Im Rathausflur ist die Decke freigelegt, im zweiten Dachgeschoss die bestehende Fachwerkkonstruktion gesichtet. Bürgermeister Carsten Erhardt berichtet: »Es rumpelt, alles ist staubig – man spürt, es geht dagegen.« Architekt Christian Bruder, vom Architekturbüro Bruder kam am Montag zur Gemeinderatsitzung mit Aufgaben für die Bauherren.
Er informierte die Gemeinderäte, dass die Untere Baurechtsbehörde Zell am Hamersbach die Baugenehmigung erteilt hat. Für die Baufreigabe werde derzeit die Statik geprüft. Bis in vier Wochen – rechtzeitig zum geplanten Baustart – werde sie vorliegen.
Der Bauzeitenplan beginnt am 2. Mai mit dem Einrichten der Baustelle. Ein Baukran muss im Bereich der Bushaltestelle und auf dem Gehweg vor dem Rathaus gestellt werden. Während der Bauzeit ist die Bushaltestelle darum um 150 Meter taleinwärts verschoben. Für die Materialen und Maschinen werden auf angrenzenden Grundstücken, in Absprache mit den Eigentümern, Plätze hergerichtet.
Die Sanierungsarbeiten am Rathauses beginnen mit Rückbau und Ersatzinstallationen: Pflaster aufnehmen, Abbrucharbeiten am Dach, herunternehmen von Wänden… Danach startet der Neubau mit setzen der Fundamente. Acht Wochen nach Baubeginn sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen sein.
Ausgeführt werden sie von den Betrieben »Echle Bau« Lahr, »Holzbau Bendler« Nordrach und »Blechnerei Roland Bilharz« Oberharmersbach. Im Block vergaben die Gemeinderäte die Arbeiten dem jeweils preisgünstigsten Anbieter.
Ergebnisse der Ausschreibung
Elf ausgewählte Maurerbetriebe wurden in der Region angeschrieben. Vier haben ihr Angebot abgegeben. Drei sagten aus zeitlichen Gründen ab. Architekt Christian Bruder nannte noch einmal eine Voraussetzung für das Verfahren der begrenzten Ausschreibung: Die Auftragswerte liegen unter 100.000 Euro. Erfahrungen hätten zudem gezeigt, dass bei öffentlichen Ausschreibungen weniger Unternehmen teilnehmen. Die Angebote für die Maurerleistungen spannten sich von 75.000 Euro bis 150.000 Euro. In der Kostenschätzung sind 100.000 Euro eingeplant.
Die Zimmerarbeiten sind mit 50.000 Euro geschätzt. Von zehn angesprochenen Unternehmen, haben fünf Betriebe ihr Angebot abgegeben. Ein Unternehmen hat eine Absage erteilt. Die Angebote lagen zwischen 49.500 Euro und 74.000 Euro.
Vier Angebote erhielt die Gemeinde Nordrach von Blechnereibetrieben. Sechs Unternehmen haben die Ausschreibung erhalten. Ein Unternehmen hat abgesagt. Mit Angeboten zwischen 3.272 Euro und 3.600 Euro liegen alle Angebote über der Schätzung von 2.000 Euro.
Betriebszeiten Rathaus
Im Rathaus läuft der Betrieb während der Sanierung so gut es geht weiter. Ganz ohne Einschränkungen wird es aber nicht gehen, so Bürgermeister Erhardt. Es wird Schließtage bzw. Sonderurlaub für die Verwaltung im ersten Dachgeschoss geben müssen, während die Ersatztreppe installiert wird. Wann die Verwaltung nicht erreichbar ist, wird rechtzeitig bekannt gegeben. Das zweite Dachgeschoss ist bis zur Fertigstellung des neuen Treppenhauses nur für die Bauunternehmen von außen erreichbar.
Mit der Vergabe der Sanitär-, Haustechnik- und Elektroarbeiten rechnet das Architekturbüro Bruder in der Gemeinderatsitzung am 24. April. Bis zum 5. April können die Unternehmen ihre Angebote abgeben.