Seit Anfang Mai dieses Jahres ist die Oberharmersbacher Pfarrkirche St. Gallus wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Eine gemeinsame Besprechung der beteiligten Firmen und Personen mit Michael Wieseler, dem Architekten der Diözese hat gezeigt: In wenigen Wochen soll das Kirchenschiff wieder für Gottesdienste geöffnet werden.



Seit Wochen zeigt die Kirchturm-Uhr dieselbe Zeit: zwanzig nach acht. Der Stillstand trügt. In der Kirche sind nach wie vor die Handwerker fleißig unterwegs. Weil die Elektroinstallation auch den Turm betrifft, ist das Schlag- und Läutwerk abgeschaltet. Aus dem Abschlussbogen der Apsis ragt ein weit ausladender Kabelbaum heraus. Etliche Stränge verbinden die Sakristei mit der Empore. Unter dem Dach im Seitenschiff verläuft die Hauptstraße der Neuinstallation: jeweils 75 Meter misst ein Weg. Schwach- und Starkstromkabel liegen übersichtlich auf den Metallträgern.
Timo Deck von der Firma Elektro Schillinger, der für die Installation verantwortlich zeichnet, scheint fast den idealen Arbeitsplatz zu haben. Bei der schwülen Witterung draußen von teilweise über 30 Grad herrschen im Kirchenschiff sehr angenehme Temperaturen. Doch unter dem Dach bewegt sich kein Lüftchen. Mirko Buchholz und Mario Wöhrle helfen die Kabel nachzuziehen. Timo Deck spürt mit jeder Sprosse, die ihn zur Kirchenbühne über dem Hauptschiff führt, die steigenden Temperaturen. Zum Glück ist hier in diesem Brutofen die Arbeit bald geschafft. Elmar Thelen von der Firma Hils hat rundum im Kirchenschiff die Installationsschlitze verputzt. Wenn die Maler- und Ausbesserungsarbeiten abgeschlossen sind und das Gerüst abgebaut ist, beginnt die Firma Kienzler mit der Verlegung der Sandsteinplatten im Chor und Künstler Alois Landmann obliegt dann abschließend die Gestaltung des Altarraums.
Die Heizung ist ebenfalls fertig installiert. Die Kirche ist jetzt an die Fernwärme angeschlossen. Acht MC-Wärmestationen mit einer Leistung zwischen 34 und 38 Kilowatt sollen eine gleichmäßige Verteilung der Wärme ermöglichen. Heinz Sitek und sein Sohn Dennis von der Firma Mahr haben als eingespieltes Team die alte Anlage demontiert, die Wärmestationen versenkt und angeschlossen. Knapp einen Meter Höhe misst der ehemalige Heizungsschacht, der sich von der Sakristei längs durch das Kirchenschiff zieht und in dem tagelang das familiär eingespielte Team in gebückter Haltung die Versorgungsleitungen verlegt hat, ebenso wie die Elektriker, die hier eine zweite Stromtrasse installiert haben.
Licht am Ende des Sanierungstunnels wird sichtbar. Die gemeinsame Besprechung legte einen ungefähren Zeitplan fest. Ende Juli wird man in Eigenarbeit die Folienabdeckung im Kirchenschiff entfernen und mit den Reinigungsarbeiten beginnen. Da wird der Raum unweigerlich nochmals in Staub gehüllt sein, ehe die Gläubigen hier wieder Einzug halten und die ausstehenden Arbeiten im Altarraum abgeschlossen sind.