Die Ortsgruppe Nordrach des Deutschen Alpenvereins ist eine Woche im Ötztal gewandert.
21 Personen fuhren in Fahrgemeinschaften über den Bodensee und den Arlberg ins Hotel Tauferberg in Niederthai im Ötztal (1.550 m). Hier wurde die Gruppe mit einem Begrüßungsschnaps herzlich empfangen. Gleich am Nachmittag machte man sich bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zur Jausestation Wiesle (1.528 m). Nach einer Stärkung wählte ein Teil der Gruppe den Rückweg über den Hohen Stein (1.700 m) mit einer traumhaften Sicht ins Ötztal, während alle anderen Teilnehmer über den großen Tauferbergrundweg zum Hotel zurückkehrten.
Mit Extra-Runde
Am Montag führte die Wanderung – nach einem ausgiebigen Frühstück an dem einladenden Frühstücksbuffet – für einen Großteil der Teilnehmer bei zunächst gutem Wanderwetter über die Fahrstraße vorbei an der Larstigalm und über Almwiesen zur Schweinfurter Hütte (2.034 m). Nach einer ausgiebigen Mittagsrast wanderten alle über den Forstweg und den Bergmahderweg zurück nach Niederthai, teilweise begleitet von etwas Nieselregen. Einer kleineren Gruppe war dies nicht genug. Sie wählten den Weg Richtung Fintertaler Sennhütte (2.147 m) über das Grünjoch (2.743 m), den Grünsee und den Bergmahderweg ebenfalls zurück nach Niederthai.
Energie aus Gletscherwasser
Am Dienstag erfolgte die Anfahrt mit dem Pkw nach Gries. Bei gutem Wanderwetter und später bei strahlendem Sonnenschein ging es entlang des Forstweges über die Sulztalalm zur Amberger Hütte (2.136 m). Überall waren noch die Schäden des Unwetters von vor drei Wochen zu sehen, Forstarbeiten aufgrund der umgestürzten Bäume und reparierte Wanderwege und Straßen ließen das Ausmaß erahnen. Unterwegs stieß man auf eine große Baustelle: Hier erfolgte der Bau eines Tunnels nach Kühtai, hier werden nach Fertigstellung 80 Prozent des Gletscherwassers aus dem Fischbachs nach Kühtai in ein Pumpspeicherkraftwerg zur Energiegewinnung gepumpt. An der Amberger Hütte angekommen stärkte man sich und konnte dabei das Panorama der umliegenden Ötztaler Berge und den Blick auf den Sulztalferner (3.300 m) genießen. Die Weitwanderer erreichten nach zwei Stunden Aufstieg die Winnenbachseehütte (2.362 m). Gut gestärkt machten sich die Drei weiter auf den Weg über das Zwieselbachjoch (2.868 m) und die Schweinfurter Hütte (2.034 m) nach Niederthai.
Murmeltier gesichtet!
Am Mittwoch war bei strahlendem Sonnenschein eine weitere Tour von Vent aus geplant. Alle Teilnehmer bestiegen den Doppelsessellift „Wildspitze“ zur Bergstation, hier teilte sich die Wanderschar. Während ein Großteil der Teilnehmer den Weg zur Breslauer Hütte (2.844 m) wählte, entschied sich eine weitere Gruppe das Wilde Mannle (3.023 m) zu besteigen. Egal wo, das Panorama der Ötztaler Alpen und Gletscher ließ alle Gesichter erstrahlen. Auch Murmeltiere konnte man in dieser Region beobachten.
Abenteuerliche Wanderwege
Am Donnerstag entschied sich die Gruppe von Niederthai aus zu wandern, da es der letzte Tag bei tollem Wanderwetter sein sollte. Die „starke“ Gruppe wanderte schon früh über die untere (1.859 m) und obere Hemerachalm (2.085 m) um nach weiteren zwei Stunden den Hemerkogel (2.770 m) zu erreichen. Traumhafte Aussichten ins Ötztal und die umliegende Bergwelt waren an diesem Tag garantiert – strahlend blauer Himmel ließ keine Wünsche offen. Über die Hemerscharte (2.713 m) und den Grastalsee (2.533 m) erfolgte der anstrengende Abstieg, um dann gemütlich durch das Grastal nach Niederthai zurückzukehren.
Der Großteil der Gruppe erreichte die untere und obere Hemerachalm ebenfalls – aber auf dem gemütlichen Forstweg, immer die Ötztaler Bergwelt und das Ötztal vor Augen. Da sich auf beiden Almen (früher waren hier im Sommer die Tiere auf der Weide) viele Sitzgelegenheiten und kleine teilweise bewohnte Wochenendhütten befanden, wurde eine ausgiebige Rast eingelegt. Man ließ die Seele baumeln und genoss die herrliche Aussicht.
Teilweise gemütlich über die Forststraße, teilweise abenteuerlich über den Wanderpfad (umgestürzte Bäume lagen kreuz und quer über dem Weg) wurde das nächste Ziel – die Jausestation Wiesle erreicht und natürlich auch eingekehrt. Alle genossen auf dem Rückweg über den Hohen Stein auf der Aussichtsplattform ein letztes Mal für diesen Tag das Panorama.
Verwöhnen lassen
Das angesagte schlechte Wetter konnte am Freitag die gute Stimmung nicht trüben. Der Tag wurde genutzt Niederthai und die umliegenden Orte zu erkunden, den würzigen Bergkäse zu kosten und selbstverständlich auch mit nach Hause zu nehmen. Entschädigt wurden alle Teilnehmer am Abend mit einem Gala-Dinner des Hotels Tauferberg, das allen unvergesslich sein wird. Dieser Anlass wurde genutzt, um den Gastgebern und ihren Mitarbeitern für das hervorragende Essen, das keine Wünsche offenließ und die immer freundliche und hilfsbereite Art, zu danken. Gleichzeitig bedankte sich die Gruppe bei Luitgard und Reinhold Bieser für die gute Organisation dieser Wanderwoche.
Tosende Wassermassen
Natürlich kann man den Urlaub hier nicht beenden, ohne den größten Wasserfall Tirols – den Stuibenfall – gesehen zu haben. Über 159 Meter und zwei Steilstufen stürzt der Horlachbach von Niederthai kommend ins Tal. Meterhoch ragen die Wasserfahnen in den Himmel. Diese Wasserstaubwolken geben dem gewaltigen Naturschauspiel auch seinen Namen: Stuibenfall. Über 700 Stufen und über eine exponierte 80 Meter lange Hängebrücke erreichte die Gruppe am Samstag – vorbei an Aussichtsplattformen und an tosenden Wassermassen den Ausgangspunkt des Wasserfalls – Niederthai.
Ein letztes Frühstück
Leider hieß es am Sonntag Abschied nehmen. Nach einem letzten Frühstück machten sich alle Teilnehmer auf die Heimreise. Eine entspannte und erholsame Woche bei bester Stimmung und vielen fröhlichen Stunden ging zu Ende, aber für viele stand fest: Im nächsten Jahr will man wieder bei der Wanderwoche dabei sein.