Neuerungen im Nahverkehr bringt der 1. Juli in Nordrach mit sich. Die Zahl der angebotenen Linienbus-Fahrten wird deutlich erhöht.
Die verbesserte Anbindung Nordrachs an den öffentlichen Personennahverkehr ist die erste umgesetzte Maßnahme des gesamten neuen Nahverkehrsplans des Ortenaukreises.
Die Änderungen setzen sich aus zwei Teilen zusammen. Zum einen wurden etliche Fahrten, die bisher nur an Schultagen stattfanden, in den Ganzjahresbetrieb überführt. Zum anderen sind zusätzliche Fahrten am Wochenende aufgenommen worden. »Die Verbindung war in den Schulzeiten ganz gut, am Wochenende und in den Ferien aber schon sehr ausgedünnt«, blickt Carsten Erhardt auf den Nahverkehr zurück, der nun bald der Vergangenheit angehören wird.
Zusätzliche Umläufe
Wichtig sei, dass nicht nur der ÖPNV im Stadtbereich ausgebaut werde, sondern auch die Fläche Berücksichtigung finde, beschreibt Erhardt die Intention der Maßnahme, durch die nun acht zusätzliche Umläufe angeboten werden können. Der Weg weg vom Individualverkehr solle wo auch immer möglich beschritten werden, und auch für den Tourismus sei der Bus wichtig, etwa weil die Rückreise nach einer Wanderung am Wochenende auf dem Obstbrennerweg – mit Verkostung der lokalen »Wasser« – endlich unkompliziert möglich ist.
Mehr Busse in den Ferien
Der ab 1. Juli gültige Fahrplan bringt also keine Nachteile für die Schulkinder und viele Vorteile für Berufspendler, Urlauber und Ausflügler mit sich. Die Verbindungen fahren konstant, so dass sich keine großen Lücken im Fahrplan mehr während der Ferienzeiten auftun. Sie sind im Wesentlichen an den Zug-Fahrplan in Zell gekoppelt, so dass die Anschlüsse gut funktionieren. Auch mit den größeren Arbeitgebern wurde gesprochen, um Belange, etwa hinsichtlich eines möglichen Schichtbeginns, so gut wie möglich berücksichtigen zu können.
Endlich Anschluss am Wochenende
Am Wochenende bestanden bisher nur am Samstag vormittag zwei Verbindungen. Wer sonntags von Nordrach nach Zell wollte oder umgekehrt, hatte schlechte Karten. Im neuen Plan sind zwei zusätzliche Fahrten am Samstag Nachmittag (14.36 Uhr und 16.36 Uhr ab Zell Bahnhof, 15.05 Uhr und 17.05 Uhr ab Klausenbach,) vorgesehen. Am Sonntag fährt der Bus einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag vom Zeller Bahnhof nach Nordrach (8.36 Uhr und 16.36 Uhr) und zurück (9.05 Uhr und 17.05 Uhr ab Klausenbach). Diese neuen Wochenendverbindungen bestreitet das Busunternehmen Schnurr für die TGO mit einem 8-Sitzer-Bus. Damit trotzdem keiner wegen Überfüllung des Transportmittels an der Haltestelle zurückbleiben muss, gilt die Regelung, dass Gruppen von mehr als vier Personen spätestens am Freitag nachmittag bei der
Firma Schnurr telefonisch (07835/8813) anzumelden sind, damit entsprechend disponiert werden kann.
Die Zeiten für den Fahrplan seien nicht in Stein gemeiselt und können nachjustiert werden, informiert Carsten Erhardt. Sie seien mit Landratsamt und der Fa. Schnurr abgestimmt. Bürger und Firmen können sich mit Vorschlägen melden, damit der Bus optimal genutzt werden kann.
Testphase läuft ab 1. Juli
In den nächsten zwei Jahren, bis zum Sommer 2019, wird sich zeigen, wie die Fahrten an den Werktagen angenommen werden und welche Effekte sich durch die Erweiterungen ergeben. Der Wochenend-Fahrplan ist auf ein Jahr projektiert. Dann wird entschieden, wie es weitergehen soll. Zwischenzeitlich wird immer wieder gezählt, wie viele Fahrgäste die zusätzlichen Verbindungen mit welcher Art von Fahrkarte nutzen. Die Verantwortlichen wollen daraus Rückschlüsse ziehen, ob die verbesserte Verbindungsqualität auch neue Fahrgäste anzieht oder ob sie eher zu einer Verlagerung der Fahrten führt. »Die Nordracher können mit den Füßen abstimmen«, ruft Bürgermeister Carsten Erhardt alle auf. »Jetzt liegt es an uns, die Busse zu nutzen!«
Der neue Fahrplan wird im Amtsblatt vollständig veröffentlicht und an den Haltestellen ausgehängt. Auch in der elektronischen Fahrplanauskunft der TGO sind die Busverbindungen zu finden. Für Fahrten, die mit dem öffentlichen Bus nicht abzudecken sind, wird es das »Nordrach Taxi« auch weiterhin geben.





