Am Eröffnungstag der 4. Zeller Kunstwege führte der Weg für Kunstinteressierte auch in das Museum Villa Haiss, wo die Besucher persönlich von Galerist Walter Bischoff empfangen wurden. Neben den ausgestellten Kunstwerken galt dabei das Interesse dem Kunstmuseum selbst.


»Das Museum Villa Haiss besteht in diesem Jahr seit 20 Jahren«, informierte Galerist Walter Bischoff seine Gäste. Er selbst könne inzwischen auf 58 Jahre Selbständigkeit zurückblicken. Schon in seiner Zeit als selbstständiger Architekt im Großraum Stuttgart habe er damit begonnen sich für Kunst zu interessieren und diese auch zu sammeln. Als Galerist könne er auf eine über 30-jährige Tätigkeit zurückblicken.
Seine familiären Bindungen nach Zell und sein Interesse daran, einen kulturellen Beitrag für die Stadt und die Region zu leisten, führten dazu, in der denkmalgeschützten Villa Haiss ein Museum für moderne Kunst einzurichten. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten unter seiner fachlichen Leitung konnte das Museum Villa Haiss am 29. November 1997 eröffnet werden.
»Seit 20 Jahren wird das Museum von mir privat betrieben«, stellte Walter Bischoff am Sonntag fest. Die rund 10.000 Euro monatlichen Kosten müsse er durch seine Tätigkeit als Galerist decken, finanzielle Unterstützung erhalte er keine. Wichtig sei ihm stets gewesen, hochwertige, gute Kunst zu präsentieren.
Im Dialog mit den Besuchern räumte Galerist Bischoff ein, dass es nicht einfach zu beurteilen sei, was gute und was schlechte Kunst sei. Sowohl unter den Künstlern als auch unter den Galeristen gebe es »schwarze Schafe«. Walter Bischoff bezweifelt auch, ob es gerechtfertigt sei, Kunstwerke für Millionenbeträge zu handeln.
»Kaufen sie nur Kunstwerke, die ihnen auch gefallen, denn sie müssen lange damit leben«, riet der erfahrene Galerist allen Interessierten, die ein Kunstwerk kaufen möchten. Ein weiterer wichtiger Schritt sei es, den Künstler und seine Arbeit kennenzulernen. Letztlich sei auch eine gute Beratung durch eine Vertrauensperson notwendig, um die Qualität der gekauften Kunst beurteilen zu können. Eine Gefahr bestehe auch darin, dass man Kunstkopien erwerbe. Für ihn persönlich, so Walter Bischoff, würden nur rund fünf Prozent der Arbeiten die Beurteilung »gute Kunst« verdienen.
Gute Kunstwerke konnte Galerist Walter Bischoff den Besuchern am »Internationalen Museumstag« in der aktuellen Ausstellung »China meets Europa« zeigen. Gerne wurde auch die Gelegenheit zu einem Rundgang durch die beiden oberen Stockwerke des Zeller Kunstmuseums genutzt, wo Walter Bischoff seine umfangreiche Privatsammlung präsentiert. Nicht zuletzt befinden sich im Außenbereich der Villa Haiss acht Großskulpturen, die einen wesentlichen Bestandteil der 4. Zeller Kunstwege bilden.