St. Gallus heißt der Kirchenpatron in Oberharmersbach. Ein kleiner Blick in die Geschichte.
Die vom Kloster Gengenbach gegründete Pfarrei Harmersbach wird erstmals verlässlich im Jahre 1240 erwähnt. Die Harmersbacher Pfarrkirche, für die der Gengenbacher Abt den jeweiligen Pfarrer bestimmte, wurde dem Hl. Gallus geweiht. Er ist nicht nur auf etlichen Grenzsteinen zu finden, sondern ziert auch das Wappen der Gemeinden des Tales.
Das zeitliche und örtliche Wirken des Hl. Gallus um das Jahr 600 ist mit dem Harmersbachtal nachweislich nicht in Verbindung zu bringen. Damals gab es noch keine dauerhafte Besiedlung. Dass er sich hier im Tal aufgehalten haben soll, ist nicht mehr als eine fromme Legende, wie der frühere Archivar des Klosters St. Gallen, Johannes Duft, zweifelsfrei belegt hat. Warum der Rodungsheilige vom Kloster Gengenbach gerade für das Harmersbachtal ausgewählt wurde, ist auf damalige Verbindungen der beiden Benediktinerklöster Gengenbach und St. Gallen zurückzuführen. Diese waren sehr zahlreich und sind beispielsweise aus dem berühmten St. Galler Verbrüderungsbuch belegt. In »seiner« Oberharmersbacher Pfarrkirche hat Gallus mit einem kleinen Bären einen Ehrenplatz.