Esther Echtle, Andrea Lienhard und Stefanie Vollmer vom Bildungswerk Nordrach hatten allen Grund zur Freude. Am Freitagabend waren rund 130 Besucher ins Pfarrheim gekommen, wo die »Liederspenstigen« ein Kabarett-Gastspiel gaben.
Die Gäste konnten einen vergnüglichen und unterhaltsamen Abend erleben. Die vier Frauen des Quartetts kommen aus Triberg, St. Georgen und Umgebung und treten schon seit ungefähr 15 Jahren auf, inzwischen mit ihrem fünften Programm »Wir bereuen nix«. Gabi Elsässer, Myriam Endriss, Ursula Haller-Turtzek und Verena Müller-Möck singen ihre selbstverfassten, hintergründigen und witzigen Texte zu bekannten Melodien.
Die vier Frauen schafften es schnell, mit Charme und Leichtigkeit das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Ihr Programm war kurzweilig und hintergründig, immer wieder erhielten die Männer kleine und größere Nackenschläge. Männer, ja, aber nur ambulant, nicht stationär! Der Traummann muss vor allem eines können: spülen! Sie sparten aber auch nicht mit gegenseitigen Sticheleien und Vorhaltungen. Bekannte Chansons versahen sie mit herrlich lockeren und flotten Texten, die das Publikum immer wieder zum Lachen brachten.
Bemerkenswert war auch das schauspielerische Talent der »Liederspenstigen«, das bei der Zugabe seinen Gipfel erreichte. Die vier Frauen legten zu »Dancing Queen« einen irren Tanz auf die Bühne.
Hintergründige Texte zu Gitarre und Klavier
Myriam Endriss brillierte an mehreren Instrumenten. Sie spielte Klavier, griff zu großer und kleiner Gitarre und sang dazu aus voller Kehle. Gabi Elsässer in goldener Robe sang in ihrer kräftigen, schwäbischen Mundart. Köstlich ihr Lied über ihre Messie-Leidenschaft, das sie brillant vortrug. Verena Müller-Möck, gelernte Schauspielerin, flanierte in frivoler Art und Weise als Orchester-Groupie auf der Bühne hin und her. Auch beim Zigaretten-Tango (Melodie: Kriminal-Tango) zeigte sie ihr großes Talent. Einfühlsam beschrieb sie die Zigarette wie einen Liebhaber, die für sie alles bedeutete und der sie alles zu geben bereit war.
Die vier »liederspenstigen« Damen sangen über Freundschaft, die sie nicht in Zeit messen, sondern in (drei) Männern. Ursula Haller-Turtzek und Verena Müller-Möck traten als zwei reiche Russinnen auf, die nur drei Naturkräfte kennen, »Atomkraft, Schwerkraft und Kaufkraft«. Auch das Thema der männlichen Enthaarung im Genitalbereich war an Witz und Komik nicht zu übertreffen.
Für die Zwischenstücke hatten die Powerfrauen stets die Melodie des Songs »Don‘t worry be happy« von Bobby McFerrin ausgewählt, was ihrer positiven Grundeinstellung perfekt entspricht. Alkoholisierte Beziehungsgespräche, die Pommes-Diät und die Sport-ist-Mord-Mentalität trainierten die Lachmuskeln.
Mit »Je ne regrette rien« beendeten sie das Programm, sangen jeweils den französischen Originaltext von Edith Piaf sowie deutsche Strophen, in denen sie nichts bereuten, was sie sich an Anzüglichkeiten an diesem Abend geleistet hatten.
Die Zuschauer dankten mit einem tosenden Applaus und wurden mit der Zugabe von ABBAs »Dancing Queen« belohnt.





