Einen Volltreffer hatten die Verantwortlichen von Zellkultur mit der Wahl von Klaus Birk gelandet. Der Kabarettist ist ein Meister seines Fachs und bereitete den Zuschauern einen höchst vergnüglichen Abend. Zweieinhalb Stunden parodierte er zum Thema »Liebe« auf der Bühne und gab zwei umfangreiche Zugaben.
Klaus Birk ist vielen Kulturfreunden aus dem Fernsehen bekannt. Bei seinen Kabarettabenden trägt er grundsätzlich Schal – den roten Schal vom Fußballverein VfB Stuttgart. Also begann sein Programm mit Geschichten rund um den Schal, höchst amüsant und überraschend wie alles an diesem Abend. Womit er auch gleich bei seinen Lieblingsthemen war: Die Schwaben und die Badener … und die Männer und die Frauen. Klaus Birk ist Frauenversteher und natürlich selber Mann. Zu den Beziehungen zwischen den Geschlechtern sagte er treffend: »Täten wir Männer an und zu die Gosch halten, wäre alles besser.« Der Mann wolle ein Held sein in der Beziehung, ein Problemlöser, was bedeute, wo ein Mann sei, sei auch ein Problem. Wenn es keines gäbe, mache er eines oder werde selbst dazu. Wenn die Frau ihm etwas erzähle, stelle er irgendwann die Frage, wo denn das Problem sei. Wie, es gibt keins – warum erzählst du es mir dann?
Wie ein Paar sich an der simplen Frage »Gehen wir in die Pizzeria?« durch Missverständnisse in einen handfesten Streit manövrieren kann, zeigte Birk auf höchst amüsante Weise. Immer wieder schaffte es der Kabarettist
das Publikum durch Fragen in sein Programm mit einzubeziehen. Etwa, wenn er fragte: »Kennen Sie das auch, das Wörter aus ihnen heraushopsen? Die sind schneller draußen, als es gut ist.«
Nach der Pause beschäftigte sich Birk mit der Denkweise des männlichen und weiblichen Gehirns. Bei Frauen funktioniere es so, dass sie nicht hörten, was Männer sagten – sie fühlten es. Männliche Gehirne dagegen fühlten nicht, was in den Frauen vorgehe. Sie würden in der Kommunikation von einem Fettnäpfchen ins andere stapfen. »Die männliche Logik ist nicht die weibliche Logik. Frauen haben nämlich keine …«, spitzte er zu.
Zu einem Höhepunkt des Abends wurde seine Beschreibung einer typischen Szene in jeder Beziehung. Die Socken des Mannes liegen auf dem Boden, während er einen Krimi im Fernsehen schaut. »Warum liegen die da«, fragt die Frau genervt. Der Mann versteht die Frage nicht, die Socken übrigens auch nicht. Die Situation entwickelt sich zu einem höchst amüsanten Zwiegespräch des Paares, bis es dem Mann zu bunt wird und er sagt: »Die Socken liegen da, weil sie auch den Krimi sehen wollen. Daraufhin bringt die Frau in Birks Geschichte ihre Seidenstrümpfe, legt sie dazu und kontert: »Meine Strümpfe kennen den Film auch noch nicht.«
Weitere typische männliche Verhaltensweisen glossierte Birk mit viel Ideenreichtum: Männer in der Umkleidekabine, Männer beim Hosenkauf, Männer und ihre Mode und sehr ausführlich und irre komisch: Männer beim Toilettengang mit Urinalen, die mit einer Zielhilfe ausgestattet sind.
Nach dem zweistündigen Programm bedankte sich das Publikum mit begeistertem Applaus bei Klaus Birk für diesen tollen Abend. Maria Hättich, Leiterin Kultur- und Stadtmarketing der Stadt Zell, überreichte ein Präsent für das Kabarett vom Feinsten.