»Kaum zu glauben, wie groß das Programm ist«, staunte Bürgermeister Günter Pfundstein am vergangenen Samstag auf der Hauptversammlung der Freiwilligen Bürgerwehr der Stadt Zell. »Es ist immer was ganz Besonderes, wenn Sie aufmarschieren«, betonte er – für ihn persönlich ein Gänsehautfaktor.
In der voll besetzten Wirtsstube des Gasthauses »Adler« konnte Vorsitzender und Kommandant Paul Gutmann neben Günter Pfundstein auch den Ehrenkommandanten Werner Faißt sowie den Ehren- und Ehrenlandeskommandanten Oberst Bernhard Lehmann begrüßen.
Er eröffnete die Veranstaltung des 1862 gegründeten Vereins (mit derzeit 100 aktive und 230 passiven Mitgliedern) mit einem Grußwort Siegfried Rappeneckers, in dem sich der langjährige Dirigent für seine ehrenvolle Verabschiedung während des Silvesteraufmarsches bei seinen Kameraden bedankte.
Bei der Totenehrung gedachte man unter anderem des im letzten Jahr verstorbenen Ehrenfähnrichs Bernhard Hettig, der 59 Jahre der Zeller Bürgerwehr angehört hatte – 10 Jahre als stellvertretender Fähnrich und 12 Jahre als Fähnrich. »Er war überall da, wo er gebraucht wurde, auch außerhalb der öffentlichen Auftritte konnte man auf ihn zählen.«
Doch dem traurigen Anlass standen drei freudige Geburtsereignisse in drei Bürgerwehrfamilien gegenüber. »Schön, dass innerhalb der Bürgerwehr für Nachwuchs gesorgt wird«, konstatierte der erste Vorsitzende, der mit Peter Fritsch überdies ein neues »ausgewachsenes« Mitglied willkommen heißen konnte.
Martin Pils als stellvertretender Vorsitzender und Kassierer berichtete von einer gut gefüllten Kasse und dankte allen Spendern namentlich, »ohne sie wäre der Erhalt des Brauchtums unserer Heimat nicht machbar.« Der Empfehlung der Kassenprüfer Franz Josef Roth und Alexander Befort folgend, wurde der Kassierer einstimmig entlastet. Als neue Kassenprüfer haben sich Richard Antritter und Karin Lorenz zur Verfügung gestellt.
»Alles gut«
»Alles gut, alles bestens« befand auch Bürgermeister Pfundstein, als er die – dann ebenfalls einstimmig erfolgende – Entlastung des Gesamtvorstands vornahm. In Bezug auf den vom stellvertretenden Kommandanten Lothar Schober vorgestellten umfangreichen Tätigkeitsbericht hob er Fronleichnam, das Biwak auf dem Kanzleiplatz, das Zeller Fest (anlässlich dessen man die Zeller Bürgerwehr auch im Fernsehen bewundern konnte) und den Volkstrauertag als Highlights hervor, sowie ganz besonders den Silvesteraufmarsch.
Diesen in Zukunft über das Stadtmarketing stärker zu bewerben regte Günter Pfundstein an, »um noch mehr Gäste nach Zell zu holen.« Jedem neu in die Bürgerwehr eintretenden Mitglied versprach er überdies eine Flasche Wein. Überhaupt möchte er die Werbung für Zells Vereine ankurbeln.
Als eine Maßnahme stellte er den Umstand vor, dass die jährlich 400 bis 500 Neubürger im Städtle nach dem Einverständnis zur Weitergabe ihrer Adressen an die Vereine gefragt werden. Immerhin zehn Prozent erteilen ihre Zustimmung. »Ich höre immer wieder, wie wenig das sei, aber das ist eine gute Rate«, befand das Stadtoberhaupt.
Einen besonderen Stellenwert in Lothar Schobers Tätigkeitsbericht nahm Hans Finkenbein ein. Denn der hatte im Jahre 2016 nicht nur seinen 75. Geburtstag und Goldene Hochzeit gefeiert, sondern war auf dem Silvesterempfang zudem für seine 50-jährige Zugehörigkeit zur Zeller Bürgerwehr mit der Ehrenmedaille der Stadt Zell ausgezeichnet worden.
»Zeigen… wer wir sind«
Für Teilnahmen und Auftritte ehrte Schriftführer und Tambourmajor Ingo Lorenz acht Offiziere und Schützen (Alexander Befort, Paul Gutmann, Walter Kuderer, Andreas Lehmann, Michael Mietzner, Martin Pils, Lothar Schober, Ludwig Schülli), fünf Ulanen (Hubert Hansmann, Johannes Pfundstein, Wilhelm Schwarz, Fridolin Schwendemann, Franz Willmann), vier Bürgerinnen in Tracht (Renate Braun, Heike Günter, Maria Ostrowski, Dagmar Schwarz) sowie fünf Mitglieder des Spielmannszuges (Rafael Antritter, Melanie Brosamer, Florian Kunz, Ingo Lorenz, Silas Schätzle), dessen beste Probenbesucher ebenfalls geehrt wurden (Rafael Antritter, Luca Herrmann, Florian Kunz, Ingo Lorenz, Martin Pils, Silas Schätzle). Sie alle erhielten eine Flasche Sekt der »Privatmarke Zeller Bürgerwehr« beziehungsweise Schokolade.
Vorsitzender Paul Gutmann dankte jenen, »die oft gekommen sind« ebenso wie jenen, die aufgrund möglicher Verhinderungen nicht so oft kamen. »Auch die sind wichtig«, mahnte er und hoffte, dass zur Exerzierprobe im Juni mehr als nur sieben Schützen wie im letzten Jahr erscheinen werden.
»Wir dürfen stolz auf unseren Verein und unser Städtle sein«, betonte er, wie sehr die Zeller Bürgerwehr im Vergleich zu ähnlichen Vereinen gesegnet sei, schon alleine aufgrund der Vielzahl fester Termine im Jahreskalender. »Auch die Harmonie zwischen Stadtkapelle und Bürgerwehr könnte nicht besser sein«, hob Paul Gutmann hervor. Gleichzeitig betonte er: »Das Gemeinsame, vor allen Dingen die gleiche Uniform, das macht etwas her.« Das habe man beim Silvesteraufmarsch gesehen und das werde man am 22./23. Juli in Villingen beim Landestreffen bewundern können, »da zeigen wir mal den Villingern, wer wir sind.«
Kontakt: Paul Gutmann, Tel. 07835/ 1274, Homepage: www.buergerwehr-zell.de