Am Samstag ab 20 Uhr präsentiert sich die Narrenschar um ihren Chef Michael Mietzner in Jubiläumslaune.
»Kaum zu glauben aber wohr, Klein-Paris wird 80 Johr«, schallt es durch die Zeller Vorstadt. Der beleuchtete Eifelturm macht deutlich, dass hier eine der traditionsreichen Zeller Fasendgemeinschaften zuhause ist. Am Samstagabend stehen Ehrungen auf dem Programm und natürlich eine bunte Bühnenshow. Dass nun auch Besucher von der »Insel« in der Tenne im Gröbernhof auftauchen, werden sich die Klein-Pariser natürlich nicht so ohne weiteres bieten lassen. »Wir werden unser Hoheitsgebiet schon verteidigen«, lässt Narrenchef Mietzner wissen. Das Publikum darf sich also auf einen unterhaltsamen Abend freuen.
Ein Blick in die Narrenchronik, verfasst von dem Zeller Heimatforscher Thomas Kopp, verrät die Geschichte der heute so aktiven Zeller Fasendgemeinschaft: Als im Siebziger-Krieg die deutschen Truppen Paris belagerten, zog das Ehepaar Ullmann von dort nach Zell. Ihr an der Unterentersbacher Straße erbautes Wohnhaus gab dem Volksmund Anlass, den dortigen Ortsteil »Pariser Vorstadt« zu nennen. Und Frau Ullmann wurde dann auch die »Zeller Narrenmutter«.
Der Name »Klein-Paris« für die Fasend-Gemeinschaft in der »Pariser Vorstadt« entstand 1938, als der damalige Elferrat beschloss, die Stadt einzuteilen, um für die Fasendveranstaltungen feste Grundlagen zu haben. So kamen dann in »Klein-Paris« Männer und Frauen zusammen, die Freude am Schnurren und an Fasendspielen hatten. Erst später wurde ein »Rat«, beziehungsweise »Gemeinschaftsführer« gewählt.