Am Samstag hat die Ausstellung „Intuition und Leidenschaft“ in der Kleinen Galerie von Simone Bischoff eröffnet. Sie zeigt Werke von Marlis Fassbender und Manuela Listorti. Deren Malerei ist ein freier Dialog mit Material, Farbe und Gefühl.
Mit der Ausstellung setzt Simone Bischoff ein Zeichen für die bildende Kunst in Oberharmersbach. In den Räumen eines ehemaligen Versicherungsbüros in der Ortsmitte hat sie die Kleine Galerie eingerichtet, einen Ort für Kunst und experimentelles Arbeiten. Bürgermeister Richard Weith lobte das Engagement bei der Vernissage als wichtigen kulturellen Impuls für Oberharmersbach: „Mit der Kleinen Galerie ist hier ein Raum entstanden, der Kunst sichtbar und erlebbar macht – das hat bisher gefehlt.“
Experimentelle Malerei
Gezeigt werden aktuell Bilder, die während eines Workshops in der Kunstfabrik am Bodensee entstanden sind. Die Künstlerinnen Marlis Fassbender und Manuela Listorti arbeiteten da mit ungewöhnlichen Materialien: Bitumen als Spray oder Paste, kombiniert mit Sand, Asche, Jute oder Champagnerkreide. Schicht für Schicht entstanden so strukturierte Oberflächen, die unzählige Male weiterbearbeitet, übermalt und verändert wurden – oft im Spannungsfeld zwischen Intuition und Kon-trolle. Entscheidungen wurden revidiert, wenn der nächste Schritt es für ein besseres Gesamtergebnis verlangte.
Marlis Fassbender war viele Jahre als Modedesignerin und Redakteurin tätig, bevor sie im Ruhestand zur freien Malerei zurückfand. „Intuition kommt von allein, wenn man die Inspiration gefunden hat“, sagt sie. Manuela Listorti malt seit ihrer Schulzeit, hat bei zahlreichen Dozent:innen gelernt und ihre Techniken stetig erweitert. Beide eint die Offenheit für das Unbekannte und die Lust am Experiment. „Diese Leidenschaft ist in unseren Bildern wiederzufinden“, so Listorti. „Sie bringt uns dazu, Dinge zu wollen und umzusetzen.“
Intuition als künstlerischer Kompass
Bei der Eröffnung sprach Simone Bischoff über Intuition als inneren Kompass künstlerischen Handelns. Leidenschaft, so sagte sie, führe uns im Leben dorthin, wo unser Potenzial liegt.
Auch die Künstlerinnen selbst beschrieben ihr Arbeiten als offen, suchend und von Emotionen getragen. „In der Kunst gibt es kein richtig und kein falsch“, betonte Manuela Listorti und ermutigte die Besucher:innen, sich auf das Unvorhersehbare einzulassen.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.