In seiner öffentlichen Sitzung am Montag verabschiedete der Gemeinderat den Haushaltsplan für das Jahr 2019. Werden alle Investitionen wie geplant umgesetzt, muss die Gemeinde einen Kredit in Höhe von 600.000 Euro aufnehmen.
Bereits in einer nichtöffentlichen Sitzung am 30. November hatte das Ratsgremium den Haushaltsplan 2019 vorberaten und ausführlich diskutiert. Am Montag erläuterte nun Rechnungsamtsleiter Nicolas Isenmann das Zahlenwerk. Im Vergleich zum Haushaltsjahr 2018 wird es 2019 nicht möglich sein, im Ergebnishaushalt ein positives Ergebnis zu erzielen und somit den Haushaltsausgleich in der ersten Stufe zu erreichen.
Der Rechnungsamtsleiter erklärte, dass dies überwiegend der Systematik des kommunalen Finanzausgleichs geschuldet sei. Alleine durch die Kreis- und die FAG-Umlagen hat die Gemeinde Nordach rund 495.000 Euro mehr Aufwand als 2018. Bei den Schlüsselzuweisungen gibt es mit 593.460 Euro ebenfalls einen deutlichen Schnitt. Im Plan für 2018 sind noch 977.230 Euro ausgewiesen. Diese Faktoren führen dazu, dass von einem negativen ordentlichen Ergebnis in Höhe von 325.930 Euro ausgegangen werden muss. Die ordentlichen Erträge im Ergebnishaushalt summieren sich auf 4,76 Millionen Euro. Denen stehen Aufwendungen in Höhe von 5,09 Millionen Euro gegenüber.
Durch geplante Grundstücksverkäufe können aber außerordentliche Erträge in Höhe von 200.000 Euro eingeplant werden, die das negative Gesamtergebnis auf 125.930 Euro reduzieren.
Trotz dieser Planzahlen wird die Gemeinde Nordrach nicht an der Steuerschraube drehen. Dies gilt sowohl für die Grundsteuer A und B als auch für die Gewerbesteuer.
882.700 Euro Zuschüsse erwartet
Das Volumen des Finanzhaushalts 2019 beläuft sich auf 5,99 Millionen Euro. Die Gemeinde erwartet Zuschüsse in Höhe von 882.700 Euro. Diese fließen für die Rathaussanierung, die neue Ortsmitte und das Wasserrad Maile-Gießler-Mühle nach Nordrach. Die Auszahlungen im Finanzhaushalt betragen 4,55 Millionen Euro für die Aufwendungen sowie 22.300 Euro für die Kredittilgung. Das Volumen der Investitionstätigkeit addiert sich auf 1,992 Millionen Euro.
Der Schuldenstand der Gemeinde Nordrach beträgt zum Jahresende 160.305 Euro. Wird der Haushalt wie geplant umgesetzt, steigt der Schuldenstand bis Ende 2019 auf 738.000 Euro an.
»Der Gemeinde Nordrach geht es nicht schlecht«, kommentierte Rechnungsamtsleiter Nicolas Isenmann das Zahlenwerk. Wichtig sei es, in guten Jahren etwas auf die hohe Kante zu legen. Grundsätzlich habe man versucht, die Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde so sorgfältig wie möglich zu schätzen. Bei einer Enthaltung verabschiedete der Gemeinderat den Haushaltsplan für das Jahr 2019.
Geplante Maßnahmen der Gemeinde Nordrach im Jahr 2019
Wichtige Unterhaltungsmaßnahmen Ergebnishaushalt:
• Unterhaltung Straßen/Brücken 120.000 €
• Freibad (Beckenfliesen u.a.) 20.000 €
• Kanalunterhaltung 50.000 €
• Unterhaltung Wasserleitungen 28.500 €
Geplante Investitionen im Finanzhaushalt:
• Neubau Hochbehälter Helgenbühl 343.000 €
• Sanierungsgebiet Ortsmitte (Kurpark/Festplatz/Kirche) 250.000 €
• Sanierungsgebiet Ortsmitte Sonstiges 100.000 €
• Freibad – Sanierung Rohrnetz 150.000 €
• Breitbandausbau 80.000 €
• Sanierung Brücke Ostermann – Planung 20.000 €
• Umgestaltung Puppenmuseum 50.000 €
• Wasserrad Maile-Gießler-Mühle 17.000 €