Über das Wochenende trainierte die Rettungshundestaffel des DRK Freiburg in Oberharmersbach. Unter der Leitung von Claudia Heckle und Karsten Hanke war mit einem Dutzend Suchhunden die Hälfte der Freiburger Staffel mit ihren Hundeführerinnen und Hundeführern im Einsatz.
»Wir suchen immer wieder neue Gebiete für unsere Übungen«, erklärt Christina Heptner, die das Trainingswochenende mit Förster Hans Lehmann und dem örtlichen DRK Unter-Oberharmersbach organisiert hat. Hier habe man im Jedensbachtal auf engem Raum mit steilen Hängen, dichtem Unterholz und Geröllhalden ideale Bedingungen. »Sehr realistisch und wirklichkeitsnah für unsere Hunde«, wie sie ergänzt.
Diese heißen Anna oder Lui oder einfach nur »Keks«, gehören der Rasse Golden Retriever und Australian Shepherd an, sind Collie oder Labrador und haben eine gediegene und langdauernde Ausbildung hinter sich. »Im Grund eignet sich jeder Hund mittlerer Größe für diese Aufgabe«, erklärt Heptner. Sehr bald zeige sich die Eignung eines Hundes. Allerdings müsse er sich in der zwei bis vier Jahre dauernde Ausbildung bewähren und seine Fähigkeiten alle zwei Jahre erneut unter Beweis stellen.
»Je nach Anlage durchläuft der Hund den für ihn geeigneten Ausbildungsgang«, verweist die Herrin von »Keks« auf unterschiedliche Schwerpunkte. Während bei der Flächensuche der Hund ohne Leine nach vermissten Personen suche und durch »verbellen« den Hundeführer herbeirufe, erhalte der Suchhund beim so genannten »Mantrailing« einen Geruchsträger. »Man könnte dies mit einem Schweißhund vergleichen, nur spürt der Hund eben nicht das Wild auf, sondern sucht nach vermissten Menschen«, unterscheidet Christina Heptner.
Während sie sich in einiger Entfernung versteckt, legt Karsten Handke seinem Hund Anna die Markierung an. Voll motiviert nimmt sie Witterung auf und rennt los. Von den menschlichen Gerüchen, die hier auf dem Weg kreuz und quer zu finden sind, lässt sich der Rettungshund nicht verwirren. Kurze Zeit später schlägt er an und darf sich über seine Belohnung freuen.
»So üben wir auch die Zusammenarbeit von Mensch und Tier«, zählt Karsten Handke auf die Übungen, die zweimal in der Woche abgehalten werden. Diese Koordination sei wichtig, weil immer wieder bei Einsätzen Situationen aufträten, in denen ein eingespieltes Team für einen erfolgreichen Einsatz unabdingbar sei.
Zu rund 50 Einsätzen im Jahr wird die Rettungsstaffel gerufen. »So erklärt sich auch, dass mit den zwei Proben in der Wochen unsere Mitglieder auf mehrere hundert Stunden ehrenamtliche Arbeit kommen«, rechnet Claudia Heckle vor. »Dazu zählten dann auch Einsätze wie die ›Trümmersuche‹«, ergänzt Handke. Solche Aufgaben übe man in Städten.
Und so führt der Weg die Rettungsstaffel auch mal nach Wien, Paris oder München. Dort übe man die Suche nach Verschütteten. »Das sind für uns keine Städtetouren, sondern mögliche Einsatzorte. Und diese Übungen vor Ort bezahlen wir aus der eigenen Tasche«, unterstreicht Handke die Bedeutung dieses Ehrenamtes.