Das Bildungswerk, der Alpenverein und der Schwarzwaldverein waren Gastgeber für Bertram Rueb, der am vergangenen Montag im Pfarrheim über seine Wanderung zum K2, dem zweithöchsten Berg der Welt, mit einer Power-Point-Präsentation berichtete.
Leider konnte Stefanie Vollmer vom Leitungsteam Bildungswerk nur rund fünfundzwanzig Besucher begrüßen. Um es vorweg zu sagen: Diese brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Zwei Stunden lang nahm Bertram Rueb seine Gäste mit auf seine vierwöchige, abenteuerliche Reise in das Karakorum, bis an den Fuß des 8.611 Meter hohen K2, an der Grenze zwischen Pakistan und China.
Im September 2013 flog das Ehepaar Bertram und Ingeborg Rueb zunächst nach Istanbul, dann weiter bis Bischeck, der Hauptstadt Kirgistans. Mit dem Bus erreichte ihre 14-köpfige Reisegruppe Kaschgar und dann mit zwei Geländewagen und einem Kleinlastwagen Jinjiang, eine autonome Region Chinas, die von Uiguren bewohnt wird. Unterwegs ging ein Bremszylinder kaputt und der Lastwagen steckte mit einem Rad in einer Grube. Schließlich wurde aber doch das Dorf Yilik auf 3.500 m erreicht, wo die Straße endete. Gepäck, Ausrüstung und Verpflegung wurden auf dreizehn Kamele verladen und die Karawane zog 190 Kilometer lang durch bizarre menschenleere Felslandschaften, überquerte immer wieder wilde Gebirgsflüsse und musste steile Felswände überwinden. Tagsüber war es sehr warm, in der Nacht herrschte strenger Frost. Am Aghil Pass auf 4.805 m bot sich eine atemberaubende Sicht auf die Achttausender Hidden Peak (8.080 m), Gasherbrum II (8.034 m) und Broad Peak (8.051 m). Im Shaksgam-Tal erreichte die Reisegruppe ihr Ziel, das sogenannte »chinesische Basislager« am K2. Den weiteren Aufstieg bis zum »pakistanischen Basislager« wagte dann nur noch das Ehepaar Rueb mit zwei Führern und einem Esel als Lasttier. Nach zwei Tagen kehrten sie zum Rest der Reisegruppe zurück und traten den ebenso beschwerlichen Rückweg an.
Die eindrucksvollen Fotos und insbesondere die immer wieder eingestreuten Videosequenzen belegten eindrücklich die Strapazen dieser Treckingtour in eine menschenfeindliche Welt, die die Teilnehmer mit phantastischen Ausblicken auf eine grandiose Bergwelt entschädigten.
Der kräftige Applaus der Besucher am Ende des Vortrags galt deshalb nicht nur Bertram Rueb für seinen kurzweiligen, informativen und lebendigen Vortrag, sondern auch der Leistung des Ehepaares Rueb, das eine solch abenteuerliche Reise bewältigen konnte.