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Zell am Harmersbach | 23.06.2017

»Jagdhornbläser Harmersbachtal« feiern 50 jahre

Am Sonntag, dem 25. Juni, erklingen beim Jubiläumsfest am »Fürstenberger Hof« mehr als 100 Jagdhörner

Foto:
Die »Jagdhornbläser Harmersbachtal«, das sind im Jubiläumsjahr diese 14 Musiker: Roland Fehrenbach, Hubert Serrer, Franz Kubasek, Andrè Glatz, Tobias Herold, Ferdi Lehmann, Manuel Fehrenbach, Hubert Lehmann, Peter Lehmann, Clemens Lehmann, Marlene Lehmann, Günter Schwendemann, Josef Lehmann, Willi Hug. Foto: Jagdhornbläser Harmersbachtal
von Susanne Vollrath

Stolze 50 Jahre werden die »Jagdhornbläser Harmersbachtal« in diesem Jahr alt. Sie feiern ihr Jubiläum am kommenden Sonntag, dem 25. Juni, ab 11 Uhr am »Fürstenberger Hof«.

Die »Jagdhornbläser Harmersbachtal«, das sind im Jubiläumsjahr diese 14 Musiker: Roland Fehrenbach, Hubert Serrer, Franz Kubasek, Andrè Glatz, Tobias Herold, Ferdi Lehmann, Manuel Fehrenbach, Hubert Lehmann, Peter Lehmann, Clemens Lehmann, Marlene Lehmann, Günter Schwendemann, Josef Lehmann, Willi Hug.
Foto: Jagdhornbläser Harmersbachtal
Die Gründungsmitglieder (von links nach rechts) Alfred Lehmann, Willi Hug, Heinz Herold und Josef Lehmann bei einem ihrer frühen Auftritte.

Die Unterharmersbacher Kultkapelle »Es rennt ä Sau de Garde na« spielt zunächst zum Frühschoppenkonzert auf. Ab 13.30 Uhr folgt das große Jagdmusik-Konzert, bei dem sich die Zuhörer über neun Jagdhornbläsergruppen freuen dürfen. Mit dabei sind die beiden Parforcehorngruppen Hinteres Renchtal und Hanauerland, die Bläsergruppen Harmersbachtal, Wolftal, Frohnhofen, Vorderes Renchtal, Hegering Offenburg, Simonswald, Kehl und Hegering Gengenbach.

Mit zwei Stunden Jagdmusik, Fanfaren und Märschen wird ein gleichermaßen abwechslungsreiches wie anspruchsvolles Programm geboten. Über 100 Bläser kommen bei dem Jubiläumsfest zusammen. Am Anfang und Ende des Konzerts werden sie gemeinsam spielen – ein sicherlich eindrucksvolles Erlebnis!

Zum Mittagstisch bereitet die Küche anlassgerecht köstliches Rehragout vom heimischen Wild und andere warme Speisen zu. Die Gratulanten kommen mit ihren Festreden um 13 Uhr zu Wort. Nachmittags laden Kaffee und Kuchen sowie kalte Getränke zu einem Besuch des Festes am Fürstenberger Hof ein.

Nach dem Konzert warten attraktive Preise bei einer Tombola auf glückliche Gewinner. Für die Kinder ist das »Waldmobil« der Naturlandstiftung Baden den ganzen Tag vor Ort.

Froh sind die Verantwortlichen, dass es durch die Vermittlung von Hans-Peter Wagner möglich geworden ist, das Zelt vom »Metaldyne«-Betriebsfest für das Jubiläum am Sonntag zu nutzen. Dadurch ist das Fest mit dem Konzert, zu dem der Eintritt frei ist, vom Wetter unabhängig. Die »Jagdhornbläser Harmersbachtal« freuen sich schon jetzt auf zahlreiche Besucher.

Aus Signalen entwickelt sich die Jagdmusik

Um Informationen über größere Distanzen zu übermitteln, haben sich die Menschen schon immer einiges einfallen lassen müssen. Nicht selten führten Blasinstrumente zur Lösung des Problems. Und so erfüllte auch das Jagdhorn ursprünglich seinen Zweck als Verständigungsmittel.

