Die Verwunderung, um nicht zu sagen Verärgerung, steht Bürgermeister Richard Weith ins Gesicht geschrieben.
Den Weg zum »Ersatzrathaus« kennt er zu Genüge, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch, aber an der Abzweigung der Jauschbachstraße von der L94 fehlt seit einigen Tagen das Hinweisschild zum Rathaus. Und abmontiert wurde auch gleich das Bushalteschild. »Wir gehen davon aus, dass zu Hause niemand ein Rathaus oder eine Bushaltestelle betreiben möchte« informiert er im Amtsblatt die Bevölkerung. Oder es könne ein Souvenirjäger sein, der seinen Enkeln mal erzählen möchte, dass das Rathaus nicht immer im Dorf gewesen sei. Ironisch fährt er fort, dass jemand eine »Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs« betreiben wolle, wenn nämlich ein Busfahrer plötzlich dort halten müsse, wo bisher keine Haltestelle war.
Doch diese Seite der Betrachtung des Vorfalls beendet er abrupt und kehrt zu den Fakten zurück. »Wer das macht, schädigt alle, die Steuern und Abgaben zahlen« stellt er nüchtern fest, denn der »Schilderdieb« habe sich am Gemeindevermögen vergriffen. Kleptomane oder schlichtweg kriminell? Es gibt auf diesem Globus schon ein paar schräge Leute, für die nichts niet- und nagelfest genug ist.





