Auf den Tag genau vor 60 Jahren wiederholen Elisabeth und Wilhelm Hug das Ja-Wort, das sie sich am 3. Juni 1958 gegeben haben. Getraut wurde das Paar vom damaligen Oberharmersbacher Pfarrer Franz Forner in der Freiburger Pfarrkirche St. Cyriak. Elisabeth und Wilhelm Hug haben das große Glück, die diamantene Hochzeit bei guter Gesundheit feiern zu dürfen.
Wilhelm Hug, Jahrgang 1932, wuchs auf dem Harkhof als zweitältestes von vier Kindern der Eheleute Franziska und Wilhelm Hug auf. Nicht weit davon entfernt, auf der Gromet in Zuwald, zählte die Familie von Luise und Fridolin Huber zehn Kinder. Die zweitjüngste Tochter Elisabeth erblickte 1934 das Licht der Welt. Kennengelernt hat sich das Jubelpaar während des Peter- und Paulfestes 1956 in Bad Peterstal. »Berge und Täler kommen nicht zusammen, aber die Menschen«, erinnert sich Elisabeth Hug an eine Redensart.
So kamen sie zusammen und Berg und Tal bestimmten auch künftig den Alltag des jungen Paares. Wilhelm Hug übernahm den Hof seiner Eltern. Sie erwirtschafteten ihren Lebensunterhalt mit harter Arbeit. Sechs Kinder zählten zur Familie.
Am Westweg gelegen kamen auf dem Harkhof immer mal wieder ermüdete Wanderer vorbei und fanden hier Gastfreundschaft bei einem Glas Wasser, Milch oder Most. Oder auch mal eine Übernachtungsmöglichkeit im Heu, in einem Sessel in der guten Stube oder später auch im Matratzenlager. »Mir hän des ogfonge, will mer nit gnug Ärbet ko hän« witzelt der Senior-Harkbur über die Anfänge der bescheidenen Bewirtung.
Es sprach sich schnell herum, dass Wanderer hier an der Gemarkungsgrenze zu Oberwolfach bestens aufgehoben waren. Ein Vesper kam dazu und auch mal eine Flasche Bier oder Limonade. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich aus bescheidenen Anfängen zu Beginn der 1970er Jahre eine gut eingeführte Vesperstube. Die
Übernachtungsmöglichkeiten wurden 1980 mit Zimmern ausgebaut. 1993 übernahm der älteste Sohn Erwin mit seiner Frau Marianne den Hof. Im Sinne seiner Eltern bauten die Nachfolger 2001 den Gastraum um. Mit der jüngsten Erweiterung, die demnächst fertiggestellt ist, reagierte der Familienbetrieb auf die steigende Zahl der Gäste.
Elisabeth und Wilhelm denken noch lange nicht an den längst verdienten Ruhestand, obwohl mal hier und mal da das eine oder andere »Zipperlein« plagt. So kümmert sich Elisabeth immer noch um den Garten. Wilhelm steht jeden Morgen im Stall und macht sich anschließend in der Küche unentbehrlich. In vertrauter Umgebung genießen beide ihren Lebensabend.
Am Sonntag, 3. Juni, ruht auf dem Harkhof der Betrieb. Gemeinsam mit der großen Verwandtschaft – unter anderem gratulieren die sechs Kinder, 17 Enkel und fünf Urenkel zum diamantenen Jubiläum – erinnern Elisabeth und Wilhelm Hug in einem Wortgottesdienst mit Judith Müller in der Zuwälder »Maria-Hilf-Kapelle« an den Beginn des gemeinsamen Lebensweges vor 60 Jahren.