Lösung: Dieses Bild entstand in den 1950er Jahren. Eine Heerschar von – verheirateten – Trachtenfrauen prägte damals die Festtage und auch wie hier die Fronleichnamsprozession. Sie führte zu jener Zeit noch über vier Stationen bis zu Hagenbach-Säge und wieder zurück zur Kirche. Der Umzugsweg war festlich geschmückt, und es brauchte seine Zeit, bis an jeder Station Gebete und Gesänge vorbei waren und anschließend der Salut der Bürgerwehr zum Aufbruch rief.
Aus dreierlei Gründen wird es dieses Bild so nicht mehr geben:
Der erste Grund: Seit 1968/69, als die Pfarrkirche »kahlsaniert« wurde, hat man die Prozession umgelenkt und den kürzeren Weg zur damals jüngst bezogenen Schule Dorf gewählt, wo in der Aula auch die Gottesdienste während der Umbauzeit abgehalten wurden.
Der zweite Grund: Das Gebäude links ist seit Juli dieses Jahres aus dem Ortsbild verschwunden. Die gewählte Bezeichnung »Alte Post« zeugt von Ignoranz und ist schlichtweg Unfug, weil es keine »neue Post« gibt. Zwar war hier für ein gutes Vierteljahrhundert das »Zweigpostamt« untergebracht, aber das Gebäude diente von 1830 bis 1966 etlichen Generationen als Schulhaus – mit mehr oder weniger erfreulichen Erinnerungen daran; es ist einfach das ehemalige Schulhaus Dorf).
Der dritte Grund: Das Bild der Trachten kommt so auch nicht wieder. Dutzende von Trachtenträgerinnen prägten gerade an Fonleichnam – und auch an Patrozinium und anderen kirchlichen Festen – das örtliche Bild, gemeinsam mit dem Aufmarsch der Traditionsvereine. Es war keine Folklore, sondern einfach das persönliche Besondere, mit dem die Frauen damals die Bedeutung dieser Tage für sich und andere eindrucksvoll unterstrichen haben.