Bei der Jahreshauptversammlung der Nordracher Feuerwehr wurde über ein ereignisreiches Jahr berichtet. Der Personalstand ist stabil, durch viele besuchte Aus- und Fortbildungen sowie Beschaffungen konnte die Leistungsfähigkeit der Wehr weiter verbessert werden. Erstmals in der Geschichte nahmen zwei Gruppen am Leistungsabzeichen teil. Verdiente Feuerwehrangehörige konnten für 25 und 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geehrt werden. Thomas Decker wurde zum Ehrenkommandanten ernannt.


Im Lehrsaal des Feuerwehrgerätehauses begrüßte Kommandant Heiko Spinner zunächst alle aktiven Mitglieder, die Altersmannschaft und die Jugendfeuerwehr. Bürgermeisterstellvertreter Eble und die Vertreter des Gemeinderates, Andrea Lienhard und Christian Schwendemann, hieß er herzlich willkommen. Die DRK-Ortsgruppe vertrat Bereitschaftsleiterin Franziska Dold. Vor dem gemeinsamen Essen gedachte man in einer Schweigeminute verstorbenen Kameraden.
Zwölf Einsätze im Jahr 2019
Die Wehr wurde insgesamt 12-mal zu Einsätzen verschiedenster Art alarmiert, wobei man von einem durchschnittlichen Jahr sprechen kann und glücklicher Weise von großen Einsätzen verschont blieb. Zu Verkehrsdiensten war die Wehr am Weißen Sonntag, beim Martinsumzug und mehrmals während der Fasent im Einsatz.
Bei 16 Gesamtübungen, zwei Hauptübungen sowie mehreren Fortbildungen mit unterschiedlichsten Themen bereitete man sich auf mögliche Einsätze vor. Für die beiden Gruppen, welche das Leistungsabzeichen ablegten, gab es zusätzlich 18 Übungen zu absolvieren. Die Atemschutzträger führten die vorgeschriebene Heißausbildung erstmals in Eschbach bei Freiburg durch und besuchten die Atemschutzübungsstrecke in Hausach.
Das Bauernhaus der Familie Schnurr in der Kolonie bildete das Objekt für die Frühjahrsübung, am Gruppenhaus Kälble fand die Herbstübung statt. Bei beiden Übungen war auch wieder der DRK Ortsverein Nordrach beteiligt und kümmerte sich um die Versorgung der Verletzten sowie die Betreuung der Einsatzkräfte.
Leistungsübung war Highlight
Ein Highlight im zurückliegenden Berichtsjahr war die Teilnahme bei den Leistungsübungen in Kippenheim. Zum Besuch von Führungslehrgängen ist die Stufe Bronze mittlerweile Pflicht. Glücklicherweise war Kommandant Heiko Spinner in der Lage, gleich 16 Kameraden zu überzeugen, dieses Leistungsabzeichen abzulegen. So konnten erstmals in der Geschichte der Nordracher Feuerwehr gleich zwei Gruppen angemeldet werden.
Insgesamt bereitete man sich in 24 Übungen teils zweimal wöchentlich incl. der Samstage, damit auch die Schichtarbeiter teilnehmen konnten, intensiv auf das Ereignis vor. Diese Vielzahl an Übungen ist auch damit geschuldet, dass die Funktionen, außer Gruppenführer und Maschinist, erst unmittelbar vor der Abnahme von den Schiedsrichtern ausgelost werden. Somit muss jeder alle weiteren sieben Funktionen innerhalb der Löschgruppe beherrschen. Eine äußerst respektable Leistung, die dann am 11. Mai bei der Abnahme der Leistungswettkämpfe in Kippenheim mit dem 1. und 3. Platz mehr als belohnt wurde. Überschwänglich war danach die Freude, alle Anspannung fiel ab und bei der Siegerehrung in der Festhalle in Kippenheim war Partystimmung angesagt. Insgesamt hatten 421 Feuerwehrangehörige aus 60 Feuerwehren die Leistungsabzeichen in den Stufen Bronze, Silber und Gold abgelegt und bestanden.
Einige Mitglieder der Wehr erweiterten ihr Wissen zudem wieder in überörtlichen Lehrgängen. In einer 70 Std. dauernden Ausbildung absolvierten Pascal Fehrenbacher und Mathias Streif die Grundausbildung/Truppmann Teil1 in Gengenbach und im Anschluss zusätzlich noch den Lehrgang zum Sprechfunker in Haslach, was Grundlage für weitere Fortbildungen ist.
