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Oberharmersbach | 13.06.2018

Antrittsbesuch von Volker Schebesta bei Bürgermeister Weith

Thematisiert wurden Probleme des ländlichen Raums – Wenig Spielraum für Gestaltung – Infrastruktur wurde besichtigt

Foto:
Information vor Ort: Maurermeister Martin Lehmann erläutert dem Landtagsabgeordneten Volker Schebesta, Bürgermeister Richard Weith und der Hauptamtsleiterin Dominika Hättig die Herausforderungen eines kleinen Unternehmens. Foto: Lehmann-Archiv
von Karl-August Lehmann

Seinen Antrittsbesuch beim neuen Bürgermeister Richard Weith absolvierte am Montag der CDU-Landtagsabgeordnete Volker Schebesta. Die hinlänglich bekannte Benachteiligung des ländlichen Raumes und der eng begrenzte finanzielle Spielraum der Gemeinde bestimmten den Schwerpunkt der Themen.

Derzeit hat die Gemeinde Oberharmersbach gleich mehrere Baustellen. Die anstehende Sanierung etlicher Brücken, die laufende Umgestaltung der Ortsmitte, der Neubau des Feuerwehrhauses und die Sanierung des Rathauses werden wohl auf Jahre hinaus die Möglichkeiten der Gestaltung einengen. »Allein die Sanierung der Sandsteinornamente der Rathausfassade kommt auf mehrere hunderttausend Euro zusätzlich« schilderte Weith nüchtern die aktuelle Hiobsbotschaft. Volker Schebesta sagte seine Unterstützung für die Bemühungen zu, Mittel über den Denkmalschutz zu erhalten. »Wenn wir die Attraktivität unserer Gemeinde erhalten wollen, kommen auf uns enorme Belastungen zu«, fasste Bürgermeister Richard Weith die finanziellen Herausforderungen zusammen. Man könne nicht mehr zwischen Pflicht- und freiwilligen Aufgaben unterscheiden, da alles miteinander verzahnt sei. Man müsse die Landwirtschaft fördern, die einen entscheidenden Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft bringe, den Tourismus dürfe man wegen der damit verbundenen Arbeitsplätze nicht aus den Augen verlieren und schließlich sei die Unterstützung der Vereine erforderlich, da sie einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Jugendarbeit leisteten.

Wie die Leiterin des Tourismusbüro Jill Löffler aufzeigte, sieht sich der Luftkurort mit einem eklatanten Rückgang der Übernachtungszahlen von 124.000 (2007) auf rund 100.000 konfrontiert. Da sei der Rückgang der Bus-Touristen zu spüren, ferner der Strukturwandel in diesem Bereich überhaupt. Oft sei die Nachfolge in den Betrieben nicht gelöst, verbunden mit einem Investitionsstau. »Ein weiteres Problem ist die eingeschränkte Möglichkeit der Online-Buchungen«, stellte Löffler fest.

Damit war ein weiteres Problem angesprochen. »Die Tal-Endlage der Gemeinde, verbunden mit langen Wegen, ist für Anbieter nicht attraktiv«, klagte Richard Weith über die dürftige Datenübertragungsmenge. Landwirtschaft und Gewerbe gleichermaßen seien auf die schnelle Kommunikation im Internet angewiesen. Hier hoffe man auf baldige Lösungen.

Bürgermeister Richard Weith zeigte dem Besuch aus Stuttgart auf, dass die Infrastruktur insgesamt verbessert werden müsse. Beispielhaft führte er die mögliche Gefährdung der Radfahrer entlang der L94 an, da im Begegnungsverkehr Lastkraftwagen immer wieder auf den Radweg auswichen. Handlungsbedarf bestünde auch bei der Sanierung der »Lebensader L94«, die durch eine hohe Anzahl von Pendlern genutzt werde und für die Versorgung der Gemeinde wichtig sei.

Maurermeister Martin Lehmann zeigte dem Gast aus Stuttgart, dass die eine oder andere Förderung durchaus greift. Für die jüngst mit einem Aufwand von rund 600.000 Euro errichtete Lager- und Wartungshalle erhielt das Bauunternehmen Lehmann GmbH Mittel des ELR-Programms (Entwicklung Ländlicher Raum). »Allein hätte unser kleines Unternehmen diese Maßnahme nicht schultern können, aber so war es uns möglich, hier am Standort Oberharmersbach zu bauen«, begründete Martin Lehmann die Wahl des Betriebsstandortes.

Ausschlaggebend für diese Investition sei auch die geregelte Nachfolge für seinen Betrieb gewesen, in dem auch sein Sohn Thomas als Maurermeister arbeitet. »Wichtig für die Attraktivität des Ortes ist auch der Erhalt der Arbeitsplätze«, lobte Volker Schebesta die Ansiedlung in Oberharmersbach.

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