Auch wenn es immer noch manchmal so genutzt wird: In Zeiten des Mobiltelefons rückt das eher in den Hintergrund. Das jagdliche Brauchtum lässt jedoch die uralte Tradition fortbestehen, etwa wenn nach einem Jagdtag die Strecke aufgelegt und das Wild verblasen wird. Aus den einfachen Signalen hat sich außerdem längst eine eigene Jagdmusik entwickelt, die ihre faszinierende Wirkung auch auf Nicht-Jäger entfaltet.

Gelebtes Brauchtum seit dem Jahre 1967

Die Musiker der »Jagdhornbläser Harmersbachtal« spielen Naturhörner. Sie müssen in der Tonfindung ohne Ventile auskommen. Das schränkt auf der einen Seite zwar den Tonumfang ein, verleiht der Jagdmusik aber gleichzeitig ihren ganz besonderen Charakter.

Große Erfolge konnten die Bläser aus dem Harmersbachtal in den Jahren ihres Bestehens mit ersten und zweiten Plätzen im Landeswettbewerb feiern. Von der C-Gruppe stiegen sie in die A-Gruppe auf. Durch einen zweiten Platz im Jahr 1990 qualifizierten sie sich für den Bundeswettbewerb 1991, den sie ebenfalls erfolgreich bestritten. Außerdem waren sie Gastgruppe beim Bayerischen Landeswettbewerb, und auch in Österreich und den Niederlanden haben sie schon gespielt. Das Konzert mit dem Kurpfälzer Jagdhornbläserkreis und zahlreichen Gruppen aus der Umgebung im Jahr 1974 bleibt unvergessen. Selbst Medienluft konnten die Musiker schon schnuppern: 1983 hatte die Jagdhornbläsergruppe ihren ersten Rundfunkauftritt in der Südwestrundfunksendung »Hierzulande«. Im Oktober 1992 feierte die Jagdhornbläsergruppe mit einer Hubertusmesse in der Oberharmersbacher Kirche und einem Jagdmusikkonzert in der Reichstalhalle ihr 25-jähriges Bestehen.

Angefangen hat alles im Jahre 1967. Damals gründeten Willi Hug, Josef Lehmann, Heinz Herold und Alfred Lehmann die Jagdhornbläser-Gruppe, die am kommenden Sonntag ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Von Anfang an traten die Musiker öffentlich auf. Weitere Bläser kamen dazu, 1970 traten einige Jagdhornbläser aus Hausach der Gruppe bei. Dadurch war das Ensemble groß genug, um an Wettbewerben teilzunehmen. Es hieß zu
dieser Zeit »Jagdhornbläsergruppe Harmersbach-Hausach«. Seit dem Jahr 2000 nennt sich die Gruppe »Jagdhornbläser Harmersbachtal«, seit 2005 ist sie als Verein organisiert.

Heute spielen die »Jagdhornbläser Harmersbachtal« mit ihren zehn kleinen und vier großen Hörnern zu jagdlichen Anlässen auf, bestreiten gerne Auftritte in den Ortschaften der Raumschaft.

Sie beteiligen sich an Kurkonzerten, Neujahrsempfängen und anderen kulturellen Veranstaltungen. Alle zwei Jahre veranstaltet sie ihr Waldfest an der Erholungsanlage »Herrenholz« in Unterharmersbach. Die Jagdmusiker begleiten fröhliche Anlässe wie Jägergeburtstage und Hochzeiten mit musikalischen Grüßen, aber auch Beerdigungen.

Immer donnerstags proben die Bläser in der Jagdhütte im Wolfsbach für ihre öffentlichen Auftritte. Aber auch in nicht musikalischer Form wurde bereits Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Im Jahr 2003 hat die Gruppe den »Steiglebrunnen« und den »Spitzbrunnen« im Brandenkopfgebiet wieder funktionsfähig gemacht, die seither viele Wanderer erfrischt haben.

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