Im Jahr 1964 nahm die Fasentgruppe erstmals am Umzug in Oberharmersbach teil. Im Jahr 1991 erfolgte der Eintrag ins Vereinsregister. Seit 40 Jahren steigt der traditionelle Unterdorfer Abend in der Reichstalhalle.
Beim Umzug am Fasentmontag sind die Unterdorfer Narren seit 60 Jahren mit einer großen Gruppe und noch mehr Ideenreichtum mit dabei. Der Unterdorfer Abend ist längst eine feste Größe der Oberharmersbacher Fasent. Am 27. Januar 2024 feiern die Unterdorfer ihren närrisch runden Geburtstag. Am Fasentmontag ziehen die Unterdorfer wie vor 60 Jahren als „Fahrendes Volk“ durchs Dorf.
Burga Huber war die Verrückteste
Die Geburtsstunde der Unterdorfer Narren war am Fasentmontag 1964. Die Gründungsmitglieder Robert Kasper, Arthur und Ursula Kasper, Wilhelm und Walburga Huber sowie Hansjörg Schmieder, der ehemalige Schwarzwälder-Hof-Wirt, zogen singend mit ihrem Zigeunerwagen durchs Narrendorf.
Seit 1965 wird der Fasentwagen ins Hertigsbure, das Elternhaus von Hansjörg Schmieder, gebaut. Über Jahrzehnte, so lange die Alten noch aktiv waren, bewirteten die Unterdorfer in Kaspers Garage am Fasentmontag die Besucher mit einer deftigen, selbstgemachten Gulaschsuppe und „die letzte Grillwurst vor der Autobahn“.
Stammlokal für die Unterdorfer ist der Schwarzwälder Hof. Beim Unterdorfer Abend wurde gesungen und getanzt und es gab die ersten Auftritte. Robert Kasper war der Narrenboss. Als Duo glänzten Lioba Kasper und Walburga Huber. Auch Arthur Kasper ist als Darsteller auf der Bühne den älteren Oberharmersbachern in bester Erinnerung. „Meine Mutter Burga war die Verrückteste“, erinnert sich Felix Huber.
Anfangs feierten die Unterdorfer im jährlichen Wechsel im Schwarzwälder Hof und im Gasthaus Hubertus. Als es zu eng wurde, sind sie ab 1979 in den Stubensaal umgezogen. Seit 1984 – und damit ebenfalls schon seit 40 Jahren – findet der traditionsreiche Unterdorfer Abend mit tollem Programm und stets großem Publikum in der Reichstalhalle statt.
Zehn Gebote der Unterdorfer
Die Unterdorfer sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Eine feste Einrichtung war über viele Jahre der Stammtisch, zu dem sich die Mitglieder immer montags trafen. Die Oberharmersbacher Narrengemeinschaft hat sich sogar eigene „Zehn Gebote“ gegeben.
Gleich im ersten Gebot wird darin zur Teilnahme – besonders an den Stammtischen – aufgerufen. Du sollst ideenreich sein, außergewöhnliche Vorkommnisse gleich aufschreiben und Dich tief verbeugen, wenn der Vorstand in Sichtweite kommt, ist ebenfalls in den Geboten festgeschrieben.
Ein besonders wichtiges Gebot betrifft auch das Tragen der Unterdorfer Mütze, „auch wenn die Frisur darunter leidet“. Denn an der gestreiften Mütze mit den bunten Wollbommeln ist jeder Unterdorfer Narr auf Anhieb zu erkennen.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.