Erlebnisreiche Tage verbrachte Nordracher Wanderer auf Teneriffa. Mit vielen neuen Eindrücken ging es nach einer Woche und vielen Höhenmetern in den Beinen wieder zurück.
Die Anreise erfolgte vom Flughafen Karlsruhe/Baden über Teneriffa Süd. Von dort wurden die 22 Teilnehmer der DAV Sektion Offenburg – Ortsgruppe Nordrach mit dem Bus ins Hotel Las Anguillas in Puerto de la Cruz gebracht. Während im Süden alles noch grau und trocken erschien, wurde es während der Fahrt in den Norden von Teneriffa immer grüner. Nach dem Einchecken wurde als erstes das Hotel samt Swimmingpool und Parkanlage erkundet, bevor es zum Abendessen ging.
Abenteuer Autofahrt
Am Sonntag nach dem Frühstück fuhren alle Teilnehmer bei strahlendem Sonnenschein mit den angemieteten Pkws über abenteuerliche Straßen zum Wanderparkplatz La Caldera im Orotavatal. Geplant war die Anfahrt über die TF 21, gefahren wurde nach Navi über die alten Straßen mit teilweise bis zu 40 Prozent Steigung. Vom Parkplatz La Caldera oberhalb von Aguamansa wanderte die Gruppe zunächst steil bergauf zum Rastplatz und von dort auf dem Forstweg mit der Ausschilderung »Pista de los Organos« durch einen typischen »Pinar«, den kanarischen Pinienwald. Der für diese Region typische Nebel hinderte die Wanderer leider daran, die Aussicht zu genießen. Somit konnten sie auch die »Orgelpfeifen«, die Feldsäulengruppe, die die Erosion geformt hat, nicht sehen. Nach etwa einer Stunde wurde an der Casa de Agua am Rande einer Schlucht die Mittagsrast eingelegt. Gestärkt ging es weiter bis zum Rastplatz El Tope. Von hier ging es in Serpentinen hinunter bis zu einem asphaltierten Sträßchen, das durch Wiesen, Felder und Bauerngärten
mit blühenden Geranien, Orangen- und Zitronenbäumen, sowie Bananenplantagen führte. Das Sträßchen führte weiter bergauf. Über Holztreppen und herrliche Waldwege wurde nach ungefähr drei Stunden wieder der Wanderparkplatz La Caldera erreicht. Bevor es zurück ins Hotel ging stärkte man sich mit einem Cappuccino in einem Café in Aguamansa. Einige Unentwegte machten sich – zurück im Hotel – auf den Weg nach Puerto de la Cruz, um sich die frische Brise des Atlantiks um die Nase wehen zu lassen. Nach einem hervorragenden Abendessen ließen die Nordracher den Tag bei einem Cocktail an der Bar ausklingen.
Vulkangeformte Landschaft
Strahlender Sonnenschein veranlasste die Urlauber am Montagmorgen in den Osten von Teneriffa, das Anaga-Gebirge, zu fahren. Nach ungefähr 90 Minuten Fahrtzeit und zum Teil herrlichen Ausblicken – sofern es die Nebelschwaden zuließen – auf den Teide sowie das Meer wurde La Chamorga erreicht. Gut ausgebaute, aber den Gegebenheiten angepasste schmale und kurvenreiche Straßen hatten bei den Motorradfahrern in der Gruppe für helle Begeisterung gesorgt. La Chamorga befindet sich am Ende der Straße und besteht aus ein paar Häusern, vielen kleineren Äckern und Gärten und einem Café. Von hier aus war eine gemütliche Runde zum Aussichtspunkt Casas Blancas geplant. Gehdauer: etwa drei Stunden. Diese Wanderung wurde mehr oder weniger gewollt auf fünf Stunden ausgedehnt. Herrliche Blicke auf den Atlantik mit seinen Wellenspielen und die einzigartige Vegetation mit den vielen Blumen und Kräutern, Kakteen sowie den Palmen entschädigten für den anstrengenden Ab- und wieder Aufstieg.
Der Dienstag begann ebenfalls vielversprechend. Vom Parkplatz La Caldera sollte es auf dem Höhenweg rund um die Orgelpfeifen mit Panoramablick gehen. Der Start war wieder am Parkplatz, die Wanderung führte dann von dem Rastplatz Casa de Agua bergauf durch den Pinienwald auf den Pilgerpfad »Camino Candelaria«. Steil führte der Weg über herrliche Waldwege und teilweise tiefe Gräben nach oben. Leider wurde die Ausschilderung »El Tope«, die den Abzweig zum Höhenweg kennzeichnen sollte, nicht gefunden. Deshalb entschlossen sich die Wanderer, den Pilgerweg weiterzugehen. Herrliche Aussichten bei strahlendem Sonnenschein auf die Orgelpfeifen, auf den schneebedeckten Teide sowie die Nachbarinsel La Palma inklusive. Nach drei Stunden und ungefähr 800 Höhenmeter wurde der Aussichtspunkt La Crutica erreicht. La Crutica ist einer der Gipfel auf Teneriffa mit über 2.000 Metern Höhe. Diese Bergflanken, die nach Süden ausgerichtet sind, bilden einen Teil des Pedro Gil Kraters. Während ein Großteil der Gruppe auf die Abholung durch die angemieteten PKWs wartete, machten sich vier Teilnehmer zu Fuß auf den Rückweg zum Parkplatz La Caldera. Nach weiteren 21 Kilometern und vier Stunden Wanderzeit waren auch sie am Ziel – um viele herrliche Aussichten und Eindrücke reicher.
