In der Gemeindeversammlung am Sonntag nach dem Gottesdienst hat sich die Evangelische Kirchengemeinde für den Erhalt des Kirchturms ausgesprochen.
Silvia Ehrlinger, die Vorsitzende der Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirche Zell, begrüßte die Teilnehmer und bat Kirchengemeinderat Rolf Metzler um den Bericht des Ältestenkreises. Pfarrer Reinhard Monninger unterstrich die Ausführungen. Die Gebäude der Kirchengemeinde, das Pfarrhaus mit Baujahr 1959, und auch die Kirche, mit Baujahr 1970, sind stark renovierungsbedürftig. Dafür sind nicht ausreichend Rücklagen vorhanden, so dass die Kirchengemeinde die Hilfe der Landeskirche durch Aufnahme in das freiwillige Zuschussprogramm gebeten hat.
Laut Kirchengemeinderat Rolf Metzler beschreibt das Kirchturm-Gutachten die Schäden und schätzt den Renovierungsaufwand auf mindestens 153.000 Euro. Die Sanierung wird seitens der Landeskirche lediglich angeraten und ist daher keine Verpflichtung. Dabei geht es um die Sicherheit vor möglichen Steinschlägen. Bei Nichtsanierung des Kirchturms sind wiederholt Sicherheitsbefahrungen zum Abtrag loser Betonteile erforderlich. Der Zeitraum dafür beläuft sich auf einen ca. dreijährigen Rhythmus. Rolf Metzler betonte, dass dies durch die örtliche Feuerwehr im Beisein eines sachkundigen Maurermeisters kostengünstig möglich wäre.
Nach Einlassungen von Gerhard Neumaier zum auch aus seiner Sicht notwendigen Erhalt des Kirchturms sprach sich die Gemeindeversammlung überwiegend dafür aus, den Kirchturm zu erhalten und die Renovierung des Kirchturms auszusetzen.
Thematisiert wurde auch der beabsichtigte Verkauf der Grünfläche oberhalb der Kirche an die Stadt Zell zur Bildung finanzieller Rücklagen. Gemeinderat Ludwig Schütze respektiert die Gedanken und Vorgehensweise des Kirchengemeinderats. Er könne jedoch die große Not nicht erkennen und rät, das »Tafelsilber« der Kirchengemeinde (Kirchengrundstück) nicht zu verkaufen, sondern eventuell der Stadt in Erbpacht zu überlassen.
Rolf Metzler dankte Silvia Ehrlinger mit einem Blumenstrauß. Außerdem entschuldigte er die Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Solveigh Petersen, die den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin besucht hat.