Die Trachtengruppe Nordrach führte am gestrigen Donnerstagnachmittag unter Einhaltung der Pandemie-Vorschriften ihr traditionelles Kräuterbüschel-Binden in der Hansjakob-Halle vor. Nahezu einhundert Personen nahmen diese Einladung an.






»Mariä Himmelfahrt« oder »Mariä Aufnahme in den Himmel« ist eines der ältesten christlichen Hochfeste und findet jährlich am 15. August statt. Damit verbunden ist schon seit dem 9. Jahrhundert der Brauch der Kräuterweihe. Verschiedene Kräuter werden zu einem schönen Strauß gebunden und mit zur Kirche gebracht, wo sie vom Priester geweiht werden.
Die Mitglieder der Trachtengruppe pflegen schon seit vielen Jahren diesen Brauch. Sie haben an den Vortagen mehr als dreißig verschiedene Kräuter gesammelt. Mindestens zwölf verschiedene Kräuter verwenden sie für einen Strauß, dazu eine Rose als Symbol für die Mutter Gottes.
Das Interesse an dieser Veranstaltung war groß, zahlreiche Einheimische, aber auch Gäste aus den umliegenden Gemeinden sowie Kur- und Feriengäste kamen nachmittags in die Hansjakob-Halle. Auf einem Tisch waren mehr als dreißig Kräuter ausgelegt und mit ihren Namen gekennzeichnet. Die Gäste konnten zusehen, wie die Frauen der Trachtengruppe die Kräuterbüschel herstellen. Leider konnten dieses Jahr aus gegebenen Umständen die Besucher nicht selbst ihren Kräuterbüschel binden. Alle Kräuterbüschel konnten gegen einen geringen Betrag an die Gäste verkauft werden.
Bei Kaffee und Kuchen blieben die meisten Gäste in der Halle, um auch die Weihe der Kräuterbüschel mitzuerleben. Um 16.30 Uhr traf Bruder Berthold vom Kapuzinerkloster Zell ein. Er freute sich sichtlich, in seiner Heimatgemeinde an diesem hohen Marienfesttag die wohlriechenden Kräuterbüschel weihen zu können.
Angelika Kälble dankte Bruder Berthold im Namen der Trachtengruppe für sein Kommen, überreichte ihm einen Kräuterbüschel und sprach die Hoffnung aus, dass er auch im nächsten Jahr die Weihe wieder übernehmen möge.