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Zell am Harmersbach | 20.01.2017

Günstigen Wohnraum schaffen

Gemeinderäte sehen sozialen Wohnungsbau als Aufgabe der Stadt – Anschlussunterbringung von Flüchtlingen ist eine Herkulesaufgabe

von Hanspeter Schwendemann

Die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen mit Bleiberecht stellt die Stadt Zell vor eine Herkulesaufgabe. Bereits im Februar werden die ersten 11 Personen erwartet. Die aktuelle Aufnahmeverpflichtung der Stadt Zell liegt bis Jahres­ende bei 53 Personen.

In der Gemeinderatssitzung am Montag erläuterte Bürgermeister Pfundstein die Situation. Aktuell bereitet das Gebäudemanagement der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Betriebshof städtische Wohnungen für die bereits zugewiesenen Flüchtlinge vor. Neben dringend notwendigen Instandhaltungsarbeiten müssten die Wohnungen mit einer Erstausstattung an Möbeln eingerichtet werden. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt sei davon auszugehen, dass es sich bei den aufzunehmenden Flüchtlingen überwiegend um alleinstehende Personen handelt.

Gespräche mit den Nachbargemeinden

Für die Unterbringung könne das ehemalige Gasthaus »Linde« genutzt werden. Ebenso eine Wohnung im Haus Hauptstraße 155 und eine kleinere Wohnung im Sportzentrum Gasselhalde und in der Waldstraße 15. Auch auf dem freien Markt will die Stadt Zell Wohnraum anmieten. »Es gibt in Zell leerstehende Wohnungen und Häuser«, richtete Pfundstein seinen Appell an die Besitzer.

Im Gespräch sei man auch mit den Nachbargemeinden auf der Ebene der Verwaltungsgemeinschaft. In Nordrach gibt es die leerstehenden Container und auch in Oberharmersbach habe die Belegung eines Objekts mit Flüchtlingen nicht funktioniert.

Investitionen gefordert

»Unsere Möglichkeiten sind begrenzt«, stellte Gemeinderat Thomas Hoog bei der Aussprache fest und forderte Investitionen seitens der Stadt in den sozialen Wohnungsbau. Nicht nur jetzt, durch den Zuzug der Flüchtlinge, sondern generell werde das Thema immer wieder aktuell.

Auch Gemeinderat Ludwig Schütze forderte, dass sich die Stadt dem Thema stellen und »günstigen Wohnraum für Jedermann« schaffen müsse. Damit könne man »den Druck aus dem Kessel« nehmen.

Auch andernorts, unter anderem in Schutterwald, investiere die Gemeinde in Sozialwohnungen. Ende der 1980-er Jahre, also vor rund 26 Jahren, seien die Häuser in der Kapellenstraße geschaffen worden, erinnerte Ludwig Schütze. Heute sei man bei der Stadt Zell froh, dass man diese zur Verfügung hat.

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Schlagworte:
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