Lösung: Das Bild wurde an einem schönen Märztag des Jahres 1942 aufgenommen. Die Felder werden für die Aussaat vorbereitet. Vor der großen Kirchentreppe im Dorf steht ein Fuhrwerk. Die Kühe mit Doppeljoch sind einem Jauchefass (»Brieifass«) vorgespannt. Auf dem Rücken der linken Kuh ist der Schatten der damaligen einfachen Straßenlampe zu sehen.
Vielleicht ist der Fuhrwerklenker auf einen Sprung ins »’s Haasers« (Geschäft für »Manufakturwaren, Aussteuerartikel, Kolonialwaren und Drogen«), um dort etwas einzukaufen, möglicherweise zog es ihn auch in den nahen »Dürrholder«, während der kleine Junge auf die Kühe aufpasst, die Bremsen sind jedenfalls gut angezogen…
Drei kleine Mädchen und ein Junge sind auf dem Heimweg von der Schule. Was da von der Landwirtschaft zu sehen ist, dürfte ihnen aus dem Alltag vertraut gewesen sein. Ob sie auf eine Mitfahrgelegenheit aus sind? Lieber schlecht gefahren als gut (und vielleicht geruchsneutral) gelaufen.
Immerhin tragen sie Schuhwerk, wenn es auch eher, wie bei dem Mädchen rechts, nach Arbeitsschuhen aussieht. Der Schulranzen, zum Teil mit bunten Ornamenten/Stickereien verziert, bot unter anderem Platz für die mitzubringende Schiefertafel und bei dem Mädchen in der Mitte ist der obligatorische Schwamm mit Tafellappen zu sehen (außen aufgehängt zum Trocknen). Typisch ist auch die damals übliche Haartracht der Mädchen: zu Zöpfen geflochten und mitunter mit einem »Sommetsbändel« hochgesteckt.
Am oberen Bildrand ist ansatzweise noch das Gitter zu sehen, das den Kirchplatz zur Treppe hin abgrenzte (entfernt in den 1950er Jahren) und rechts im Hintergrund die Wand, die den der Familie Haaser/Nock gehörende »Schopf« zur Treppe abgrenzte (bei Ausbau der Waldhäuserstraße 1977 wurde dieser abgerissen; mit dem Ausbau der Straße wurde damals auch die Kirchentreppe zu beiden Seiten am äußersten Rand mit einem Knick versehen). Rechts hinter dem Metallzaun befanden sich die damaligen öffentlichen Toiletten; so wurden sie zumindest bezeichnet. Hier war das Pissoir für Männer, die Frauentoilette befand sich unmittelbar jenseits des Fahrwegs beim ehemaligen Schwesternhaus, auf dem Areal des heutigen Pfarrzentrums. Beide Einrichtungen wurden mit der Renovation der Pfarrkirche 1968/69 abgerissen.