Der höchste Gipfel Spaniens
Bereits um 7 Uhr ging es am Mittwochmorgen Richtung Teide los, dem Welterbe-Park auf einem Vulkan. Den Sonnenaufgang zu erleben, war es an diesem Morgen wert, so früh aufzustehen. Während im Orotavatal noch Nebelschwaden die Sicht auf den Teide versperrten, empfing die Nordracher an der Talstation am Teide (2.250 m) strahlender Sonnenschein. Sie waren die ersten Gäste an diesem Tag und somit war alles noch ruhig. Die Bergbahn brachte uns in weniger als zehn Minuten auf 3.555 Meter Höhe. Die grandiose Aussicht auf die umliegenden Inseln La Palma, La Gomera und Gran Canaria war ein einzigartiges Erlebnis. Beeindruckend auch die »Mondlandschaft« des Teide, die durch die austretende Lava entstanden ist. Leider war es aufgrund von Eis und Schnee nicht möglich, die geplanten Wanderungen bei der Bergstation vorzunehmen.
Nach einem Aufenthalt in der Talstation ging es weiter nach Masca, einem kleinen Bergdorf im Nordwesten der Kanareninsel, das bei einem Aufenthalt auf Teneriffa unbedingt besichtigt werden sollte. Berühmt ist dieser Ort unter anderem auch durch die Masca-Schlucht, die man bis zur Playa de Masca hinunter durchwandern kann und anschließend mit dem Boot weiter nach Los Gigantes fährt, doch leider war die Schlucht aufgrund von Erdrutschen wegen des vielen Regens in diesem Frühjahr für längere Zeit gesperrt.
In Serpentinen ging es eine sehr steile schmale Straße nach Masca hinunter – Gegenverkehr in Form eines Reisebusses war eine große Herausforderung für alle Autofahrer. Dieses kleine Örtchen, das im Teno-Gebirge liegt, hatte im Jahr 2011 105 Einwohner und rund 80 Häuser und war bis in die 1960 Jahre nur über eine Sandpiste von Santiago del Teide zu erreichen. Das im Vulkankrater gelegene Örtchen besteht aus verschiedenen Ortsteilen, die sich an den Berghängen verteilen. Überall wo es möglich ist, wurden terrassenartige Felder angelegt. Außer der Schlucht war Masca durch seine Kartoffeln, Zwiebeln und den Knoblauch – die besten auf ganz Teneriffa – bekannt. Nach einem ausgiebigen Aufenthalt fuhren die Nordracher über die Küstenstraße zurück ins Hotel. Den lauen Frühlingsabend ließen sie bei einem Bummel durch die Altstadt von Puerto de la Cruz und entlang der Strandpromenade ausklingen.
Wind und Nebel
Während einige am Donnerstag im Hotel blieben, fuhr ein Großteil der Gruppe zum Informationszentrum am Teide, um zu einer Rundwanderung zu starten. Die Anfahrt fand bei Regen und dichtem Nebel statt, doch ab 1.800 Metern Höhe hatte man die Regenwolken durchbrochen und strahlender Sonnenschein ließ auf einen schönen Tag hoffen. Und tatsächlich – die vierstündige Rundwanderung am Teide durch das Vulkangestein und die vielen verschiedenen Felsformationen fand bei schönstem Wetter, aber starkem Wind statt. Die Bahn auf den Teide war an diesem Tag gesperrt. Die Mittagsrast wurde in einer windgeschützten Anlage gehalten, die aus mehreren Steinhäusern bestand. Beim wie immer hervorragenden Abendessen ließen die Wanderer die wunderschönen Erlebnisse am Teide Revue passieren und lachten über die abenteuerlichen Rückfahrten zum Hotel. Von einer Inselrundfahrt mit der Besichtigung von zwei Flughäfen, über eine Rundfahrt mit Besichtigung von Fincas bis zu Standzeiten im Stau, da man nicht mit der langen Arbeitszeit der spanischen Bauarbeiter rechnete, war alles dabei. Leider hatten die Teilnehmer, die im Hotel blieben, nicht so viel Glück mit dem Wetter. Im Norden der Insel regnete es den ganzen Tag.
Der Freitag stand für alle zur freien Verfügung. Bei schönem Wetter gingen einige an den Strand, während andere Teilnehmer einen Stadtbummel mit Besuch des Marktes sowie des botanischen Gartens vorzogen. Ein »Muss« war für eine weitere Gruppe die Besichtigung des Loroparkes in Puerto de la Cruz. Diese Artenvielfalt von Papageien, Meerestieren und weiteren seltenen vom Aussterben bedrohten Tieren war bemerkenswert. Beeindruckend waren auch die zahlreichen Shows im Park. Leider war nun die Woche schon fast vorüber, nur noch ein letztes gemeinsames Abendessen stand an. Am Hotelpool bei einem Cocktail waren alle der Meinung: Hotel, Essen, Programm und Stimmung waren sehr gut. Eine Woche Urlaub bei strahlendem Sonnenschein hat allen gutgetan.
Nach dem Frühstück am Samstag hieß es Koffer packen und ein letztes Mal die Sonnenstrahlen genießen, bevor der Bus wieder an den Flughafen Teneriffa Süd fuhr, von wo es zurück nach Karlsruhe/Baden ging. Mit vielen neuen Eindrücken kehrten alle in Ortenau zurück.