Geführte Wanderung zu Höhenhöfen und Altglashütten

Trotz schlechter Wetterprognosen trafen sich neun erwartungsvolle Wanderer aus Nordrach, Zell und Offenburg an der Kapelle Kolonie, um gemeinsam die Höhenhöfe und Altglashütten kennenzulernen.

 

Thomas Laifer eröffnete die Tour mit einer kurzen geschichtlichen Einleitung, bevor es auf dem alten Oppenauer Weg am Nagelsbach aufwärtsging. Vorbei führte der Weg an den Hofwüstungen des unteren Dörrenbachs und Nagelsbachs sowie am Käßhammerschen Bildstock bis hin zum Steinernen Wegweiser, der noch heute den Weg nach Oppenau weist.

Ein wichtiges Ziel war der ehemalige Schäfersfeldhof. Die Grundfläche des einst rund 25 Meter langen Gebäudes ist bis heute erkennbar. Laifer schilderte hier die harten Wohn- und Arbeitsbedingungen früherer Zeiten. Abseits der Hofstelle befinden sich noch die damalige Viehtränke und eine Zisterne.

Am Standort Altglashütten sind noch Teile der Grundmauern des sogenannten Glaserkirchleins erhalten. Es wurde von Anna Maria Sigwarth 1725 zum Gedenken an ihren verstorbenen Ehemann Johannes Sigwarth errichtet und feierlich eingeweiht – ausgestattet „mit Glöckchen, Messbuch und Kelch“.

Ausführlich informierte Laifer die Gruppe über die Glasherstellung, die Beschaffung der Rohstoffe sowie die vielen dazugehörigen Berufe: Zimmermann, Schmied, Holzhauer, Aschebrenner, Glasmacher und Glasträger. Nach rund 30 Jahren war der Holzvorrat erschöpft, und die Glashütte wurde 1737 aufgegeben. Die Gebäude wurden abgetragen und auf die andere Talseite verlegt, wo noch weitere 40 Jahre Glas produziert wurde.
Während der vierstündigen Wanderung nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, viele Fragen zu stellen. Am Ende bedankte sich die Gruppe herzlich für die informative Führung und sprach Thomas Laifer ein großes Lob für sein Engagement aus.