Rund fünfzig Seniorinnen und Senioren besuchten am vergangenen Mittwoch im Pfarrheim den dritten Seniorennachmittag im neuen Jahr. Schulrat i. R. Bernd Antes referierte zum Thema Glück. Die Frauengemeinschaft sorgte für das leibliche Wohl der Gäste.
Im Mittelpunkt des Seniorennachmittags stand der Vortrag von Bernd Antes »Vom großen und vom kleinen Glück«. Die Sehnsucht nach Glück habe im Leben der Menschen schon immer eine große Rolle gespielt, meinte Antes. Kann man Glück lernen, gar erzwingen? Der böhmische Feldherr Wallenstein ließ sich regelmäßig ein Horoskop erstellen. Der Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud meinte, dass der Mensch von vielen Seiten bedroht werde, deshalb sei es für ihn notwendig, geeignete Strategien zu beherrschen, um sich dessen zu erwehren und sein Glück zu sichern. Folgerichtig überschwemmen Bücher über Glück und Glückstraining den Markt. Glücksbringer waren und sind weit verbreitet: Amulett, Talisman, Glücksschwein, Engelfiguren, auch den Daumen drücken gehört dazu.
Zwei große Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema Glück. Die Deutsche Post veröffentlicht jährlich einen Glücksatlas und stellt das Glücksniveau in den Bundesländern fest. Das Happiness-Institut von Coca-Cola untersucht seit vielen Jahren, wie die Deutschen ihre Lebensfreude steigern.
Was ist eigentlich Glück? Antes meinte, Glück sei für jeden etwas Anderes. Er stellte ein Mosaik des Glücks vor: Genuss, Geld, Freundschaft, Partnerschaft, Medien, Flow, Arbeit, Neugierde, Zeit, Abwechslung, Sex, Gesundheit, Lächeln, aktiv sein. Trägheit mache traurig, eine gelungene Arbeit sei dagegen Glück. Flow bedeute, in einer Tätigkeit ganz aufzugehen. Geld allein mache jedenfalls nicht glücklich.
Zum Schluss gab Antes noch einige Tipps: Man solle ein Glückstagebuch führen und darin täglich zwei, drei Begebenheiten niederschreiben. Er warnte davor, auf das große Glück zu warten. Man solle lieber aktiv sein, sich bewegen, sich für etwas Sinnvolles engagieren, zuhören können, Komplimente machen. Wichtig sei, sich nicht mit anderen vergleichen, sondern sich selbst zu akzeptieren, wie man ist: »Liebe dich selbst, dann können andere dich gern haben«.
Bernd Antes erhielt dankbaren Applaus und vom Vorsitzenden Herbert Vollmer einen Korb mit Nordracher Spezialitäten. Ein gemeinsames Vesper rundete diese unterhaltsame und lehrreiche Begegnung ab.