Durch das bestandene Leistungsabzeichen war es auch wieder möglich, den Lehrgang Truppführer zu besuchen. Lukas Lehmann, Jakob Nepple und Lukas Spitzmüller nutzten die Gelegenheit und absolvierten diese 35-stündige Ausbildung erfolgreich in Haslach.
Stabile Personalsituation
Die Personalsituation bleibt weiterhin stabil bei 39 Feuerwehrangehörigen, drei Abgängen stehen zwei Zugänge aus der Jugendfeuerwehr gegenüber. Mit Marc Rother trat ein weiteres Mitglied durch dessen Wohnortwechsel nach Nordrach in die Wehr ein. Die Gemeindeverwaltung hatte den vorgelegten Beschaffungsplan genehmigt und somit konnte die Ausrüstung weiter optimiert, ergänzt bzw. neuen Vorschriften angepasst werden.
Die alle drei Jahre turnusmäßig durchzuführende Kilwibewirtung stellte sich einmal mehr als große Herausforderung an die Wehr heraus. Nur mit großer Unterstützung der Frauen und Freundinnen, Verwandten, freiwilligen Helfern und einiger Nordracher Vereine war diese Mammutaufgabe nach rund einjähriger Planung zu bewältigen. Den Verkehrsdienst hatte dankenswerterweise erneut die Feuerwehr Unterentersbach übernommen. Leider sieht sich die Feuerwehr zukünftig nicht mehr in der Lage, die Bewirtung dieses Traditionsfestes durchführen zu können. Viel zu groß ist mittlerweile der Aufwand, immer mehr Vorschriften erschweren die Arbeit, die Mitglieder des Orga-Teams schaffen es nicht mehr ihre Aufgaben in ihrer Freizeit zu bewältigen und müssen dadurch wertvolle Urlaubstage opfern. Die Belastung für Frauen und Freundinnen ist ebenfalls kaum zu verantworten, sie arbeiten teilweise rund um die Uhr.
Schon 2018 kam es zu einer geheimen Abstimmung, welche eindeutig gegen eine weitere Kilwibewirtung ausfiel. Trotzdem gaben nochmal alle ihr Bestes, um die letzte Kilwi der Nordracher Feuerwehr ordentlich über die Bühne zu bringen.
Kameradschaft wurde gepflegt
Zwischen vieler Arbeit darf natürlich auch die Kameradschaftspflege nicht zu kurz kommen. Die mittlerweile schon fest im Jahresplan verankerte Familienwanderung am Vatertag führte über Moosbach und Kornebene zum Boscherthof im Ernsbach, fester Bestandteil des Obstbrennerweges. Angela Boschert hatte mit ihrem Team bei herrlichem Sonnenschein eine Tafel vor dem Haus aufgebaut und verwöhnte die Wandergruppe mit Köstlichkeiten aus Küche und Keller. Auch der Jahresausflug wurde als Wanderung gestaltet, bei traumhaftem Wetter ging es vom Wanderparkplatz im Hinterhambach auf dem Hahn und Henne Weg zum Bergbauernhof. Bei Familie Muser auf den Flacken kehrte man zum Nachmittagskaffee ein und zum Abschluss wartete ein leckeres Vesperbuffet im Gerätehaus.
Gerne wurden die Feste der benachbarten Wehren in Unterentersbach, Steinach, Schwaibach und der Stützpunktwehr in Zell a. H. besucht. Ein Heiden Spaß war die Teilnahme am erstmalig ausgeführten Elfmeterschießen beim Oktoberfest des ASV.
Fester Termin im Spätjahr ist der Arbeitseinsatz mit anschließendem Hüttenabend auf der Rautschhütte. Wie immer galt es, den Brennholzschuppen zu füllen und notwendige Reparaturarbeiten an, um und in der Hütte durchzuführen. Abends trafen sich alle zum Hüttenabend, welchen die Hüttenwirte Günter und Edith Schnurr einmal mehr hervorragend organisiert hatten.
Zur Weihnachtsfeier trafen sich alle mit Frauen und Kindern im von einigen Frauen festlich dekorierten Lehrsaal des Gerätehauses, was alle Jahre wieder ein festlicher Jahresabschluss darstellt.
