Die Universalität seines Berufs begeistert den Jubilar bis heute. Seit dem Jahr 2011 verbringt er seinen Ruhestand in Zell am Harmersbach.
Am gestrigen Donnerstag konnte Pfarrer Michael Toball seinen 80. Geburtstag feiern. Zu den ersten Gratulanten gehörte Bürgermeister-Stellvertreter Hannes Grafmüller, der dem vitalen Jubilar die Glückwünsche der Bürgerschaft, ein Schreiben des Bürgermeisters und ein Präsent der Stadt Zell überbrachte.
Michael Toball ist gut in seiner Wahlheimat Zell am Harmersbach angekommen und fühlt sich hier sehr wohl. Die Suche nach einem passenden Bauplatz hat ihn am Ende seiner aktiven Berufslaufbahn ins Harmersbachtal geführt. Seine letzte Wirkungsstätte war Freiamt, von wo er auch schon Unternehmer Hannes Grafmüller kennt.
Eine weitere ganz persönliche Verbindung von Wirkungs- und Wohnort ist die Trauung von Pfarrer Michael Wurtz, die Pfarrer Toball vollzogen hat. Später hat Pfarrer Wurtz der Heirat von Michael Toball mit Doris Jockmann den Segen gegeben.
Erinnerung an eine glückliche Kindheit
Am 27. Juni 1944 erblickte Michael Toball das Licht der Welt. Gerne erinnert er sich an seine glückliche Kindheit in der mecklenburgischen Kleinstadt Neukloster bei Wismar. Seine Eltern waren Lehrer. Er ist mit zwei jüngeren Brüdern aufgewachsen. Im Jahr 1952 siedelte die Familie Toball aus der DDR nach West-Berlin um.
Dort besuchte Michael Toball das Humanistische Gymnasium, also mit Latein und Griechisch; dazu kam – wohl in Vorahnung der späteren Berufswahl – noch Hebräisch. Zur Schulzeit war er aktiv im Rudersport (auf den weitläufigen Berliner Gewässern), aktiv auch in kirchlichem Jugendchor und Instrumentalkreis – Block- und Querflöte sind bis heute seine Instrumente.
1970 Ordination zum evangelischen Pfarrer
Nach dem Abitur absolvierte er Praktika im Straßenbau, im Warenhaus und im Orgelbau, ehe sich Michael Toball für das Studium der Theologie in Berlin, Tübingen und Heidelberg entschloss. Im Jahr 1970 war seine Ordination zum evangelischen Pfarrer. Danach wurde er Lehrvikariat in St. Georgen im Schwarzwald.
Die nächste Wirkungsstätte als Pfarrvikariat führte ihn nach Leimen bei Heidelberg und nach Wertheim. Acht Jahre war Michael Toball Gemeindepfarrer in Bettingen, Urphar und Lindelbach, drei Dörfer am Main. Von 1981 bis 1995 war er Pfarrer und Dekan in der Melanchthonstadt Bretten. Mit 36 Jahren wurde er seinerzeit zum jüngsten Dekan der Badischen Landeskirche gewählt.
Für das letzte Drittel seiner Amtszeit wechselte er nach Freiamt und war dort auch für Ottoschwanden und Brettental zuständig. „Die Wechsel tun der Gemeinde und auch dem Pfarrer gut“, ist der Jubilar mit Blick auf seine beruflichen Stationen überzeugt.
Auch in Freitamt wirkte er 14 Jahre; bis zur Pensionierung 2009 hatte Michael Toball – eigentlich ja ein „Nordlicht“ – sich also bis in südbadische Regionen vorgearbeitet. Und ist nun im 2011 erbauten Haus im Zell am Harmersbach am Ottersgraben sesshaft geworden.
Ehefrau unterstützte den Pfarrer auf seinem Weg
Entscheidend geholfen auf diesem Weg hatte dabei natürlich seine aus Ettlingen stammende Ehefrau Ursula geb. Mössinger, von Haus aus Kindergärtnerin und Kirchenmusikerin, dann Pfarrfrau nach klassisch-protestantischem Muster. Leider erlitt sie schwere Schlaganfälle, an deren Folgen sie 2017 verstarb.
Drei Kinder wurden dem Ehepaar geschenkt; Sohn und mittlere Tochter sind im Grafik-Design tätig, die jüngste Tochter ist Geo-Ökologin und erfreut den Großvater mit drei Enkelkindern.
Inzwischen ist Michael Toball mit Doris Jockmann verheiratet, die er schon aus Ottoschwanden kannte, wo sie 24 Jahre – zum Teil in Lei-tungsfunktion – dem Kirchengemeinderat angehörte und den Frauenkreis leitete. Heute engagiert sie sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit Emmendingen und im dortigen Blockflötenorchester, auf Bezirks- und Landesebene in der kirchlichen Frauenarbeit. In Zell haben sie sich der Taizé-Gruppe angeschlossen.
Beide sind dankbar, verreisen zu können, Konzerte zu besuchen und Nordic-Walking-Runden zu drehen; sie erfreuen sich am naturnahen Garten, gemeinsamem Flötenspiel und gesunder Vollwerternährung. Nicht unerwähnt lässt der Jubilar den Fitnessgewinn in der TVU-Männergruppe 60+, dessen, wie er sagt, superkompetente Leitung (Petra Schneider) er besonders lobt.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.