Lösung: Unschwer ist zu erraten, um welches Gebäude es sich hier handelt. Mitten im Dorf befand sich die wohl älteste Verkaufsstelle des Ortes, zwischen Kirche und der Ratsstube (heute würde man sagen: »Top-Lage in der City«). Im Volksmund war bis zur Geschäftsaufgabe in den 1990er Jahren der Begriff »’s Haasers« üblich. Das Bild entstand in den späten 1920er Jahren. Die Straße in der Ortsmitte war noch nicht geteert (dies erfolgte durchgehend erst nach 1930). Links vom Treppenaufgang zum Laden stand einer der ersten Automaten (für irgendwelche Süßigkeiten), daneben ist ein kleiner einfacher Wegweiser zu erkennen.
Bereits im 18. Jahrhundert trug Franz Anton Haaser die Bezeichnung »schuster und kramer«. Über Anselm Haaser reichte die Familienlinie weiter zu Stefan Haaser, der 1886 im Dorf als Händler ein Geschäft führte. Albert Haaser durfte nach 1904 außer Manufakturwaren, Aussteuerartikeln und Kolonialwaren – das damals übliche Handelssortiment – auch »Drogen« (damit sind rezeptfreie Salben, Tropfen und Tabletten gemeint) verkaufen.
Von 1940 bis 1951 war Katharina Haaser Inhaberin, dann folgten Wilhelm Nock, der 1967 durch einen ebenerdigen Anbau zur Straße hin die Verkaufsfläche erweiterte, und 1982 als letzte in der Haaser-Nock-Dynastie Irene Nock. Ab 1993 wurden hier nur noch Reiseandenken verkauft und das Geschäft nach wenigen Jahren schließlich aufgegeben.