Zwei Dutzend Musiker der Bläserjugend in der Miliz- und Trachtenkapelle luden zu ihrem ersten Konzert ein. Auf dem Platz vor der Reichstalhalle spielten sie am Samstagabend ihr erstes Konzert unter der Leitung ihres neuen Dirigenten Rüdiger Müller.
Die kleine, aber feine Aufführung im Freien bot den Zuhörern ein bunt gefächertes Programm, mit scheinbar leicht zu spielenden »Ohrwürmern« und auch Kompositionen mit anspruchsvollen Passagen. »Mit dieser Mischung wollen wir die erfahrenen Jungmusiker weiter fordern und die neu hinzugekommenen Nachwuchskräfte nicht überfordern« beschreibt der neue Dirigent seine Arbeit in den kommenden Monaten.
Als »Klassiker« auf der Straße gilt der »San Carlo Marsch« (Oscar Tschuor), der mit seiner leichten, melodischen Art die richtige Einstimmung auf das Konzert war. Das »Wir-Gefühl« unter den Musikern sollte Jacob de Haans (auch bekannt unter dem Pseudonym Dizzy Stratford) »Friends for Life« verstärken, deren Melodie sich passend durch die Register zieht. Wenn Melodien schon bekannt sind wie Alan Menkens »Under the Sea« (Arrangement: John Moss) aus »Arielle die Meerjungfrau«, erleichtert dies den Zugang zu dieser Komposition. Ganz anders hingegen waren die Musiker mit »A Klezmer Karnival« gefordert (Philip Sparke). Die Mischung aus Fröhlichkeit und Melancholie charakterisiert den ausgefallenen Stil, der aus der Volksmusiktradition des aschkenasischen Judentums stammt und verlangt von den Musikern wegen der rasch wechselnden Tempi viel Aufmerksamkeit.
Spanische Elemente dominierten »Pan American« (Karl King). Einfühlsam war Elvis Presleys »Can’t help Falling in Love« (Arrangement: James Swearing) zu vernehmen und schottische Klänge interpretierte die Bläserjugend mit »Highland Cathedral« (Siegfried Rundel).
Die ganze Lebhaftigkeit des Musizierens legte das junge Orchester in »Dico Lives« (Johnny Vinson). Das Medley verbindet einige Hits der 1970er Jahre zu einem ansprechenden Arrangement, das Musiker und Zuhörer gleichermaßen abschließend begeisterte. Mit diesem Rausschmeißer« war es aber nicht getan. Bei der geforderten Zugabe legte die Bläserjugend den Marsch »Ruetz« (Erwin Trojan) auf und schloss mit diesen flotten Rhythmen den eingangs angelegten musikalischen Bogen.