Zum Abschluss des Weidezaunprojekts erfolgte gestern eine Abnahme. Im Rahmen des Programms wurden in Nordrach 3.500 laufende Meter Weidezaun errichtet. Sie helfen bei der Offenhaltung von fast sieben Hektar Wiesen in extremen Steillagen. 13.000 Euro Fördermittel flossen von Land und EU, Gemeinde und Grundstückseigentümer steuerten die gleiche Summe bei.
Getroffen hatte sich Bürgermeister Carsten Erhardt mit Dr. Regina Ostermann vom Landschaftserhaltungsverband Ortenau (LEV) und Weidezaunbauer Markus Wussler bei Erwin Decker im Michelbach. Decker beweidet den steilen Hang hinter seinem Haus mit Ziegen. Damit folgt er dem Beispiel seines Stiefvaters, der gleiches tat. »Bei mehr als 50 Prozent Steigung ist mit Maschinen nichts mehr zu machen«, erläutert er die Hintergründe. Eine gewisse Liebe zu seinen pflichtversessenen Paarhufern ist ihm anzumerken. Die meisten seiner aktuell sieben Rasenmäher auf vier Beinen bekommen bei ihm ihr Gnadenbrot. In Rente ist die bunt gemischte Zwergziegen-Herde jedoch mitnichten. Sie fressen penibel jeden kleinen Brombeerstrauch weg – lange bevor dieser als Pioniergehölz den Weg zur Verbuschung ebnen kann. Sie knabbern aufwachsende Gehölze ab, machen vor Rinde, Dornen und Nadeln nicht halt. Würden die Ziegen das nicht tun, wüchse den Deckers der Wald bald bis zum Dach.
Fünf Zaunprojekte in Nordrach
Bürgermeister Carsten Erhardt ist dankbar für Förderprogramme, die Maßnahmen zur Offenhaltung der Landschaft unterstützen. »Wir sind froh, dass wir beim Weidezaunprojekt zum Zug gekommen sind.« Die Gemeinde habe auf mehr gehofft, aber es sei, wie es ist, gibt er unumwunden zu. Aufgrund der langen Zeit zwischen Projektaufruf und Umsetzung seien zwei Interessenten abgesprungen. Zudem gibt es insgesamt gleich drei Instrumente über die Landschaftspflegerichtlinie im Ortenaukreis, die für eine ähnliche Zielgruppe interessant sein können.
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