Koalitionsmöglichkeiten ergeben sich aus dem Wähler-Votum. Der CDU-Stadtverband hält seine Mitgliederversammlung ab.


Bei seinem Besuch in Zell zeigt sich der Ortenauer CDU-Kandidat im Blick auf die Bundestagswahl am 25. Februar zuversichtlich. Die CDU fühle sich der Nächstenliebe und den realen Notwendigkeiten glei chermaßen verpflichtet.
Begonnen hatte die Versammlung des CDU-Stadtverbandes Zell-Unterharmersbach mit einem Stehempfang bei einem Gläschen Wein und Gugelhupf. Der CDU-Ortsvorsitzende Hannes Grafmüller begrüßte die Mitglieder und Gäste im Besprechungsraum des eigenen Firmengebäudes. Ihn freute der gute Besuch und besonders das Kommen des CDU-Kandidaten Johannes Rothenberger.
Verdiente Mitglieder
Zunächst nahm Grafmüller die Ehrung langjähriger CDU-Mitglieder vor. Irmgard Kopf gehört der CDU seit 60 Jahren an. Leider konnte sie aus gesundheitlichen Gründen die Urkunde nicht persönlich entgegennehmen. Hannes Grafmüller hat ihr diese ins Heim überbracht. Seit 40 Jahren bei der CDU ist Walter Nock. Der Vorsitzende lobte Nock insbesondere für seine Verdienste beim Technischen Hilfswerk THW, das für das Gemeinwohl unverzichtbar sei. Ebenso 40 Jahre ist Dieter Petri Mitglied. 20 Jahre war er Stadt rat auf der CDU-Bank. Nock und Petri wurde die silberne Ehrennadel verliehen.
Seit 25 Jahren gehört Waltraut Grafmüller der CDU an. Hannes dankte seiner Mutter, dass sie ihn bei den Veranstaltungen immer unterstütze. Ebenso 25 Jahre ist Wendelin Kornmayer bei der CDU, die er im Ortschaftsrat Unterentersbach vertreten hat. Auch Dr. Joachim Richter unterstützt die CDU seit 25 Jahren mit „Rat und Tat“. Auf dieselbe Zeit bringt es Lothar Schober. Er sei immer zur Stelle, wenn jemand gebraucht werde, lobte ihn sein Schwiegersohn. Leider war es Lothar Schober aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich die Ehrung für 25 Jahre entgegenzunehmen. Jubilar Paul Gutmann saß für die CDU viele Jahre im Unterentersbacher Ortschaftsrat und im Stadtrat. Die Geehrten erhielten die Bronzene Anstecknadel.
Neuwahl des Vorstandes
Bei der fälligen Neuwahl des Vorstandes stand zunächst ein Bericht des Vorsitzenden Hannes Grafmüller an. Er blickte zuerst auf die Kommunalwahl zurück. Die Mandatsträger der CDU für Stadt- und Ortschafts-Rat würden eine „tolle Mannschaft“ bilden, stellte er zufrieden fest. Bewährt habe sich auch der „Kommunalpolitische Aschermittwoch“. Die von Grafmüller ins Leben gerufene Veranstaltung werde in diesem Jahr bereits zum 12. Mal stattfinden. Erfolgreich sei der Auftritt von Marion Gentges im Zeller Rundofen verlaufen, bei der sich die Landesjustizministerin überzeugend den Fragen der Besucher gestellt habe. Mit seinen 41 Mitgliedern stehe der Ortsverband gut da, beendete der Vorsitzende seinen Bericht.
Mit großen Mehrheiten wählten die anwesenden Mitglieder den Vorstand: Zum Vorsitzenden Hannes Grafmüller, zu Stellvertretern Stefan Polap und Michael Wurtz, zur Schatzmeisterin Klaudia Grafmüller, zur Schriftführerin Gisela Scherer, zum Mitglieder-Beauftragen Tom Weber, zum Pressereferenten Patrick Stolzenberg, zum Internet-Beauftragten Dino Lampl, zu Beisitzern Rainer Kälble, Günter Mangold, Johannes Müller, Patrick Scherer, Sebastian Schwarz und Klaus-Dieter Steffan, zu Kassenprüfern Walter Nock und Paul Gutmann.
Johannes Rothenberger gratulierte den Gewählten und dankte Ihnen für ihren Einsatz zugunsten einer demokratischen Kultur. Ein besonderes Dankeschön richtete er an Hannes Grafmüller, der sich mit „viel Herzblut“ für die CDU einsetze, sowohl vor Ort sowie auch als Delegierter auf Landes- und Bundes-Ebene.
Grußwort des Bürgermeisters
In seinem Grußwort beklagte Bürgermeister Günter Pfundstein, dass der Bund in den zurückliegenden Jahren immer neue Aufgaben auf die Kommunen „abgedrückt“ habe. Als Beispiele führte er die Verlegung von Breitband, eine Wärmeplanung und die Versorgung der Flüchtlinge auf. Derzeit habe die Stadt für die Erst- und Anschluss-Unterbringung von 230 Flüchtlingen zu sorgen. Die Stadt sei an ihre Belastungsgrenze gekommen. Noch könnten die Aufgaben gestemmt werden, weil die Einnahmen etwa aus der Gewerbesteuer dies hergeben. Wenn die Wirtschaft jedoch zurückgehe, werde die Finanzierung der Aufgaben in den kommenden Jahren problematisch.
Sieben Jahre seien beispielsweise nötig gewesen, um die Stellungnahme aller Träger öffentlicher Belange für einen Bebauungsplan für das Bahnhofs areal aufzustellen. Zu viele Stellen wollten mitreden. Von der künftigen Bundesregierung erwartet Pfundstein einen erkennbaren Bürokratie-Abbau. Nicht mehr Gesetze, sondern weniger Gesetze mit weniger Auflagen für die Verwaltung solle das Ziel sein. Man solle nicht versuchen, jedes Einzel-problem mit einem Gesetz aus der Welt zu schaffen.
Werbung für das Mandat
Johannes Rothenberger ist im vergangenen Jahr von der Ortenauer Kreisversammlung als Kandidat für die Bundestagswahl nominiert worden. Dabei hat er sich gegen vier weitere Bewerber mit dem Ergebnis von 64 % durchgesetzt. Er ist bereits mit 16 Jahren der Jungen Union beigetreten. An der Universität Freiburg hat Rothenberger Politikwissenschaft und Jura studiert. Nach dem Studium war er zunächst bei der Stadt Offenburg im Baubereich tätig. Danach wechselte er als Anwalt zur Gesellschaft „Energie Baden-Württemberg“ (EnBW).
Wenn er das Mandat gewinnt, strebt er eine Mitarbeit im Ausschuss für „Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung“ an.
Die Attentate von Magdeburg und Aschaffenburg hätten die Themen Sicherheit und Migration auf die Agenda gesetzt. Er respektiere den Versuch von Friedrich Merz, mit raschen Gesetzesvorlagen das Problem in den Griff zu bekommen. Zum Erfolg wären Absprachen mit den Parteien der Mitte notwendig gewesen. Es liege bei den Wählerinnen und Wählern, welche Koalitionen nach dem 23. Februar zustande kämen.