Nicht alle Themen, die in der Ankündigung aufgelistet waren, kamen in der Informationsveranstaltung der Bürgerliste im »Jägerstüble« mit dem Landtagsabgeordneten Thomas Marwein (Bündnis 90/Die Grünen) und dem Bundestagskandidaten jener Partei, Norbert Großklaus, zur Sprache.
Kommunalpolitische Themen wie die anstehende Bürgermeisterwahl wurden nur am Rande gestreift. Dabei wurde nochmals das Thema »Lokschuppen« angesprochen, das in der letzten Gemeinderatssitzung Irritationen hervorrief und nach einer chaotisch abgelaufenen Sitzung endgültig beerdigt wurde. Dennoch sei festzustellen, obwohl sehr bedauerlich, dass momentan kein Geld für solche Vorhaben vorhanden ist. Auch Standorte von Windrädern wurden kritisch hinterfragt, wobei angemerkt wurde, dass zwischenzeitlich bei den Genehmigungsbehörden genauer hingeschaut werde, wo was geplant und aufgestellt werden soll. Die andere Seite der Medaille: Durch restriktive Entscheidungen fielen Arbeitsplätze weg.
Norbert Großklaus nutzte die Gelegenheit, sich in der Runde vorzustellen. Als Pfarrer sei er erst vor wenigen Jahren aktiv in die Politik eingestiegen. Biografisch – er stamme aus einer Winzerfamilie – und beruflich bedingt seien einige Themen besonders wichtig. Er fordere eine Änderung des Teilhabegesetzes, wehre sich gegen Massentierhaltung und wolle zudem ein Zusammenleben mit anderen Kulturen und Religionen fördern. Um junge Menschen für Politik zu begeistern, müsse die politische Bildung in den Schulen verstärkt werden. Dabei sei das ergänzende Gespräch im Elternhaus über die Themen wichtig. Zur Freigabe von Cannabis gehöre eine vertiefte Aufklärung.
Breiten Raum nahm das Thema »Soziale Gerechtigkeit« ein. Hier ging es im Wesentlichen um zwei Bereiche. Zum einen müsse gewährleistet sein, dass jeder, der arbeitet, auch damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Zum anderen sei bereits heute zu überlegen, wie der Sozialstaat, von dem immer mehr gefordert werde, in die Lage versetzt werde, seine Leistungsfähigkeit auch in einigen Jahren unter Beweis zu stellen. Dass es heute – fast allen – gut gehe, werde möglicherweise schon bald ein Problem für die nächste Generation. Hier sei Weiterdenken gefragt.