Am Samstag kann auf der Allmend in Nordrach gefeiert werden. Lydia Repple, vor allem als Wirtin des Mühlenstübles weithin bekannt, kann auf 80 Lebensjahre zurückblicken.
Lydia Welle kam am 9. Dezember 1937 als zweites von acht Kindern ihrer Eltern Georg und Anna Welle vom Wellehof am Bäumlesberg zur Welt. Nach dem Besuch der Volksschule besuchte sie die landwirtschaftliche Schule. Ab 1956 half sie auf dem benachbarten Göhringhof, im Ortsteil Allmend gelegen, bei allen anfallenden Arbeiten. Die Eheleute Gustav und Anna Göhring hatten im Zweiten Weltkrieg alle ihre Kinder, das waren drei Söhne gewesen, im Kriegseinsatz verloren und benötigten dringend Hilfe bei der Bewirtschaftung ihres 28 Hektar großen Hofs. Im Jahre 1958 adoptierten die Eheleute Göhring Lydia Welle und setzten sie als Alleinerbin ein.
Zur gleichen Zeit war auch Heinrich Repple, gebürtig vom Rautschhof, als landwirtschaftlicher Arbeiter auf dem Hof tätig. Lydia und Heinrich lernten sich dabei nicht nur kennen, sondern fanden auch Gefallen aneinander. Am 29. Januar 1959 feierten sie ihre Hochzeit. Sechs Kinder, fünf Buben und ein Mädchen, bereicherten bald ihre Familie.
Im Jahre 1987 trafen die Eheleute Repple eine zukunftsweisende Entscheidung. Auf dem Hofgelände stand eine Mühle, die nicht mehr benötigt wurde. Sie richteten darin eine Vesperstube ein. Bald war das Mühlenstüble weithin bekannt und bereits nach zehn Jahren wurde ein Anbau notwendig, um der steigenden Nachfrage und den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Im Jahre 2007 übergaben die Eheleute Repple ihren Hof dem Sohn Heinrich Repple und seiner Ehefrau Elke, die seither Haus und Hof bewirtschaften und den Gaststättenbetrieb sehr erfolgreich weiterführen. Vor knapp zehn Jahren wurde durch Privatinitiative einiger Eltern ein Kinderspielplatz angelegt, der die Attraktivität dieser Gaststätte, idyllisch an der Nordrach gelegen, noch deutlich gesteigert hat.
Lydia Repple widmete sich neben den Arbeiten in Haus, Hof und Gaststätte vor allem auch ihrem großen Bauerngarten und stellt heute noch gerne Handarbeiten her.
Ihren runden Geburtstag feiert die Jubilarin zusammen mit ihrer Großfamilie und Verwandten am Sonntag in ihrem Mühlenstüble. Ihre sechs Kinder werden mit neun Enkelkindern und einem Urenkel an der Feier teilnehmen und ihr damit eine große Freude bereiten. Die Vesperstube ist deshalb an diesem Sonntag für andere Gäste geschlossen.