Dem Himmel ein Stück näher brachten die Sängerinnen, Sänger, Solistin und Musikanten sowohl die Zuhörer als auch sich selbst beim Kirchenkonzert am Samstag in der evangelischen Kirche. »Der Freundschaft Band« vereinte zum musikalischen Finale den Frauenchor »SingConTact«, den Seniorenchor Kreis Calw, die Stubenmusik Altburg und Solistin Dorothea Schaber.



»Wir sind überwältigt von dem guten Besuch. Mir fehlen gerade die Worte«, zeigte sich Wolfgang Troge in seiner Begrüßung sehr erfreut. In Anlehnung an das 500ste Jubiläumsjahr zitierte er Reformator Martin Luther: »Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Gut gewonnen. Denn ihr erster Ursprung ist von dem Himmel hergekommen, weil die lieben Engelein selber Musikanten sind.« Ganz in diesem Sinne boten die Akteure in der evangelischen Kirche ausgewählte kirchliche und weltliche Musikliteratur und beeindruckten dabei mit hohem musikalischem Niveau, mit ihrer Freude am Singen und Musizieren.
Mit dem Spruch »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm« machte Wolfgang Torge die persönliche Nähe der beiden Chöre deutlich. Der Frauenchor »SingConTact« Biberach wird von Isolde Armbruster geleitet, der Seniorenchor Kreis Calw von ihrem Vater Klaus Mader. Vor Wochenfrist konnten der Calwer Chor sein 10-jähiges Bestehen mit einem Gemeinschaftskonzert feiern, die Wiederholung konnten die Zuhörer am Samstag in Zell genießen.
»Wir sind Männer die gerne singen. Die professionelle Leitung liegt in den Händen von Klaus Mader. Auch die Kameradschaft kommt nicht zu kurz«, skizzierte Sprecher Heinz Haselmaier den Calwer Seniorenchor. Binnen zehn Jahren sei die Chorgemeinschaft von 15 auf 36 Männer angewachsen. Alle seien im besten Mannesalter. Der Jüngste 63, die beiden ältesten 83 Jahre jung.
»Just for Fun« sei auch das Motto der »SingConTakt«-Frauen, betonte Susann Krannich. Die Gruppe wurde von Isolde Armbruster vor sechs Jahren ins Leben gerufen und von ihr mit Leidenschaft und fachlich qualifiziert geleitet. Inzwischen reiche das Repertoire des Frauenchors vom einfachen Liedern bis zum mehrstimmigen Chorgesang. Auch das »Tanzen, Hüpfen und Springen« gehöre zu als Bestandteil zu den Chorproben. »Lassen sie sich berühren«, lud Sprecherin Susann Krannich die Konzertbesucher ein.
Mit dem »Menuett in C« von Günther Hauser stimmt die Stubenmusik Altburg unter der Leitung von Johanna Kurz gefühlvoll auf das fast zweistündige Konzert ein. Mit »Die Abendglocken rufen« und »Abendfrieden« besang der Seniorenchor Gottes schöne Welt. Auch Hans-Georg Nägelis »Der Mensch lebt und besteht« ist getragen von tiefer Religiosität.
Der Frauenchor schloss sich mit Liedern des Komponisten Lorenz Maierhofer an und besangen mit dem Lied »Froh die Stunde, froh der Tag« Gottes Frieden. »Gott gab uns Atem« ist ein Chorsatz von Klaus Mader und bringt ebenfalls die große Dankbarkeit zum Ausdruck. Den Freuden und der Fülle des Frühlings ist Franz Schuberts »Hörst du den Vogelgesang« gewidmet. Ein Stück, das von den hellen und klaren Stimmen der Sängerinnen in besonderer Weise lebte.
Die sonoren Männerstimmen des Seniorenchors bildeten einen spannungsvollen Kontrast dazu. Unter dem ausdrucksstarken Dirigat von Klaus Mader intonierten die Männer mit großem Einfühlungsvermögen das bekannte »Ich bete an die Macht der Liebe« und boten damit einen der Höhepunkte des Kirchenkonzerts. Das »Ave Maria«, eindrucksvoll gesungen von Sopranistin Dorothea Schaber und begleitet von der Stubenmusik Altburg konnte nahtlos daran anknüpfen. Gemeinsam boten der Seniorenchor und die Sopranistin mit dem »Ave-Glöcklein« einen weiteren großen Hörgenuss: »Wenn ich ein Glöcklein wär, schön wollt ich läuten…«
Mit besinnlichen Stücke wie »Neigen sich die Stunden« und »Herr, deine Güte« stimmten die beiden Chöre im Wechsel auf das Ende des Kirchenkonzerts ein um dann gemeinsam ein grandioses Finale zu bestreiten. Mit »Der Freundschaft Band« von Gerhard Rabe boten die Sängerinnen, Sänger, Sopranistin und Musiker eine kraftvolle Hymne für den Frieden und die Freiheit für unsere Welt.
»Sie haben uns beschenkt mit Musik und Worten«, bedankte sich Pfarrer Reinhard Monninger bei allen Akteuren des Kirchenkonzerts in seinem Grußwort. Gemeinsam mit Wolfgang Torge überreichte er Dorothea Schaber, Johanna Kurz, Klaus Mader und Isolde Armbruster einen Blumenstrauß. Als Zeichen der Verbundenheit und Wertschätzung durften alle Sängerinnen und Sänger eine »Luther-Rose« zum Anstecken entgegennehmen.
Das Publikum bedankte sich mit stürmischem Applaus für den Hörgenuss und auch Vater Klaus Mader und Tochter Isolde Armbruster lagen sich nach dem schönen Erfolg erleichtert und glücklich in den Armen. »Der Freundschaft Band« erklang nochmals als Zugabe und stand damit über diesem berührenden Kirchenkonzert der beiden Chorgemeinschaften, der Stubenmusik und der Solistin.