Eine umfangreiche Tagesordnung hatte der Oberharmersbacher Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am Montagabend zu behandeln. Für die Rathaussanierung wurde das Gewerk Heizung/Kühlung vergeben. Beim Feuerwehrgerätehaus hat sich gezeigt, dass Teile des Dachs erneuert werden müssen. Dem Abschluss eines Werkvertrags für die Erstellung des Jahresrückblicks stimmte der Gemeinderat mit deutlicher Mehrheit zu.
Rathaussanierung im Zeitplan
Nicht nur der Sitzungssaal und das Trauzimmer, sondern sämtliche Büroräume im sanierten Rathaus werden mit einer Heizung und Kühlung ausgestattet. Dies hatte der Gemeinderat bereits in seiner Sitzung im September 2018 beschlossen. Nun konnte der erweiterte Auftrag an die Firma Kopf & Sohn aus Steinach vergeben werden. Die Gesamtkosten für das Gewerk belaufen sich auf rund 187.000 Euro wovon 71.000 Euro auf die Heizung und 116.000 Euro auf die Kühlung entfallen. Die Mehrkosten gegenüber der ursprünglichen Planung betragen rund 74.500 Euro. Zunächst war nur die Kühlung des Sitzungssaals und des Trauzimmers vorgesehen.
Die Sanierung des Rathausgebäudes gehe gut voran und liege im Zeitplan, gab Bürgermeister Richard Weith einen Zwischenbericht. Wenn weiterhin alles nach dem Bauzeitenplan laufe, sei ein Umzug der Gemeindeverwaltung noch in diesem Jahr möglich.
Teilsanierung kostet 90.000 Euro
Ein weiteres Problem ist bei den Sanierungsarbeiten für das Feuerwehrgerätehaus aufgetaucht. Nach Durchführung der Innenputzarbeiten bildete sich Schwitzwasser. Dabei habe sich gezeigt, dass das Zwischendach über den künftigen Sozialräumen undicht ist. Man sei davon ausgegangen, dass das Dach nicht erneuert werden müsse, stellte Bauplaner Jürgen Armbruster fest und warnte gleichzeitig davor, über den Fehler hinwegzugehen. »Wir haben kein funkionierendes Unterdach mehr«, bekräftigte Gemeinderat Klaus Lehmann. Die Kostenberechnung für die Sanierung des Bestandsdachs beläuft sich auf rund 90.000 Euro. Der Dachbereich über der Bauhof-Lagerfläche wird nicht saniert. Der zusätzliche Auftrag wird nun beschränkt ausgeschrieben.
THW erstellt Behelfsbrücke
Für die Sanierung der Riersbachbrücke wurde vom Gemeinderat der Auftrag vergeben. Den Zuschlag erhielt das Bauunternehmen Bonath aus Oberwolfach zum Angebotspreis von 199.015 Euro. Vier Unternehmen hatten an der Submission teilgenommen. Die Baukosten liegen rund 20.000 Euro über den veranschlagten Kosten. Die Erneuerung des Brückenbauwerks kostet rund 250.000 Euro. Fördermittel von 105.000 Euro fließen dafür nach Oberharmersbach.
Einsparungen ergeben sich für die Gemeinde durch die Unterstützung des Technischen Hilfswerks. Das THW hat sich bereiterklärt die notwendige Behelfsbrücke zu erstellen. Dies ist rund 40.000 Euro günstiger als die veranschlagten 69.000 Euro.
Die Behelfsbrücke, die das THW Müllheim am 13. April erstellt, hat eine Tragkraft von 30 Tonnen. Das Buswartehäuschen an der Einmündung Riersbach wird während der Bauzeit entfernt. Schwierig wird die Durchfahrt über die Behelfsbrücke nur für Langholzfahrzeuge.
Abschluss eines Werksvertrags zugestimmt
Nach dem Tod von Hermann Kornmayer Anfang 2018 ist Karl-August Lehmann auf Anfrage der Gemeinde kurzfristig eingesprungen und hat den Jahresrückblick 2018 für Oberharmersbach erstellt. Der Historische Verein, der bisher den Jahresrückblick herausgegeben hatte, konnte keinen geeigneten Nachfolger finden und war an die Gemeinde herangetreten.
»Ohne die Unterstützung von Herrn Lehmann hätte es keinen Jahresrückblick mehr gegeben«, machte Bürgermeister Weith deutlich. Als Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit hatte er mit Karl-Augst Lehmann einen Werksvertrag ausgehandelt, der dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorlag. Gleichzeitig würdigte Bürgermeister Weith die umfangreiche Pressearbeit, die von Karl-August Lehmann geleistet wird und mit der er für eine positive Außendarstellung der Gemeinde sorge. Auch für das Grußwort des Bürgermeisters im Amtsblatt stelle Karl-August Lehmann regelmäßig Fotomaterial zur Verfügung.
Bei der Aussprache über den Werksvertrag wurden von Gemeinderätin Anja Jilg Meinungsäußerungen von Autor Karl-August Lehmann im Vorwort in einer ersten Version des Jahresrückblicks 2018 kritisiert. Außerdem ging es um Urheberechte von Bildmaterial. Sie forderte eine öffentliche Ausschreibung des Werksvertrags. Da die Gemeinde die Herstellung finanziert und den Jahresrückblick auf ihrer Homepage veröffentlicht, forderte Gemeinderat Hubert Müller das Mitspracherecht der Gemeinde. Die Verdienste von Karl-August Lehmann wolle er aber nicht in Frage stellen, so Hubert Müller weiter.
Mit deutlicher Mehrheit, bei nur zwei Gegenstimmen, befürwortet das Ratsgremium den Abschluss des Werksvertrags mit Karl-August Lehmann. Am Ende der Sitzung erklärte der Autor öffentlich, dass er den Vertrag nicht annehmen werde. Eine Begründung werde er zur nächsten Gemeinderatssitzung nachreichen. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Karl-August Lehmann, dass er sich für den Jahresrückblick 2019 nicht mehr zur Verfügung stellt.
Gemeinde bezuschusst Dirigentenhonorar
Seit dem 1. Januar 2019 ist Rüdiger Müller neuer Dirigent der Miliz- und Trachtenkapelle Oberharmersbach. Während sein Vorgänger Siegfried Rappenecker noch den Status eines freien Mitarbeiters der Gemeinde auf Honorarbasis hatte, ist der neue Dirigent nun beim Verein beschäftigt. Die finanzielle Beteiligung der Gemeinde erfolgt über einen Zuschuss an den Verein in Höhe von 745 Euro monatlich. Dies entspricht dem Honorar, das zuletzt an Dirigent Rappenecker bezahlt wurde. Die Zustimmung durch den Rat erfolgte einstimmig. Sowohl der neue Dirigent Rüdiger Müller als auch Vorstandsmitglieder des Vereins waren bei der Sitzung anwesend.
Wahlausschuss gebildet
Dem Gemeindewahlausschuss für die Kreistags- und Gemeinderatswahlen am 26. Mai 2019 steht Dominika Hättig vor. Stellvertretender Vorsitzender ist Johannes Lehmann, Zu Beisitzern wurden Corinna Kornmayer, Simone Faist und Heike Lehmann gewählt. Stellvertretende Beisitzer sind Stefan Lehmann, Ferdinand Lehmann und Jürgen Kornmayer.