Vielfältige Jugendfeuerwehrarbeit
Die Jugendwarte Vanessa Bruder, Florian Brückner und Manuel Nepple berichteten über die vielfältige Jugendfeuerwehrarbeit. Insgesamt 19 Übungen mit verschiedenen Themen, sowie als »Highlight« eine Übung mit der Biberacher Jugendwehr an der Kinzig, wurden durchgeführt. Beim Weihnachtsmarkt konnte mit dem Verkauf von Brutzelfleisch die Kasse aufgebessert werden, zudem sammelte man die verbrauchten Weihnachtsbäume in der Gemeinde ein. Ein sehr interessanter Ausflug führte zur Fa. Wiss, welche Feuerwehrfahrzeuge aufbaut.
Aktivitäten der Senioren
Ehrenkommandant und Obmann der Altersabteilung Reiner Braun berichtete über die Aktivitäten der Senioren. Er selbst nahm überörtlich an allen Dienstbesprechungen teil und besuchte mit den Obmännern des Ortenaukreises den Landtag in Stuttgart, wo er sogar mit Landesvater Winfried Kretschmann ins Gespräch kam. Der gemeinsame Ausflug des Unterabschnittes, organisiert von den Biberacher Alterskameraden, führte nach Heidelberg. Alle Geburtstage der Nordracher Alterskameraden wurden entsprechend gefeiert. Genesungswünsche galten Kamerad Ludwig Huber, dessen Gesundheitszustand leider schon längere Zeit keinen Besuch bei der Feuerwehr mehr zulässt.
Kassierer Günter Schwarz berichtete detailliert über eine zufriedenstellende Finanzlage. Von einer tadellos geführten Kasse berichteten die beiden Kassenprüfer Dieter Bildstein und Lukas Lehmann.
Schlauchpool auf den Weg gebracht
Viele Aufgaben mussten von der Führungsmannschaft um Kommandant Heiko Spinner bewältigt werden. Dienstbesprechungen sowie Fortbildungen im Hochwasserschutz wurden besucht. Einige Besprechungen waren notwendig, um den gemeinsamen Schlauchpool mit den Nachbargemeinden auf den Weg zu bringen, was letztendlich nun auch gelang. Er versäumte es nicht, sich bei dieser Gelegenheit bei der Gemeindeverwaltung für die Bereitstellung der Mittel zu bedanken. In enger Zusammenarbeit mit der Stützpunktwehr in Zell wird momentan die Alarm- und Ausrückeordnung komplett umgestellt und auf die neue Software der Leitstelle angepasst. In Zukunft soll die Zusammenarbeit mit der DRK-Ortsgruppe weiter ausgebaut werden und ist in der Übungsplanung bereits entsprechend berücksichtigt worden. Sichtlich stolz ist man auf die beiden Gruppen, welche das Leistungsabzeichen absolvierten. Allen galt sein Dank für die geleistete Arbeit, seiner Führungsmannschaft, den Gerätewarten, den Jugendwarten und auch das Grünschnittteam um Wolfram Welle, welches sich um die Anlagen um das Gerätehaus kümmert, vergaß er nicht.
Der Probenbesuch ist mehr als zufriedenstellend und die Bereitschaft zu Fortbildungen ist weiterhin ungebrochen. Den rührigen Alterskameraden um Obmann Reiner Braun sicherte er jegliche Unterstützung bei deren Aktivitäten zu und wünschte viel Spaß und vor allem Gesundheit.
Der dreitägige Jahresausflug führt im September an die Mosel. Organisator Lothar Doll berichtete vom bisherigen Planungsstand.
Bürgermeisterstellvertreter Günter Eble, welcher den erkrankten Carsten Erhardt vertrat, überbrachte die Grüße der Gemeindeverwaltung. Er zollte der Wehr großen Respekt für die geleistete Arbeit. Sehr gerne stellt die Gemeinde die entsprechenden finanziellen Mittel für die Verbesserung der Ausrüstung und Geräte im notwendigen Maße zur Verfügung. Für ihn und auch die Mitglieder des Gemeinderates sei es immer wieder beeindruckend, bei Übungen zu beobachten, wie gut und unproblematisch die Hilfsorganisationen zusammenarbeiten.
Erfreulicherweise konnten verdiente Feuerwehrangehörige für entsprechende Leistungen befördert bzw. für runde Dienstjubiläen geehrt werden. Thomas Decker ernannte man zudem zum Ehrenkommandanten.
