Am Donnerstag feiert die Familie Muser vom stattlichen Muserhof, mitten im Dorf Nordrach gelegen, ein großes Fest. Althofbesitzer Werner Muser wird fünfundachtzig Jahre alt. Zu diesem Anlass sind neben seiner Familie auch zahlreiche Freunde, Nachbarn und die Pensionsgäste eingeladen.
Werner Muser erblickte am 25. Juli 1934 im Muserhof als ältestes der drei Kinder seiner Eltern Hans und Anna Muser das Licht der Welt. Nach dem Besuch der Volksschule besuchte er mehrere Fachschulen, um sich auf die Leitung des Hofs vorzubereiten, so die Landwirtschaftsschule Hochburg bei Emmendingen, die Forstschule Dornstetten und die Landvolkschule Tauberbischofsheim.
Sein privates Glück fand Werner Muser mit Erika Englisch, gebürtig in Klein-Mohrau im Sudetenland. Ihre Eltern mussten mit ihr zusammen die Heimat verlassen und fanden in Unterharmersbach eine neue Heimat. Beim Tanz im dortigen Gasthaus zum Ochsen lernten sich Werner und Erika kennen und daraus entwickelte sich eine lebenslange Gemeinschaft. Die Hochzeit wurde im Jahre 1956 gefeiert. Ihre beiden Kinder Ulrike und Hans-Jürgen bereicherten bald die junge Familie. Sechs Enkel und ein Urenkel gehören heute zur Großfamilie.
Im Jahre 1969 übernahm Werner Muser den Hof von seinem Vater. Nur fünf Jahre später musste die Familie mitansehen, wie ihr Hofgebäude aufgrund einer Brandstiftung vollständig zerstört wurde. Die Gemeinde stellte leerstehenden Wohnraum im Schulgebäude zur Verfügung und innerhalb eines Jahres baute Werner Muser den dorfbildprägenden Hof wieder neu und schöner als je zuvor auf.
Der Muserhof ist einer der wenigen Höfe in Nordrach, der immer noch als Vollerwerbsbetrieb geführt wird. Der Hof zählt mit einer Betriebsfläche von fast 50 ha, davon 36 ha Wald, zu den großen Höfen in Nordrach. Eine zusätzliche Einnahmequelle erschloss sich die Familie Muser mit »Ferien auf dem Bauernhof«, die bereits seit 1950 angeboten werden. Seit 1987 darf sich die Gästepension Muser mit dem »Deutschen Landwirtschaftlichen Gütezeichen« schmücken und der Ortenaukreis verlieh die Auszeichnung als »Schönes Gasthaus«. Die Gäste kommen aus ganz Deutschland, darunter sind aber auch viele aus Frankreich und den Beneluxländern. Ein besonderes Markenzeichen der Pension Muserhof sind die Stammgäste geworden. Jedes Jahr finden mehrere Gästeehrungen statt, nicht selten für 20, 25 und bis zu 45 Aufenthalten. Die Gäste schätzen vor allem die familiäre Atmosphäre und die gut bürgerliche Küche, mit der sie verwöhnt werden. Alle Familienmitglieder nehmen sich immer wieder Zeit für ein Schwätzchen mit ihren Gästen.
Im Jahre 1998 übernahmen Sohn Hans-Jürgen und seine Ehefrau Ursula den Hof. Werner und seine Ehefrau Erika blieben bis zum heutigen Tag unentbehrliche Helfer in Haus und Hof. Wenn es das Wetter erlaubt, arbeitet Werner Muser nach wie vor jeden Tag im eigenen Wald, der von ihm und seinem Sohn Hans-Jürgen vorbildlich bewirtschaftet wird.
Werner Muser engagierte sich in der BLHV- und in der CDU-Ortsgruppe als förderndes Mitglied. Die Sorge um Haus und Hof füllte die Tage gut aus und ließ wenig Raum für andere Aktivitäten. Nur an den Sonntagnachmittagen gönnen sich Werner und Erika Muser eine Pause, sind regelmäßig mit dem Auto in der näheren Umgebung unterwegs und genießen ihre Spazierfahrten. Falls sie sich einmal einen Kurzurlaub erlauben, ist vor allem das Allgäu ihr Ziel. Nach der »Wende« waren sie auch schon dreimal in den heute zu Tschechien gehörenden Heimatort der Ehefrau gefahren.
Werner Muser ist mit seinem Leben rundum zufrieden. Großen Wert legt er auf ein harmonisches Familienleben und die tägliche Arbeit möchte er nach wie vor nicht missen. Im Jahre 2016 konnte er mit seiner Ehefrau das Fest der Diamantenen Hochzeit feiern und er hofft, dass es ihnen gegönnt ist, in zwei Jahren auch die Eiserne Hochzeit zu erleben.
Die Heimatzeitung reiht sich in die große Zahl der Gratulanten ein und wünscht Werner Muser noch viele gute und erfüllte Jahre.