Am Donnerstagnachmittag fand in der Winkelwaldklinik eine Feier statt, aus zwei Gründen: Dr. Anna Gette konnte sich als neue Chefärztin der Abteilung Geriatrische Rehabilitation vorstellen und danach folgte eine Führung in die erweiterten Räume der Abteilung Geriatrie. Mitarbeiter und zahlreiche Gäste nahmen an der Feier teil.


Geschäftsführerin Bettina Lehmann-Isenmann war die Freude sichtlich anzumerken, als sie die neue Chefärztin der Abteilung Geriatrische Rehabilitation, Dr. Anna Gette, vorstellen konnte. Sie erwähnte zunächst, dass es für die Winkelwaldklinik die richtige Entscheidung gewesen sei, vor zwölf Jahren die Abteilung Geriatrische Rehabilitation einzurichten. Der Bedarf sei seither stetig gestiegen, so dass nun die Erweiterung um weitere zwölf Betten notwendig geworden sei. Mit Dr. Anna Gette habe die Klinik eine hochqualifizierte Expertin gewinnen können. Auch der ärztliche Direktor Dr. Timm Dauelsberg begrüßte die neue Kollegin mit herzlichen Worten.
Dr. Gette stellte sich kurz vor: In Nowosibirsk geboren, habe sie in Tübingen studiert, dann ihre Vorliebe für ältere Menschen entdeckt und in Bayern als Oberärztin in einem 50-Betten-Haus gearbeitet. Danach sprach sie zum Thema »Altern, Alter, geriatrischer Patient und Möglichkeiten geriatrischer Rehabilitation«. Geriatrie bedeute Altersheilkunde und befasse sich allgemein mit Erkrankungen und Unfallfolgen alter Menschen. Menschen würden sich trotz gleichen Alters in ihrem biologischen Alter stark unterscheiden. Der geriatrische Behandlungsansatz gehe über die Behandlung einzelner Erkrankungen hinaus und ziele auf die Verbesserung der Lebensqualität und die Aufrechterhaltung der Patientenautonomie.
Die Frage sei grundsätzlich, was getan werden soll, nicht was getan werden kann. Früher sei ein Oberschenkelhalsbruch ein schwerer Schicksalsschlag gewesen, der oft eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit nach sich gezogen habe. Heute stünden Operationstechniken zur Verfügung, die eine frühzeitige Mobilisation erlauben. Für den Patienten würden dann aber trotzdem die krankheitsbedingten Behinderungen in den Vordergrund treten. Durch die Behandlung in der Klinik könnten durch individuell angepasste Behandlungsverfahren verlorengegangene Fähigkeiten wieder erreicht werden.
Ein wichtiges Prinzip sei der ganzheitliche Ansatz, der diagnostische Gesamtprozess müsse in einen konkreten Behandlungs- und Betreuungsplan münden, mit Einbeziehung der Angehörigen. Auch die Entlassung der Patienten müsse sorgfältig und frühzeitig vorbereitet werden. Mit den Worten »Wir sind für die Patienten da, nicht die Patienten für uns. Ich freue mich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit« schloss sie ihren sehr anschaulich gehaltenen Vortrag.
Anschließend hatten die Gäste Gelegenheit, die erweiterten Räume der Abteilung Geriatrische Rehabilitation »Wald« zu besichtigen. Die elf Zimmer mit zwölf Betten sind in hellen und freundlichen Farben gehalten. Ein großer Gruppenraum dient der Kommunikation untereinander, auch der Musik und Übungen der Feinmotorik.