Thomas Decker wurde zum Ehrenkommandanten ernannt
Seit dem Jahr 1979 ist er Feuerwehrmann – 16 Jahre stand er als Kommandant an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Nordrach

Bei der Jahreshauptversammlung der Nordracher Feuerwehr konnten verdiente Feuerwehrangehörige ausgezeichnet werden. Herausragend ist die Ernennung von Thomas Decker zum Ehrenkommandanten.
Nach erfolgreich absolvierten Lehrgängen und erreichten Dienstzeiten wurden Markus Faißt, Michael Huber, Frank Kitzinger, Lukas Lehmann, Manuel Nepple und Lukas Spitzmüller zum Oberfeuerwehrmann befördert. Im nächst höheren Dienstgrad, dem des Hauptfeuerwehrmannes, sind nun Florian Welle und Günter Schwarz.
Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst überreichte der 2. Stellvertretende Kommandant Clemens Isenmann gleich zwei Kameraden das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber sowie die entsprechende Urkunde des Landes Baden-Württemberg begleitet von einem Geschenkgutschein der Wehrkameraden. Peter Schwarz und Heiko Spinner traten vor 25 Jahren in die Nordracher Feuerwehr ein. In dieser Zeit bildeten sich beide fort, Heiko Spinner sogar bis zum »Chef«. Seit nunmehr vier Jahren steht er als Kommandant an der Spitze der Wehr. Alle erforderlichen Aus- und Fortbildungen hat er bis dahin besucht und sich als Jugendwart um die Jugendfeuerwehr gekümmert.
Mit dem goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen konnte Lothar Doll ausgezeichnet werden. Seit er vor 40 Jahren in die Nordracher Feuerwehr eintrat, ist er fast von Anfang an ununterbrochen in der Führungsmannschaft und dem Feuerwehrausschuss tätig. Bis zum Zugführer besuchte er alle notwendigen Lehrgänge, ließ sich zudem zum Jugendwart ausbilden und war einige Jahre für die Leitung der Jugendfeuerwehr verantwortlich. Das Amt des Schriftführers begleitete er über einen langen Zeitraum. Seit der Gründung der Führungsgruppe Kinzigtal engagiert er sich bis heute auch überörtlich, als Vertreter der Nordracher Feuerwehr hat er dabei schon einige Einsätze miterlebt. Auch er erhielt die entsprechende Ehrennadel und Urkunde, verbunden mit einem Gutschein der Wehrkameraden.
Auf Vorschlag des Feuerwehrausschusses wurde Thomas Decker von der Gemeinde zum Ehrenkommandanten der Nordracher Feuerwehr ernannt. Seit seinem Eintritt in die Jugendfeuerwehr im Jahre 1979 machte er sich für die Feuerwehr verdient. Schon in jungen Jahren nahm er Führungsaufgaben wahr, über Jugendwart, Gruppen- und Zugführer wählte ihn die Wehr vor 20 Jahren zum Kommandanten. Dieses Amt übte er 16 Jahre lang aus. Alle seine Verdienste detailliert aufzuzeigen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen.
Es zeichnet ihn aus, dass er nach seiner Zeit als Kommandant, sehr gerne in die »zweite Reihe« rückte und Platz für neue Ideen machte. Immer noch steht er stets bereit, wenn er gebraucht wird. So sprang er wie selbstverständlich in die Bresche, als für das Leistungsabzeichen im letzten Jahr ein Gruppenführer gebraucht wurde. Seither ist er nicht nur bei der Nordracher Feuerwehr als »Bronze-Opa« bekannt. Die Ehrung konnte geheim gehalten werden, umso größer war an diesem Abend die Überraschung. Seine Ehefrau Ingrid, die durch seine Tätigkeiten ebenfalls sehr viel Arbeit für die Feuerwehr verrichtete und noch immer bei jedem Fest tatkräftig mithilft, erschien als Überraschungsgast ebenfalls zur Ehrung.
Sehr gerne überreichte Bürgermeister-Stellvertreter Günter Eble die Urkunde dieser nicht alltäglichen Auszeichnung, zusammen mit einem geschnitzten Florian mit den besten Wünschen der Gemeindeverwaltung. Kommandant Spinner dankte ihm für das Geleistete und überreichte einen Wellnessgutschein, den er zusammen mit seiner Frau einlösen soll.