Foto: Herbert Vollmer
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Foto: Herbert VollmerRund achthundert Besucher kamen am Samstag und Sonntag in die Hansjakob-Halle zu den zwei Jahreskonzerten des Gitarrenvereins Nordrach. »The greatest SHOW« war das Leitmotiv des Konzertabends und die fast fünfzig Aktiven auf der Bühne hielten Wort und boten ein mitreißendes, musikalisches Feuerwerk.
Mit dem Song »The greatest Show« von Hugh Jackman eröffnete der Gitarrenverein sein Jahreskonzert und schon optisch war zu erkennen, wo sich die Besucher befanden. Dirigentin Stefanie Nock hatte sich als Zirkusdirektorin gekleidet, die Soundsolisten trugen Anzüge, wie man sie von den Musikern vom Offenburger Weihnachtszirkus kennt, alle Gitarristinnen trugen rote Zylinder. Zum Schluss des Songs ein kleines Bühnen-Feuerwerk, ein gelungener Auftakt.
Musik für alle war auch in diesem Jahr die Vorgabe für das Programm. Ein kleiner Kreis von Mitgliedern hatte zusammen mit Stefanie Nock die insgesamt zwanzig Lieder ausgewählt, aktuelle Hits und Oldies, deutsche und internationale Schlager, Rock und Pop. Die Lieder hatten oftmals einen gefühlvollen und nachdenklich stimmenden Inhalt, mahnten an mehr Menschlichkeit (»Walk me home«) oder ermahnten die Zuhörer, nicht von besseren Zeiten zu träumen, denn »das Beste ist jeden Tag möglich« (»The best is yet to come«).
Anja Neumaier, Sonja Nieke und Stefanie Nock übernahmen abwechselnd die Moderation und erklärten mit Witz und Humor, jede auf ihre Art, den Inhalt und Sinn der Lieder.
Glanzvolle Auftritte
Eine große Stärke des Vereins sind seine zahlreichen Solisten, die auch vor großem Publikum keinen Bammel haben. Claudia Lehmann, Stefanie Nock und Yvonne Welle glänzten mit dem gefühlvollen Song »Time after time«. Die erst 11-jährige Mia-Sophie Nock sang als Solistin »Lieblingsmensch« von Namika und wurde mit tosendem Beifall gefeiert. Als ihre Mutter Stefanie Nock sie danach in die Arme nahm, kullerten die Tränen. Lara Kornmaier, Claudia Lehmann und Anja Neumaier interpretierten sehr einfühlsam »I still haven’t found what I‘m looking for« und fanden doch noch etwas – ein dankbares Publikum, das sie mit großem Applaus bedachte. Ralf Müller und Miriam Köchel – ein Paar, das sehr gut harmonierte – sangen den Song »Gegen die Strömung« von Udo Lindenberg. Die 19-jährige sehr talentierte Sängerin Giulia Grimaudo bereicherte schon einige Konzerte als Solistin. In diesem Jahr ist sie bundesweit bekannt geworden durch ihre sehr erfolgreichen Auftritte bei den Fernsehsendungen von »The Voice of Germany«. Sie präsentierte mit viel Soul in der Stimme »Turning Tables« und das Publikum dankte mit tosendem Beifall und gab erst Ruhe, als sie eine Zugabe sang.
Eine Solistin sei auch noch erwähnt, nicht als Sängerin, sondern als Übersetzerin von englischen Song-Texten in den Nordracher Dialekt. Anja Neumaier präsentierte den Text von »You shook me all night long«, »mit Rücksicht auf die anwesenden Kinder nicht alles«, wie sie hinzufügte, und das Publikum hatte auch so seine helle Freude an der originellen Übersetzung.
Ein Schlagzeuger, ein Bassist, zwei Frauen am Keyboard und zwei E-Gitarristen sorgen für ein volles Klangerlebnis.
Abwechslungsreiche Showelemente
Die immer ausgereiftere Präsentation des Programms ist eine weitere Stärke des Gitarrenvereins. Dirigentin, Musikerinnen und Musiker verändern fast zu jedem Lied ihr Erscheinungsbild. Lichtwedel, Lichterketten, schwarze Hüte, rote Zylinder und Cowboyhüte, Federboas, Herzchen-Haarreif und Perücken, Kuscheltiere und kleine Fahnen, jedes Lied wird mit diesen Accessoires passend dargeboten und optisch aufbereitet. Eine perfekte Ton- und Lichttechnik mischte die Lieder ab und setzte die Aktiven in das rechte Licht. Der Clou waren auch in diesem Jahr die originellen Video-Filmchen, die auf einer großen Leinwand an der Rückwand der Bühne gezeigt wurden. Mitglieder des Gitarrenvereins hatten sie mit Witz und Einfallsreichtum aufgenommen, jeweils auf ein Lied abgestimmt. Man kann sich nicht vorstellen, dass die Präsentation noch gesteigert werden kann, einfach klasse!
Die Hansjakob-Halle bot dazu auch den passenden Rahmen. Eingang, Hallenraum und Bühne waren festlich mit Blumen und Accessoires geschmückt. Die Trachtenkapelle, Freunde des Vereins und der Verein Kalep aus Haslach versorgten sehr aufmerksam die Besucher mit Getränken und kleinen Speisen.
Mit zwei Zugaben, »Regenbogenfarben« und noch einmal »The greatest show«, verabschiedeten sich die Vereinsmitglieder, wieder mit Zirkusaccessoires, von ihrem begeisterten Publikum. Dirigentin Stefanie Nock ist es auch in diesem Jahr vortrefflich gelungen, mit ihren Mitgliedern ein großartiges Jahreskonzert zu präsentieren, das zurecht als »greatest Show« angekündigt war.
Danke für die Jahrzehnte lange Treue
Gitarrenverein Nordrach ehrt beim Jahreskonzert Mitglieder
Die Vorsitzende Elfriede Brucher konnte beim Jahreskonzert vier Vereinsmitglieder für langjährige Zugehörigkeit ehren und dankte ihnen unter dem Beifall der Besucher für ihre Treue.
Besonders hob Elfriede Brucher die Dirigentin Stefanie Nock hervor: 30-jähriges Jubiläum, davon 10 Jahre musikalische Leitung. Brucher lobte Stefanie Nock mit den Worten: »Würde es den Verein noch geben, wenn Du damals »Nein!« gesagt hättest? Du hast nach dem Tod des damaligen Dirigenten Hans-Georg Kluckert 2009 den Dirigentenstab übernommen und seither elf Konzerte geleitet. Die Choreographien, unsere Videopräsentationen, die Bilder für die Liedtitel, die Art der Präsentation der Lieder, die Vorbereitung der Liedblätter und der Elan, mit dem Du in jeder Probe, in jedem Konzert vor uns stehst, energiegeladen bis in die Haarspitzen, das alles ist Steffi.«
Ehrungen
10-jähriges Jubiläum: Christine Rauer
30-jähriges Jubiläum: Anita Schwarz und Stefanie Nock
40-jähriges Jubiläum: Sandra Huber
Foto: Herbert VollmerVorsitzende Elfriede Brucher (von links nach rechts) mit den Geehrten des Vereins Sandra Huber, Stefanie Nock, Anita Schwarz und Christine Rauer.
