Krippenspiel, Kindersegnung und Aussendung der Sternsinger – zu der ökumenischen Feier am Neujahrstag kamen viele Familien mit ihren Kindern. Bruder Pirmin von der katholischen Kirchengemeinde begrüßte die Besucher und besonders die Sternsinger. »Unsere kleinen Könige werden am Donnerstag und Freitag durch die Gemeinde gehen. Sie bringen den Segen Gottes und bitten um eine Spende für die Kinder, denen es nicht so gut geht.«
Zelebrant Gottfried Zurbrügg von der evangelischen Kirchengemeinde nannte die Feier eine schöne Tradition zum Jahresbeginn. Er sei gerne in die Pfarrkirche gekommen.
Zunächst zeigte die Krippenspielgruppe, wie sich einige Hirten in Bethlehem am Heiligen Abend gefühlt haben. Sie haben das Jesuskind im Stall in der Krippe gesehen und waren zu ihrem Feuer bei der Schafherde zurückgekehrt. Der Älteste sagte, dass Sterne wie kleine Fenster wären, durch die der Himmel leuchtet. Er glaube, dass Jesus wie ein Stern sei. Der Jüngere erwiderte, dass er Strohhalme aus der Krippe als Erinnerung mitgenommen habe. Er hätte Jesus gern etwas geschenkt. Doch der Hirte ist sehr arm. Darum fing er an, aus den Strohhalmen einen Stern zu flechten. Diesen wollte er Jesus schenken. Als er mit seinem Stern wieder bei dem Stall ankam war dieser leer, die heilige Familie war schon wieder weitergezogen. Da nahmen alle Hirten noch mehr Stroh mit, flochten viele Sterne daraus und verschenkten sie an die Menschen in Bethlehem.
Die Erzählerin dieser schönen Geschichte, Melitta Himmelsbach, erklärte: »Der Strohstern ist als Geschenk genauso viel wert, wie für andere Schenkende ihr Gold.« So wurden die ersten Strohsterne geflochten. Als Erinnerung an diese Geschichte konnten die Kinder in der Kirche einen kleinen Strohstern mit nach Hause nehmen.
Zur Kindersegnung kamen die Kinder nach vorne und erhielten einen persönlichen Segen von Bruder Pirmin oder Gottfried Zurbrügg. Dazu sagte Br. Pirmin: »Wir spenden den Kindersegen zum Zeichen, dass Jesus in die Welt gekommen ist.«
Aussendung der Sternsinge
Danach stellten sich die Sternsinger in einem großen Halbkreis im Altarraum auf. Mit ihren prächtigen Gewändern, Kronen und Sternen gaben sie ein farbenfrohes Bild ab. Sie sangen ihr traditionelles Sternsingerlied: »Wir kommen daher aus dem Morgenland. Wir kommen geführt von Gottes Hand. Wir wünschen Euch ein fröhliches Jahr – Caspar, Melchior und Balthasar.« Das Lied hat vier Strophen. Bruder Pirmin sprach zur Aussendung der Sternsinger den Segen über die Gruppe aus. Auch die Kreide wurde gesegnet, mit dem die Kinder und Jugendlichen den Segen an die Haustüren schreiben: 20 * C + M + B + 18 . Die Buchstaben »C+M+B« bedeuten: Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus. Wobei mit dem lateinischen Wort »Mansio« nicht das Gebäude, sondern dessen Bewohner gemeint sind: Christus segne diese Hausgemeinschaft. Der Buchstabenfolge wird ein Stern vorangestellt, der für das Erscheinen von Jesus Christus in der Welt steht. Die drei Kreuze stehen für den dreieinen Gottvater, Sohn und Heiliger Geist.
Eingerahmt ist das Segenszeichen durch die jeweilige Jahreszahl, dieses Jahr 2018.
Nach dem Segen der Sternsinger kam eine Gruppe mit Caspar, Melchior und Balthasar nach vorne und sagten ihren Spruch auf, den sie auch an den Haustüren aufsagen werden. Die Sternsinger sind am Donnerstag, 4. Januar und Freitag, 5. Januar unterwegs und hoffen auf einen freundlichen Empfang.
Dieses Jahr geht der Erlös der Sternsinger-Aktion nach Indien. Dort werden Projekte gegen die Kinderarbeit gefördert und Schulen für Kinder in ländlichen Gebieten gebaut. Die kirchliche Feier wurde mit dem Weihnachtslied »O du Fröhliche« beendet. Dazu stellte Organist Dieter Benson den Zimbelstern der Orgel an. Der mit Schellen besetzte Stern ist nur in der Weihnachtszeit zu hören. Es handelt sich bei dem Zimbelstern um ein mechanisches Register der barocken Orgel.