Nach einem Jahr Pause organisierte das Büchereiteam am vergangenen Sonntag wieder eine Bücherausstellung im Pfarrheim, garniert mit Kaffee und Kuchen und gemeinsam mit dem Bildungswerk die Lesung von Horst Feuer.
Am Sonntag nach dem Gottesdienst bis zum späten Nachmittag war die kleine, aber feine Bücherausstellung geöffnet. Das Büchereiteam hatte den Ausstellungsraum wieder weihnachtlich dekoriert. In der Kaffeestube gab es selbst gebackenen Kuchen. Das Interesse an der Ausstellung erfüllte leider nicht die schon reduzierten Erwartungen. Die Einnahmen werden für die Beschaffung weiterer Bücher verwendet.
Die Lesung mit Horst Feuer war hingegen mit mehr als zwanzig Besuchern gut besucht. Nachdem Horst Feuer im Jahre 2014 bereits sein Erstlingswerk »Heimaterde« in Nordrach vorstellen konnte, brachte er diesmal seinen geschichtsbezogenen Heimatkrimi »Mit dem letzten Zug« mit.
Eigentlich, meinte Horst Feuer eingangs, sollte sein zweites Buch kein Krimi sein, eher etwas Geschichtliches habe ihm vorgeschwebt. Geschichte habe er als Lehrer schließlich auch studiert. Dann habe ihn der Bildstock an der Oberentersbacher Straße, der zum Gedenken an die Ermordung des zwölfjährigen Mädchens im Jahre 1905 aufgestellt worden war, auf die Idee gebracht, doch einen Krimi zu schreiben, wenn auch mit einem regionalen Bezug.
Horst Feuer berichtete, dass er zunächst gründlich über den Mordfall recherchiert habe. Er habe versucht, sich in die damalige Zeit hinein zu versetzen, habe Fiktion und Wirklichkeit gemischt und vermischt, bis ihm das Ergebnis gefallen habe.
Horst Feuer las sodann Auszüge aus dem Krimi bis zu der Stelle, an der der junge Knecht Karl Lehmann als mutmaßlicher Täter verhaftet wird. Feuer beherrscht auch die Kunst des Vorlesens, zieht die Besucher mit seiner ausdrucksstarken Sprache in seinen Bann, sagt nicht zu viel und nicht zu wenig, um Spannung aufzubauen und zu erhalten. Sehr bewegend, aber durchaus realistisch beschreibt er, wie Karl Lehmann schließlich, um endlich in Ruhe gelassen zu werden, ein Geständnis ablegt: »Ja, ja, so war es. Nein, kein Plan! Die wollen einen Plan, das muss sein – von mir aus, dann halt mit Plan. Ja, ja, egal, ja, ja.« Die aufgebrachte Bevölkerung habe nun den Schuldigen gehabt und alles schien wieder im Lot zu sein. »Doch der Schein trügt«, macht Horst Feuer neugierig und schloss mit diesen Worten seine Lesung.
Büchereileiterin Stefanie Vollmer dankte Horst Feuer für die spannende und kurzweilige Lesung. Danach war Autogrammstunde und Horst Feuer freute sich sichtlich über die sehr positive Resonanz der Besucher.