Gerade jetzt im Frühjahr drängt es viele Menschen ins Freie. Wanderstiefel werden geschnürt und Rucksäcke geschultert, um zu Fuß die erwachende Natur und die Schönheit der Landschaft zu genießen. Doch wer unter den vielen Wanderern denkt unterwegs schon daran, dass es Mitglieder des Schwarzwaldvereins sind, die in ehrenamtlicher Arbeit die Wege und Rastplätze pflegen?
Es ist der Job der Wegwarte, jedes Jahr vor Beginn der Wandersaison die Wege zu überprüfen und zu schauen, ob die Wegweiser noch vollständig sind und gegebenenfalls zu ersetzen. Die Hauptschilder müssen gesäubert und Äste und Zweige zurückgeschnitten werden. Der Schwarzwaldverein Oberharmersbach betreut 87 Kilometer örtliche Strecken (gelben Raute), 6,5 Kilometer regionale Wanderwege (blaue Raute) und 11 Kilometer des Westwegs (rote Raute). Hinzu kommen 40 Kilometer Nordic-Walking-, 74 Kilometer Mountainbike-Strecken und Abschnitte des Hansjakob-Wegs.
70 Arbeitsstunden wurden 2016 für diesen »Service« geleistet. In diesem Jahr werden durch den neu geschaffenen »Harmersbacher Vesperweg« noch etliche Stunden mehr dazukommen. Das Problem des Vereins: Er hat im Moment keinen Wegwart, weshalb Xaver Weber vom Vorstandsteam zusätzlich dieses Amt ausübt. Er sucht deshalb händeringend naturinteressierte Unterstützer für diese wichtige Aufgabe. Wenn am 22. April im Wanderheim auf dem Brandenkopf die Hauptversammlung stattfindet, würde man sich natürlich freuen, den Posten des Wegwarts wieder besetzen zu können.
Eine wichtige Aufgabe, von der Öffentlichkeit aber kaum bemerkt, erfüllt auch Josef Lehmann als Naturschutzwart. Er kümmert sich hauptsächlich um die Reinigung der zahlreichen Nistkäste und sorgt zusammen mit den Mitarbeitern des Bauhofs für die Müllbeseitigung entlang der Wege und auf den Rastplätzen.
Trotz des vielseitigen Angebots an Wanderungen, Mountainbike-Touren, Langlauf und Schneeschuhwandern leidet nicht nur der Oberharmersbacher Schwarzwaldverein unter mangelndem Interesse vor allem bei jüngeren Menschen, obwohl das Wandern gerade bei dieser Altersgruppe »in« ist. Doch man will sich nicht an Termine binden, Verabredungen zu gemeinsamen Unternehmungen werden daher spontan und nach Laune getroffen.
Die Vereinsverantwortlichen wollen daher gezielt Familien ansprechen, um schon bei Kindern Interesse und Begeisterung zu wecken. Gemeinsam die Natur entdecken, sie als großen Abenteuerspielplatz zu begreifen, ist das Ziel von Xaver Weber, der damit in der Vergangenheit zahlreiche Teilnehmer zum Mitmachen gewinnen konnte und dadurch hofft, dass über die Familien eine Bindung an den Verein gelingt und einer Überalterung entgegenwirkt.
Heimat- und Denkmalpflege sind weitere Aufgabenfelder. Der Turm auf dem Hausberg Oberharmersbachs ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden, was ebenfalls den ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder erfordert. Es gibt also viel zu tun, weshalb Mitglieder, die sich aktiv im Verein einbringen, willkommen sind.