Pfarrer Gerner findet klare Worte gegen Hass und für Vielfalt

Seit Jahren wird in Nordrach am Fasendsundig eine Narrenmesse gefeiert. Pfarrer Bonaventura Gerner hat den Gottesdienst zelebriert. Die Piratenkapelle und ein Singkreis der Glashansele umrahmten ihn musikalisch.

Pfarrer Bonaventura Gerner zog mit Narrenrat und Glashansele zu den Klängen des Honsel-Lieds in die Pfarrkirche ein. In der Predigt, die Pfarrer Gerner in wohlgesetzten Reimen hielt, nahm er kein Blatt vor den Mund. Er prangerte Politiker an, die Miss­trauen, Hass und Hetze verbreiten. „Die menschliche Würde ist unantastbar, die Gesellschaft ist bunt, das soll sie auch bleiben“, betonte er, und weiter: „wir dürfen uns als Christen nicht wegducken!

Demokratie ermögliche, in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu leben, möge Gott seinen Segen dazu geben.“ Auch die Kirche selbst bekam ihr Fett ab. „Die Meinung vor Ort wird erhoben und dann in Freiburg doch anders entschieden“. Auch von Rom komme wenig Erfreuliches. Die Predigt schloss er mit „so freut Euch und lasst es Euch in diesen Tagen gutgehen. Vergesst dabei Kummer und vor allem Sorgen, der Herrgott schenkt uns gewiss ein gutes Morgen. So rufe ich jetzt Euch allen zu, Narri-Narro, Hoorig isch die Katz, Alaaf, Helau und dann noch Amen“. Die Kirchenbesucher spendeten ihm für seine gelungene, kritisch-heitere Predigt einen kräftigen Beifall.

Glashansele trugen die Fürbitten und die Lesung vor und gedachten der verstorbenen Mitglieder der Narrenzunft. Der Gottesdienst endete mit der „Schwarzwaldmarie“, intoniert von der Piratenkapelle, und alle sangen mit.