In der Bürgerfrageviertelstunde der jüngsten Gemeinderatssitzung nutzten mehrere Nordracher die Gelegenheit, um Probleme aus ihrem Alltag direkt an den Gemeinderat heranzutragen.
Am Montagabend kam der Gemeinderat Nordrach zu seiner öffentlichen Sitzung zusammen. Die Tagesordnung war kurz.
In der Bürgerstunde meldete sich Imker Martin Hansmann zu Wort. Er ist Mitglied im Imkerverein Nordrach und als Bienensachverständiger ein Experte für die asiatische Hornisse. Diese invasive Art greift heimische Bienenvölker an und richtet dort große Schäden an. Zur Anschauung hatte Hansmann ein von der Hornisse gebautes Nest mitgebracht. Zu seiner eigenen Überraschung fiel während seines Vortrags eine lebendige Hornisse aus dem Gebilde. Er konnte sie sofort auffangen, sodass keine Gefahr entstand.
Hansmann berichtete von Nestern in der näheren Umgebung, die von Fachleuten bereits zerstört wurden. „Ich gehe davon aus, dass es noch etwa zehn weitere Nester gibt, und ich fürchte, dass diese nicht gefunden werden“, erklärte er. Die Nester seien schwer zu entdecken. Er bedankte sich beim Gemeinderat für die Unterstützung bei der Bekämpfung der Art. Bürgermeister Carsten Erhardt bestätigte den engen Austausch mit Hansmann. Die Gemeinde stelle Mittel zur Verfügung. „Wir sind dankbar, dass Sie da sind. Die asiatische Hornisse ist gekommen, um zu bleiben.“
Beleuchtung und Verkehr: Sorgen aus dem Dorf
Bürger Heinz Glatz sprach die fehlende Straßenbeleuchtung im Abschnitt Im Dorf 100–110 an. „Das ist das dunkelste Viertel von Nordrach“, sagte er. Bürgermeister Erhardt erklärte, die Gemeinde sei nur in geschlossenen Ortschaften für die Beleuchtung zuständig. Das Problem sei bekannt, ein Angebot vom E-Werk liege vor. Der Auftrag werde zeitnah erteilt.
Bürgerin Melanie Kimmig kritisierte die hohe Geschwindigkeit von Autofahrern in der Bürgermeister-Benz-Straße. Erhardt kennt das Problem: „Es sind Autofahrer, die in der Straße oben drüber wohnen und zu schnell fahren. Da sind schon Ansprachen erfolgt.“ Bisher ohne Erfolg. „Das ist eine Verrohung der Gesellschaft und nervt mich wahnsinnig“, sagte er deutlich. Blitzer seien wenig wirksam, da sofort gewarnt werde. Sinnvoller wären parkende Autos oder Blumenkübel zur Verengung der Straße – oder direkte Gespräche mit bekannten Personen.
Erhöhung der Wassergebühren
Die Wasserversorgung der Gemeinde erfordert in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen, besonders in die Erneuerung und Sanierung der Hochbehälter. Mit Blick auf die laufende Kalkulationsperiode und die anstehenden Ausgaben schlägt die Verwaltung vor, den Wassergebührensatz zum 1. Januar 2026 auf 3,75 Euro pro Kubikmeter zu erhöhen. Die frühzeitige Anhebung soll eine abgestufte Gebührenentwicklung ermöglichen, sodass künftige Steigerungen moderater ausfallen. Der Gemeinderat stimmte der Erhöhung mehrheitlich zu.
Änderung einer Baugenehmigung
Für das Grundstück Flst.-Nr. 51/4, Im Dorf 21, beantragt der Bauherr eine Änderung des bereits im Juni 2025 genehmigten Bauantrags: eine Dacher-
höhung um 70 Zentimeter sowie eine größere Dachgaube. Der Änderungsantrag wurde einstimmig angenommen.
Neue stellvertretende Hauptamtsleiterin vorgestellt
Zum Abschluss stellte Bürgermeister Erhardt die neue stellvertretende Hauptamtsleiterin Melanie Schmieder vor. „Wir wünschen ihr einen guten Start“, sagte er.





