Der Ortenaukreis zeichnete 39 Betriebe mit dem Prädikat »unbehindert miteinander« aus. Zu den Preisträgern gehört das Hotel »Bären« in Oberharmersbach, das für die Gäste barrierefrei Zugänge und Zimmer bietet.
Eine Gesellschaft für »ALLE«, das ist das erklärte Ziel des Projekts »unbehindert miteinander … einfach, barrierefrei«. In diesem Jahr erhielten 39 Betriebe, Einrichtungen und Kommunen in der Ortenau für unternehmerische Verantwortung und Förderung von Menschen mit Behinderung sowie die engagierte Mitgestaltung einer barrierefreien Gesellschaft dieses Prädikat.
Schirmherr Landrat Frank Scherer überreichte die Auszeichnung bei der Prämierungsfeier im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Ortenaukreis.
Das Hotel »Bären« hat die Barrierefreiheit in mehreren Bereichen umgesetzt. Gasträume, Biergarten und Toiletten sind stufenlos erreichbar. Ein Teil der Gästezimmer ist ebenfalls für Behinderte gut zu erreichen. Breite Eingangstüren sowie befahrbare Duschen und Toiletten sind hier vorhanden. Auch Aufzüge sind in den Häusern vorhanden. Dass dies seit Jahren gut funktioniert beweist ein belgisches Reiseunternehmen, das schon seit acht Jahren mit behinderten Menschen in den Bären nach Oberharmersbach kommt. »Wir haben uns darauf eingestellt«, betonten die Hoteliers Rainer und Leni Kuber.
Echte Teilhabe ermöglichen
»Unsere Erfahrung ist, dass Barrierefreiheit und Offenheit nicht nur Menschen mit Behinderung echte Teilhabe ermöglicht. Auch für Familien mit Kindern, Senioren, Menschen mit Migrationshintergrund – für uns alle ist ein Alltag ohne Barrieren einfacher zu meistern«, schilderte Achim Feyhl, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch und der Arbeitsgemeinschaft Behindertenhilfe in der Ortenau (AGBO) das Ziel des Projekts. »Inklusion heißt bei uns für ALLE. Unser Ziel ist eine Gesellschaft für ALLE«.
Das Projekt »unbehindert miteinander« schärfe das Bewusstsein für diese Aufgabe. Die maßgeblichen Kriterien für die Auszeichnung sind: Barrierefreien Service bieten. Bauliche Barrieren abbauen.
Für eine lebens- und liebenswerte Ortenau
Landrat Frank Scherer unterstrich die Aufgabe der Gesellschaft allgemein, die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten. Rund 35.000 Menschen mit schwerer Behinderung leben in der Ortenau, das heißt fast jeder zehnte Ortenauer ist auf Barrierefreiheit und Assistenz angewiesen.
»Deshalb unterstütze ich auch diese vorbildliche Aktion sehr gerne als Schirmherr. Denn das Projekt unbehindert miteinander agiert mitten im Leben«, betonte Scherer. »Darüber werden Unternehmen, Behörden, Banken, Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister animiert, sich auf guten Service und Barrierefreiheit nach einem festgelegten Kriterienkatalog testen und zertifizieren zu lassen und Menschen mit Behinderung in ihrem Betrieb zu beschäftigen – mit zunehmendem Erfolg!«
Inklusion brauche Leitfiguren und Nachahmer wie die diesjährigen Teilnehmer, deren Einsatz habe Strahlkraft. »Ich bin sehr dankbar über dieses große Engagement. Ich wünsche mir und hoffe sehr, dass noch mehr Betriebe und Institutionen verstehen, dass die »unbehindert-miteinander«-Plakette ein großartiges Gütesiegel ist, das die Ortenau noch lebens- und liebenswerter macht.«