Bruder Markus ist seit dem 1. Advent der neue Guardian des Zeller Klosters. Sein Stellvertreter ist Bruder Berthold Oehler, der gebürtig aus Nordrach stammt. Bruder Markus ist außerdem neuer Leiter des Hauses der Begegnung; Bruder Berthold ist für die Wallfahrt verantwortlich.
Einigen Zeller Gemeindemitgliedern ist Bruder Markus bereits bekannt: Von 1995 bis 1998 war er als Kaplan in der Zeller Pfarrei, in Unterentersbach und im Ortsteil Grün als Priester und Seelsorger tätig. »Ich bin gerne nach Zell gekommen«, sagte Bruder Markus im Gespräch mit unserer Zeitung. »Der Ort ist ein schönes Fleckchen Erde. Ich freue mich auf die Arbeit hier.«
Bruder Markus Thüer wurde 1965 in Bockum/Hövel in Norddeutschland geboren. Er lernte den Beruf des Gärtners und kam im Alter von 21 Jahren zu den Kapuzinern. Bereits im Jahr 1986 konnte er Zell im Rahmen seines halbjährlichen Postulats kennenlernen. Nach seinem Studium in Münster und Canterbury wurde er zum Priester geweiht. Danach arbeitete er als Schulseelsorger in Bocholt, als Priester in Zell und 10 Jahre im Kloster Stühlingen im Südschwarzwald als Seelsorger und in der praktischen Arbeit. Seine nächste Station war das Käppele in Würzburg, dort leitete er die Wallfahrt der Kirche. Zuletzt war er als Guardian im Kloster Münster eingesetzt.
Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit in Zell wird die Leitung des Hauses der Begegnung sein, einer dem Kapuzinerkloster angegliederten Bildungsstätte mit Kursen zu den Themen Ruhe und Besinnung, Bewegung und Kreativität. Als Guardian (Hausleiter) des Klosters kümmert er sich um die Belange seiner Mitbrüder. Außerdem ist Bruder Markus im Kapuzinerorden als Simultanübersetzer für die Sprache Englisch beschäftigt. »Und in der Provinz bin ich der IT-Spezialist«, beendete er die Ausführung seiner Tätigkeiten mit einem Lächeln.
Bruder Berthold Oehler wurde 1951 in Nordrach geboren. Er lernte den Beruf des Metalldrehers in Offenburg. Mit 27 Jahren ging er in das Spätberufenen-Seminar nach Sasbach. Im Jahr 1989 legte er in der Zeller Wallfahrtskirche seine ewige Profess ab. Die Primiz konnte er im Jahr 1991 in der Nordracher Pfarrkirche feiern. Die Stationen seines beruflichen Lebens bei den Kapuzinern waren verschiedene Aufgabengebiete in den Klöstern in Waghäusel, Dieburg, Koblenz, Gera und Altötting. Er war in der Wallfahrtsseelsorge, der Krankenhausseelsorge, bei der Schwesternseelsorge und beim Leben in sozialen Brennpunkten beschäftigt. Seine persönlichen Hobbys sind Garten, Wandern und Fotografieren. In Zell ist er seit dem 1. Advent für die Wallfahrt in der Zeller Marienkirche »Zu den Ketten« verantwortlich.
Bruder Markus berichtete von der Entscheidung beim letzten Kapitel der Kapuziner, das Zeller Kloster langfristig zu erhalten. Hintergrund dieser Entscheidung ist die schon länger andauernde Entwicklung im Orden, einzelne Klosterstandorte aufgrund von fehlendem Nachwuchs schließen zu müssen. »Das Zeller Kloster soll als Wohnsitz für unsere älter gewordenen Brüder dienen«, erklärte er. Das Kloster hat einen Aufzug in die obere Etage und ist altersgerecht eingerichtet. Der große Klostergarten lädt zu Spaziergängen ein und die schöne Landschaft ringsherum trägt zum Wohlbefinden der älteren Bewohner bei. »Das Haus ist gut geeignet«, betonte Br. Markus. Zu seinen Aufgaben wird auch gehören, weitere Voraussetzungen für das Kloster als Altersruhesitz zu prüfen.
Zurzeit wohnen 11 Brüder im Kloster, davon sieben Pensionäre über 65 Jahre. »Es gibt bei uns keine Pensionierung«, schränkte Br. Markus diesen Begriff ein. »Jeder kann sich in die Gemeinschaft einbringen und auch Aufgaben außerhalb des Klosters übernehmen, solange er möchte. Das ist sehr schön und wird auch gerne genutzt.«